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Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Aisha:
Schalom Tricky,
--- Zitat von: Tricky ---Ich hoffe, dass ich mit diesem Posting nicht allzusehr enttäusche :-\
--- Ende Zitat ---
Ach nein, gar nicht :)
--- Zitat von: Tricky ---Mit diesem hervorgehobenen Satz kann ich leider inhaltlich gar nicht übereinstimmen. Der Mensch musste nicht essen! Aber Es musste die Möglichkeit bestehen sich gegen Gott zu entscheiden.
--- Ende Zitat ---
Ja ganz richtig!
In meiner Euphorie habe ich einfach ein paar Schritte zu weit vorausgedacht und mich dann noch blöd ausgedrückt, weil ich annahm, du meinst dasselbe.
Das ist überhaupt eine Gefahr, wenn man etwas vor Kurzem gelesen hat , dass man dann sein Verständnis in die Sätze eines anderen hineininterpretiert.
Deine Aussage, dass deine Mitdiskutanten überrascht wären...
hat mich zu dieser Annahme verleitet. Dass es den Baum der Erkenntnis geben musste, war mir zu klar (sonst keine freie Wahl), dass ich eben ein paar Schritte weiterdachte.
--- Zitat ---Es gab im Paradies zwei Möglichkeiten:
-) Der Mensch nimmt vom Baum ... Unterstützung für Satans Anklage
-) Der Mensch nimmt nicht vom Baum ... Widerlegung für Satans Anklage
--- Ende Zitat ---
Eine Anklage Satans gegen G'tt kann ich nicht sehen, sondern eine Anklage gegen den Menschen. Der Satan wird in der ganzen Schrift als Ankläger des Menschen bezeichnet bzw. in der Geschichte Israels als Ankläger Israels. Oder wie siehst du das?
Sonst stimmten wir überein: Nimmt der Mensch vom Baum oder nicht?
Wenn nicht, ist er seinem Schöpfer treu, wenn doch, möchte er von G'tt unabhängig sein. Hätte er diese Wahl nicht gehabt, wäre er dem Tier gleich gewesen.
--- Zitat von: Tricky ---Dass Gott egal welche Entscheidung getroffen wird, TROTZDEM einen Plan hat und die Menschen erlösen kann, das zeigt wie groß und liebevoll er ist.
--- Ende Zitat ---
Siehst du! Jetzt sind wir dort, wo ich ein paar Schritte vorausdachte.
Indem der Mensch vom Baum aß (nicht musste, das war mein Fehler), kamen wir in diese Lage. Der Adam hatte alles, er war in vollkommener Harmonie mit dem Schöpfer. Er schätze es nicht, dachte es gebe mehr. Wir aber sind in diese Welt gestellt, in die Welt zwischen diesen beiden Bäumen und wenn wir in den Garten Eden zurückgekehrt sind, DANN werden wir WISSEN, was wir SIND (in der Einheit mit G'tt).
Wir haben den Tod gekostet, diese Welt der Schlange....
Deshalb schrieb ich , wir "mussten essen vom Baum der Erkenntnis", damit wir dies erkennen könnten.
--- Zitat ---Ich mach das so ungern, direkt widersprechen, aber inhaltlich musste ich das jetzt hinzufügen. Hoffentlich haut dir das deine happy Stimmung nicht zusammen.
--- Ende Zitat ---
Du hast mir gar nicht widersprochen.
dont worry be happy :)
Aisha
Aisha:
Schalom,
--- Zitat von: Tricky ---Schön und gut, zu dem einen Vers stimmt das auch. Meine Aussage betrifft aber nur diesen Vers. Ich meine nicht, dass die ganzen ersten Kapitel samt Arche und Schöpfung aus Symbolsprache bestehen. Ansonsten müsste ich für jedes Wort ein Symbol einsetzen. Was bedeutet Mensch (1 Mo 1,26)? Was bedeutet Vögel (1 Mo 1,21)?
Ich bin nicht der Meinung, dass das alles symbolisch zu verstehen ist. Sehr wohl aber der Vers aus 1. Mo 3,15, der sonst für mich keinen Sinn macht.
--- Ende Zitat ---
In der jüdischen Auslegung, die sich über verschiedene Ebenen erstreckt, ist es sehr wohl so, dass jedes Wort neben einer buchstäblichen Bedeutung mindestens eine symbolische Bedeutung hat.
Die hebt die buchstäbliche nicht auf, sondern erweitert sie.
So hat tatsächlich jedes Wort im Schöpfungsbericht eine symbolische Bedeutung , selbst Worte wie Gräser, Vögel ......
(Anmerkung: Ich kenne sie noch nicht alle ;) )
Ich halte dies für äußerst wichtig, für eine Schrift, die wir heilig und g'ttlich sehen, weil auf diese Weise Willkür und Spekulation keine Chance haben. Im Klartext: Der Mensch kann es sich nicht aussuchen, wo er etwas geistig sehen will und wo nicht, weil alles GEISTIG ist :)
Aisha
tricky:
Schalom Aisha!
Puh, also in der jüdischen Auslegung gibt es echt für jedes Wort auch eine symbolische Bedeutung. Das stell ich mir sehr kompliziert vor. Vor allem, wenn man eben miteinander über einen Text redet und der eine redet von der symbolischen Bedeutung, der andere von der buchstäblichen. Andererseits kommt das bei uns in der Sabbatschule auch des öfteren vor. Der eine "vergeistigt" einen Text und eine Bedeutung, der andere stellt es sich eher plastisch vor. Ich versuche hier sehr vorsichtig zu sein, damit das Gegenüber immer weiß wovon ich gerade spreche, sonst kommt man in schlimme Missverständnisse.
Ich bin mir selbst nicht sicher, ob es wichtig ist, jedes Wort auch anders verstehen zu können als buchstäblich. Ich befürchte, dass man dadurch auch (muss natürlich nicht sein!) verwirrt werden kann.
viele Grüße
Tricky
Aisha:
Schalom Tricky,
--- Zitat ---Puh, also in der jüdischen Auslegung gibt es echt für jedes Wort auch eine symbolische Bedeutung. Das stell ich mir sehr kompliziert vor.
--- Ende Zitat ---
Ich schäme mich ehrlich, dass es mir bis jetzt in diesem Forum nicht gelungen ist, klar zu erklären, was ich meine.
Für mich gibt es keine Trennung in "buchstäbliche Auslegung" und "geistige Auslegung". Das ist eine von Menschen erfundene Formulierung , um irgendwie kommunizieren zu können.
Die Bibel spricht zu uns in Bildern (buchstäblich). Wenn wir an diesen Bildern hängenbleiben, werden wir weder den Sinn unserer Existenz hier noch den Sinn der ganzen Schöpfung begreifen. Erst wenn wir das Wesen dieser "Bilder" verstehen, werden wir erkennen, dass das Wort ewig ist.
Ich bin der festen Überzeugung, dass du doch die Bibel genauso verstehst, als zu jeder Zeit aktuell und lebendig.
Ein Beispiel:
Die Schrift erzählt uns die Geschichte vom Auszug aus Ägypten als historische Begebenheit. Wenn ich bei diesem "Bild" (= Buchstaben) hängenbleibe, was nützt es mir für mein Leben? Es war da einmal ein Volk, dass dies erlebte und das war es.
Wenn ich jedoch das "Wesen dieser Begebenheit" (= die geistige Auslegung) verstehe, dann erkenne ich, dass dieser Auszug aus Ägypten auch in meinem Leben passiert (hoffentlich!). Dass auch ich von der Knechtschaft dieser Welt, dem ständigen Jagen nach materiellen Befriedigungen, zur Freiheit (= Dienst für JHWH) ausziehen muss.
--- Zitat ---Vor allem, wenn man eben miteinander über einen Text redet und der eine redet von der symbolischen Bedeutung, der andere von der buchstäblichen.
--- Ende Zitat ---
Aus meiner Erfahrung kann man sich nur auf der Ebene des geistigen wirklich verstehen. Friedlich und nicht streitend wie es das Hängenbleiben an den bloßen Bildern immer bewirkt. Sieh dir die Streitereiein in religiösen Foren an! Der Streit kommt nur daher, weil die Leute ständig um den Kern (dem Wesen des Wortes) kreisen , ohne das Ziel zu treffen. (dies nennt man Philosophieren)
--- Zitat ---Andererseits kommt das bei uns in der Sabbatschule auch des öfteren vor. Der eine "vergeistigt" einen Text und eine Bedeutung, der andere stellt es sich eher plastisch vor. Ich versuche hier sehr vorsichtig zu sein, damit das Gegenüber immer weiß wovon ich gerade spreche, sonst kommt man in schlimme Missverständnisse.
--- Ende Zitat ---
Rücksichtnahme unter Geschwistern ist sehr wichtig! Man darf niemanden verwirren. Aber gerade unter verschiedenen Religionen kann man sich nur auf der geistigen Ebene treffen, auf der buchstäblichen geht das nicht . Auch unser Forum hier zeigt das deutlich!
--- Zitat ---Ich bin mir selbst nicht sicher, ob es wichtig ist, jedes Wort auch anders verstehen zu können als buchstäblich. Ich befürchte, dass man dadurch auch (muss natürlich nicht sein!) verwirrt werden kann.
--- Ende Zitat ---
Nein glaub mir, das buchstäbliche verwirrt, das geistige ist vollkommen klar . Der Buchstabe trennt, der Geist vereint. Der Buchstabe ist tot, der Geist macht lebendig. Der Buchstabe bringt den Krieg, der Geist den Frieden.
schalom
Aisha
Aisha:
Schalom ,
ein Versuch unserer Themen, bei denen wir hängengeblieben sind, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen, wiederzubeleben :)
--- Zitat von: Tricky ---Das ist ein sehr guter Kompromiss, dem kann ich vollinhaltlich zustimmen. Hier wieder meine Sicht von der Geschichte im Paradies. Gott hat gesagt:
1 Mo 2,17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!
1 Mo 3,3 [...]Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!
Es wäre also gut gewesen sich von dem Baum fernzuhalten, weil er eben der Machtbereich Satans war. Und es wäre auch gut gewesen, wenn sie zusammen bleiben, denn dann hätte es die Schlange schwerer gehabt. Meine Auslegung der Geschichte geht ja sogar soweit, dass der Baum der Erkenntnis notwendig ist für Gottes Rechtfertigung. Aber das ist eine etwas andere Geschichte. Viele mit denen ich das Thema schon diskutiert habe, zeigten sich verwundert darüber, dass es überhaupt einen Baum gab, denn ohne Baum keine Sünde und ohne Sünde keine Folgen für die ganze Welt. Aber so einfach ist es nicht, wenn man verklagt (Satan verklagt Gott) wird.
--- Ende Zitat ---
Es fehlt noch immer die genaue Erkenntnis über den "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" .
Zweifellos ist er eine Schöpfung G'ttes, weshalb sollte der Mensch nicht davon essen?
Vom Baum des Lebens hätte er sogar essen dürfen. Erst NACHDEM er vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatte, wurde ihm dies verwehrt.
Der "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" symbolisiert die Schöpfungskraft G'ttes. IHM allein steht es zu zu erschaffen und zu zerstören. Deshalb sagte die Schlange : Ihr werdet sein wie G'tt.
Genau hier liegt das Problem: Wenn der Mensch sich diesen Entwicklungskräften hingibt, ohne dem Schöpfer, endet dies immer in der Katastrophe. Jedes Mal, wenn dies passiert (Sintflut, Babylon) greift G'tt ein und setzt dem ein Ende.
Ein Mensch , der diesen Baum in sich trägt, darf vom Baum des Lebens nicht essen.
schalom
Aisha
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