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Die 12 Weisen von ZION

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זאב ברנובסקי ABA:

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Norman Golb



Norman Golb (1928 - 2020 Chicago) war ein amerikanischer Judaist. Er wurde bekannt durch seine Veröffentlichungen zum Judentum in der arabischen Welt und zur mittelalterlichen jüdischen Geschichte sowie den Schriftrollen vom Toten Meer.

Norman Golb studierte 1948 bis 1950 Hebräisch, Aramäisch und Arabisch am Oriental Institute der Universität Chicago. Er spezialisierte sich auf Archäologie und Geschichte des antiken Judäa/Palästina und wurde 1954 an der Johns Hopkins University promoviert. Nach Arabischstudien am Dropsie College verbrachte Golb zwei Jahre in Jerusalem. Von 1958 bis 1963 war Golb Dozent für Hebräisch und Semitische Sprachen an der University of Wisconsin. Von 1958 bis 1963 unterrichtete er Hebräisch, Arabisch und mittelalterliche jüdische Philosophie am Hebrew Union College. Ab 1963 war er Dozent für Sprachen und Kulturen des Nahen Ostens an der University of Chicago; seit 1988 hatte er die Ludwig-Rosenberger-Professur für jüdische Geschichte und Kultur am Oriental Institute der Universität Chicago inne.

Norman Golb identifizierte Obadja den Proselyten (12. Jahrhundert) als Autor der ältesten hebräischen Musikhandschrift. In der Kairoer Geniza fand er ein Manuskript, das eine Konversion zum Judentum im frühen 11. Jahrhundert beschreibt. Golb spezialisierte sich auf die Geschichte der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Rouen, deren Wohngebiet in den 1970er und 1980er Jahren archäologisch untersucht wurde.[2]

1980 formulierte er erstmals die in der Fachwelt kontrovers diskutierte These, dass die Schriftrollen vom Toten Meer nicht die Bibliothek der benachbarten Siedlung Khirbet Qumran seien, sondern aus Jerusalem stammten. Anfang der 1990er Jahre setzte sich Golb dafür ein, dass das gesamte Corpus der Qumranhandschriften für die Wissenschaft zugänglich wurde.

Sein bekanntestes Werk in Deutsch übersetzt:

* Wer schrieb die Schriftrollen vom Toten Meer? (1994)         

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PS:
Ich lernte Norman Golb 1998 in Ramat Gan kennen.

זאב ברנובסקי ABA:

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Pinchas Lapide
(hebr.: לפיד (lapid) = FACKEL)



Pinchas Lapide (1922 - 1997 Wien/Frankfurt/M.) war ein jüdischer Religionswissenschaftler. Auf christlicher Seite wurden seine Kenntnis des Neuen Testaments und sein Engagement für den jüdisch-christlichen Dialog geschätzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte Lapide Romanistik an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1951 bis 1969 arbeitete er als Diplomat und Leiter des Presseamtes für die israelische Regierung in Jerusalem (zeitweise, von 1956 bis 1958, war er auch israelischer Konsul in Mailand). Während der 1950er Jahre fand er in Jerusalem auch seine spätere Ehefrau Ruth Lapide, die als jüdische Religionswissenschaftlerin zunehmend zur Kennerin des Ersten und Zweiten Testamentes wurde und damit insofern außergewöhnlich, als dass die meisten Religionswissenschaftler sich entweder auf das eine oder das andere beschränken, ergo entweder jüdisch oder christlich argumentieren. Im August 1961 gebar sie seinen einzigen Sohn Yuval Lapide.

Neben seinem Diplomatendienst promovierte Pinchas Lapide an der Kölner Universität in Judaistik.
Von 1969 bis 1971 nahm Lapide seinen 8-jährigen Sohn Yuval mit in die Bundesrepublik Deutschland und leistete dort Versöhnungsarbeit: Er ebnete den Weg für einen jüdisch-christlichen Dialog in Europa.
Im Jahre 1972 erhielt Lapide einen Lehrauftrag an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan.

Nachdem Pinchas und Ruth Lapide als jüdische Religionswissenschaftler weltweit mehrere Lehraufträge erhalten hatten, insbesondere in den USA und Deutschland, entschieden sich beide 1974 für die endgültige Rückkehr in den deutschsprachigen Raum und wählten Frankfurt am Main als neue Wahlheimat. Den Aussagen seiner Frau zufolge reifte der Entschluss damals mit dem Gefühl „Wenn nicht wir, wer dann, um die Menschen dort aufzuklären, wo die Wurzel des Übels war und eine Versöhnung zwischen Christen und Juden dringender denn je gebraucht wird, damit sich solch ein Übel niemals wiederhole“.
Zusammen mit seiner Frau verfasste Lapide mehr als 35 Bücher, die in zwölf Sprachen übersetzt und allein unter seinem Namen veröffentlicht wurden. Er engagierte sich im jüdisch-christlichen Dialog wegbereitend um die Einsicht einer dringend notwendigen Korrektur grober Fehlübersetzungen in der Bibel, die Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel sowie für die Annäherung der drei großen Buchreligionen.

Pinchas Lapide erhielt im Jahr 1993 das Große Bundesverdienstkreuz.
Nach seinem Tod setzten seine Witwe Ruth Lapide und sein Sohn Yuval die Arbeit für sein Anliegen fort.
Seine Werke:

* Der Prophet von San Nicandro.
* Papst Pius XII und die Judenverfolgung.
* Nach der Gottesfinsternis. Ein ökumenische Kaleidoskop.
* Die Verwendung des Hebräischen in den christlichen Religionsgemeinschaften mit besonderer Berücksichtigung des Landes Israel.
* Auferstehung. Ein jüdisches Glaubenserlebnis.
* Er predigte in ihren Synagogen. Jüdische Evangelienauslegung.
* Er wandelte nicht auf dem Meer. Ein jüdischer Theologe liest die Evangelien.
* Am Scheitern hoffen lernen. Erfahrungen jüdischen Glaubens für heutige Christen.
* Ist die Bibel richtig übersetzt? Band 1 und 2 (Eine Zusammenführung der 1986 und 1994 erschienenen Bände)
* Wer war schuld an Jesu Tod?
* Ist das nicht Josephs Sohn? Jesus im heutigen Judentum.
* Der Jude Jesus. Thesen eines Juden. Antworten eines Christen.
* Paulus zwischen Damaskus und Qumran. Fehldeutungen und Übersetzungsfehler.
* Von Kain bis Judas. Ungewohnte Einsichten zu Sünde und Schuld.
* Leben vor dem Tod – Leben nach dem Tod?         

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PS:
Ich lernte Pinchas Lapide 1978 in Tübingen kennen.

זאב ברנובסקי ABA:

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Schalom Ben-Chorin
    שלום בן-חורין
  "Friede, Sohn der Freiheit"



Schalom Ben-Chorin (1913 - 1999 München/Jerusalem) war ein deutsch-israelischer Journalist und Religionswissenschaftler. Ben-Chorin setzte sich vor allem für den christlich-jüdischen Dialog, die Überwindung des Antijudaismus und Antisemitismus und für die Möglichkeit einer Theologie nach Auschwitz ein. Seine Wahlheimat war Israel.

Schalom Ben-Chorin stammte aus einer gebildeten akkulturierten jüdischen Kaufmannsfamilie. Nach dem Abitur an der Luitpold-Oberrealschule in München studierte er von 1931 bis 1934 Germanistik und vergleichende Religionswissenschaften. 1935 emigrierte er nach Palästina. Von 1935 bis 1970 war er Journalist. Er gründete 1958 die erste jüdische Reformgemeinde Israels in Jerusalem (Har-El Gemeinde) und war 1961 Mitgründer der AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. 1970 bis 1987 war er Dozent und Gastprofessor in Jerusalem, Tübingen und München. Als sich 1975 der Verband deutschsprachiger Schriftsteller Israels (VdSI) zusammenschloss, gehörte er dem fünfzehnköpfigen Gründungskomitee an.

HIER eine Auswahl seiner vielen Schriften:

* Jenseits von Orthodoxie und Liberalismus. 1939
* Die Antwort des Jona. 1956
* Im jüdisch-christlichen Gespräch. 1962
* Bruder Jesus. Der Nazarener in jüdischer Sicht. 1967
* Paulus. Der Völkerapostel in jüdischer Sicht. 1970
* Die Tafeln des Bundes. Das Zehnwort vom Sinai. 1979
* Weil wir Brüder sind. Zum christlich-jüdischen Dialog heute. 1988
* Die Erwählung Israels. Ein theologisch-politischer Traktat. 1993

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PS:
Ich lernte Schalom BenChorin 1980 in Talpiot (Beith Avraham) kennen.

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