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KEINE Zwei-Staaten-Lösung !!! (Teil 3)

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יואלה Joela يويلا:
ZWEI-STAATEN-LÖSUNG Rückblick     Teil -1-

          Warum das alles !?
»» Verständlich erklärt ««


Warum dauert er schon so lange?
Kann es noch eine Lösung geben?

Zitate aus: ©israel-report.com Esther Göbel

--- Zitat ---
--- Zitat ---Da der Beitrag sehr umfangreich ist, empfehle ich euch den Text über euren Browser vorlesen zu lassen.
(also: Cursor auf Textanfang - MouseClick rechts - und auf )
--- Ende Zitat ---
Inzwischen dauert die israelische Besetzung des Westjordanlands bereits seit über 50 Jahren an – ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. Der Israel-Palästina-Konflikt währt schon so lange und ist so komplex, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Auch, weil der Konflikt immer wieder gewaltsam eskaliert. Fangen wir also von vorn an:

Worum streiten sich Israelis und Palästinenser überhaupt?

In aller Kürze: um ein und dasselbe Stück Land, mit Jerusalem als wichtigster Stadt in diesem Gebiet.
Das Problem ist: Es geht um mehr als „nur “ Land. Es geht um Heimat. Identität. Gerechtigkeit. Und um Sicherheit. Der Konflikt hat in der Zeit seines Bestehens rund 116.000 Menschen das Leben gekostet, zwei Völker hat er über Generationen hinweg zutiefst traumatisiert.

Aber versuchen wir es zum besseren Verständnis zunächst mit einem Gedankenspiel:

Stell dir vor, du und deine Familie, ihr werdet seit sehr langer Zeit wegen eurer Religion verfolgt. Und noch viel schlimmer: Einem Teil deiner Familie und vielen Freunden wurde unvorstellbar Schreckliches angetan. Dann verspricht dir jemand ein Grundstück. Aber nicht irgendeines. Sondern eines, das für dich sehr bedeutsam ist. Weil schon deine Vorfahren vor langer Zeit dort gelebt haben, weil die Wurzeln deiner Religion dort liegen und damit auch deine eigenen. Weswegen du findest: Das versprochene Grundstück ist eigentlich die ganze Zeit schon dein Stück Land gewesen. Selbstverständlich wirst du es beackern und pflegen, so dass aus dem Grundstück, das du dein eigen nennst, deine neue alte Heimat wird.

Das ist die Sicht der jüdischen Israelis auf den Konflikt.

Es gibt aber auch noch eine andere Seite: Stell dir vor, du wohnst mit deiner Familie auf einem Grundstück. Genauer gesagt hat deine Familie seit Generationen dort gelebt. Weswegen du selbstverständlich sagst: Dies ist dein Grundstück. Doch dann kommt eine andere Familie und beansprucht das Land für sich. Sie besetzen dein Haus, deinen Garten, sie zwingen dich und deine Familie zur Flucht. Sie sagen: Das hier ist nicht dein Grundstück – es ist meines. Schon immer gewesen. Sie weisen dir ein anderes Grundstück zu. Aber noch nicht einmal dort darfst du frei sein. Dabei wurde auch dir etwas versprochen, dafür hatten die Vorfahren deines Volkes sogar gekämpft: Freiheit. Doch jetzt musst du dich an die strikten Regeln halten, die die Besatzer dir auferlegen.

Das ist die palästinensische Sicht auf den Konflikt.

Bevor wir tiefer einsteigen in die Hintergründe des Konflikts: Ich habe noch im Kopf, dass er im Mai 2021 gewaltsam eskalierte. Wieso und was war los?

In Ostjerusalem sollten in dem Viertel Scheich Dscharrah Anfang Mai 2021 die Wohnungen mehrerer palästinensischer Familien zwangsgeräumt werden, weil dort vor 1948 jüdische Familien gelebt haben. Das israelische Gesetz ermöglicht es jüdischen Israels, Besitzanspruch zu erheben, wenn Grundstücke vor 1948 ihren Vorfahren gehörten. Gegen die Zwangsräumung wehrten sich die palästinensischen Familien, die jetzt dort leben, es kam zu zahlreichen Demonstrationen.

Vielleicht denkst du jetzt: Was? Eine solche Räumung reicht für Raketenangriffe und Tote auf beiden Seiten? Jein. So einfach ist es natürlich nicht. Man muss die Situation vor dem Kontext des bestehenden Konflikts betrachten sowie vor mehreren Ereignissen, die sich in etwa zeitgleich abspielten: Wäre der Nahost-Konflikt nicht mittlerweile so vertrackt und emotional wie politisch aufgeheizt, wäre der Verteilungskampf um Platz in Ostjerusalem und den besetzten Gebieten nicht so hart und die Sicherheitslage nicht sowieso immer angespannt, gehörten Zusammenstöße zwischen jüdischen Siedlern, Palästinensern und dem israelischen Militär nicht zur Tagesordnung in den besetzten Gebieten, ginge es in diesem konkreten Fall nicht ausgerechnet um Ostjerusalem (zur besonderen Bedeutung dieser Stadt für Juden und Muslime, aber auch für Christen, kommen wir noch), hätten die Sicherheitsbehörden vor Ort anders reagiert, hätte sich das israelische Militär nicht ausgerechnet während des Ramadan auf dem Tempelberg mit der Al-Aksa-Moschee positioniert, und hätte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas nicht einige Tage, bevor die Proteste eskalierten, die ersten palästinensischen Wahlen seit 15 Jahren verschoben, wäre die Situation vielleicht nicht derart eskaliert.

Fest steht: Die gewaltsamen Proteste weiteten sich von Ostjerusalem zunächst auf Krawalle über die Stadt verteilt aus, es kam auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen dem israelischen Militär und Palästinensern im Westjordanland sowie in Israel. Die palästinensische Hamas (die den Gazastreifen beherrscht und von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird) schoss schließlich Raketen auf Jerusalem ab, nachdem sie Israel zunächst ein Ultimatum gestellt hatten, sich vom Tempelberg und aus Ostjerusalem zurückzuziehen – Israel reagierte auf die Raketen der Hamas mit einem Gegenschlag auf den Gazastreifen. Damit hatte sich die Eskalationsspirale in Gang gesetzt.

Und was ist jetzt gerade, Ende März 2022, los?

Innerhalb von einer Woche hat es in drei verschiedenen israelischen Städten drei Terroranschläge mit elf Toten gegeben. Zwei dieser drei Anschläge sollen von Anhängern des IS verübt worden sein – was für Israel neu wäre. Überraschend kommen diese Anschläge nicht, leider. Denn in diesem Jahr fallen in Israel, einem Land, in dem Judentum, Islam und Christentum gelebt werden, gleich mehrere hohe religiöse Feste zusammen: der muslimische Fastenmonat Ramadan, Ostern und das jüdische Pessachfest. Das heizt die ohnehin stets angespannte Stimmung in Israel und den Palästinensergebieten noch zusätzlich an. Zudem, so zumindest analysiert es SPIEGELOnline, sind die Palästinenser frustriert und wütend, weil sie in die Annäherungsgespräche zwischen Israel, Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und den USA nicht einbezogen worden sind.

Wie begann der Konflikt?

Wir könnten zur Beantwortung dieser Frage historisch sehr weit zurückschauen. Aber die Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist entscheidend, wenn man die Zusammenhänge, in die auch Europa verwickelt ist, verstehen will. Weil sich in dieser Zeit eine territoriale Neuordnung des Nahen Ostens ereignete, deren Konsequenzen wir noch heute spüren. Nicht nur in Bezug auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina. Europäische Großmächte haben damals willkürlich Landesgrenzen gezogen, ohne die Struktur der arabischen Gesellschaft vor Ort zu berücksichtigen. Sie haben Stämme, Regionen und religiöse Gemeinschaften nach Gutdünken, vor allem aber nach ihrem eigenen Machtanspruch, geteilt.

Für den Gesamtüberblick im Israel-Palästina-Konflikt ist es wichtig zu verstehen, dass sich in der damaligen Zeit zwei Entwicklungen parallel abspielten. Wie zwei Erzählstränge einer Geschichte, die zunächst nebeneinander abliefen, um sich schließlich zu kreuzen und in einem Knoten zu verheddern, von dem mittlerweile niemand wirklich weiß, wie man ihn am besten wieder lösen kann:

Auf der einen Seite dieser Geschichte steht der arabische Nationalismus, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts im damals noch existierenden Osmanischen Reich formierte. Die Araber träumten davon, unabhängig zu sein. Und die Briten versprachen ihnen die Unabhängigkeit, wenn sie gemeinsam mit ihnen im Ersten Weltkrieg gegen das Osmanische Reich kämpfen würden. 1915 sicherten die Briten den Arabern zu, dass sie ein großarabisches Reich auf der Arabischen Halbinsel billigen würden, sofern man das Osmanische Reich besiegen würde. Und so zogen die arabischen Hedschas-Stämme aus der Gegend um Mekka und Medina (beide Städte liegen im heutigen Saudi-Arabien) 1916 an der Seite des britischen Leutnants und späteren Oberst Thomas E. Lawrence (der später als Lawrence von Arabien in die Geschichte eingehen würde) in den Krieg. Und tatsächlich: Das Osmanische Reich zerbrach 1918 .

Ebenso aber zerbrach der arabische Traum von einem vereinten arabischen Reich. Denn die Briten dachten gar nicht daran, ihr Versprechen zu halten. Stattdessen planten sie für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in geheimen Gesprächen mit Frankreich die Kolonisierung der osmanischen Gebiete – und teilten 1916, im selben Jahr, in dem die Hedschas-Stämme in den Kampf um ihre vermeintliche Unabhängigkeit zogen, das Gebiet unter sich auf: Im sogenannten Sykes-Picot-Abkommen sicherte sich Frankreich die Kontrolle über den Südosten der Türkei, den Libanon, Syrien sowie den nördlichen Irak. Großbritannien hingegen über Jordanien, das heutige Israel und Palästina sowie den südlichen Irak. Außerdem einigten sich beide Länder auf „Einflussbereiche“, in denen man sich gegenseitig das Recht zubilligte, Kontrollen und Verwaltungen einzuführen.
--- Ende Zitat ---




שלום יואלה

Teil 2  des Beitrages folgt!

ABA זאב ברנובסקי:
Vielen Dank an AbuRadjab für die PN,
denn er wird diesen Beitrag komplett zu Ende führen.
Er hat die Daten vom EMS-Verlag aus Jerusalem/Talpiot bekommen.
AbuRadjab wird alles wegen des großen Umfanges in mehrere Teile posten.
Ich empfehle euch alles zu lesen, bzw. euch vorlesen zu lassen > )
denn:
Es ist ein sehr korrekter und realistischer Beitrag,
der auch beide Seiten, sei es PRO oder KONTRA klar darstellt.

AbuRadjab bringt Zitate aus: »Israel-Palastina-Konflikt-verstandlich-erklart«
©israel-report.com Esther Göbel Bilder von: ©Rico Grimm

--- Zitat ---©
INFO zu allen weiteren geposteten Bildern dieser Beitragsreihe: 
Die geposteten Bilder in diesem Thread sind ... 
a) aus ABAs persönlichen Bildarchiv (EMS Jerusalem/Talpiot)
b) aus einer gemeinfreien Google-CCO-Lizens
und gehören zum »Kreativen Gemeinschaftsgut«
--- Ende Zitat ---

ابو رجب AbuRadjab:

--- Zitat ---مار حابا معا ,أشكر أبناء أبا على المترجم الألماني
__________شكرا للناشر من القدس تلبيوت
--- Ende Zitat ---

ZWEI-STAATEN-LÖSUNG Rückblick  Teil -2-


--- Zitat von: ©israel-report.com Esther Göbel ---
--- Zitat ---Da der Beitrag sehr umfangreich ist, empfehle ich euch den Text über euren Browser vorlesen zu lassen.
(also: Cursor auf Textanfang - MouseClick rechts - und auf )
--- Ende Zitat ---

Parallel entwickelte sich auch ein jüdischer Nationalismus, der sich mit Theodor Herzl an der Spitze formierte. Herzl hatte bereits Ende des 19. Jahrhunderts die Idee einer eigenen jüdischen Heimstätte formuliert. Die Bewegung, die er gründete, nennt man Zionismus.
1917 – also vor über 100 Jahren – machten die Briten auch den Juden ein Versprechen:
In der sogenannten Balfour-Deklaration versprachen sie ihnen genau das, was sie zuvor auch den Arabern versprochen hatten:
» einen unabhängigen Staat «

In der Erklärung heißt es:
Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei, wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in anderen Ländern in Frage stellen könnte. Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie diese Erklärung der Zionistischen Vereinigung zur Kenntnis bringen würden.
Ihr Arthur Balfour.

Arthur James Balfour war damals britischer Außenminister.

Jedem, der bis zu dieser Stelle aufmerksam gelesen hat, müsste das Problem nun klarwerden:
Du kannst ein- und dasselbe Stück Kuchen nicht an zwei verschiedene Parteien verteilen.

Genau das geschah aber. Das Gebiet zwischen Mittelmeer und dem Jordan war für die jüdischen Einwanderer nun EREZ ISRAEL, das Land Israel, die neue alte Heimat, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges mehr und mehr zum letzten Zufluchtsort wurde (wobei es auch schon vor den 30er und 40er Jahre jüdische Einwanderungswellen gegeben hat; so wurde Tel Aviv als erste jüdisch-zionistische Stadt in Palästina bereits 1909 gegründet). Für die Araber aber, die schon in der Region lebten, war das Land einfach:
» Palästina «

Jetzt stellt sich natürlich die MASTERFRAGE:
Warum hatten die Briten auch den Juden das gleiche Land versprochen ?

Wie können die Briten das gleiche Versprechen an zwei verschiedene Parteien abgeben?
Viele Historiker sind sich uneinig, aber wie die Bundeszentrale für Politische Bildung schreibt, ist die entscheidende Frage nicht, ob die Briten eine "prozionistische" oder "proarabische" Politik betrieben hätten.

Auch dieser »Historikerstreit« ist (wie viele andere) müßig, denn die Antwort ist einfach:
Die Briten betrieben britische Politik.
Sie spielten dabei Zionisten gegen Palästinenser aus und umgekehrt. Sie wollten Palästina weder den Palästinensern noch den Juden geben. Sie wollten es behalten.
»Teile und herrsche« heißt das grausame Spiel schon seit den Zeiten der Römer.

Folglich passierte, was sich aus den vorherigen Zeilen schon erahnen lässt:
Es kam zu immer größeren Spannungen zwischen beiden Seiten, die unter anderem 1929 im Massaker von Hebron mündeten, als Araber in der Stadt Hebron 67 Juden töteten.

______

Die Briten gaben ihr Mandat 1947 zurück, noch im selben Jahr beschlossen die Vereinten Nationen in der Resolution 181, dass das Gebiet Palästina in einen arabischen und einen jüdischen Staat geteilt werden sollte. Der arabische Staat sollte eine Größe von 11.600 Quadratkilometer bekommen, was einem Anteil von 43 Prozent an der Gesamtfläche entsprach. Platz für rund 760.000 Menschen, die damals dort lebten. Dem jüdischen Staat wurde ein Gebiet von 15.100 Quadratkilometer zugesprochen, was 57 Prozent der Gesamtfläche bedeutete und Platz bot für die rund eine Millionen Menschen, die in dem Gebiet zu dieser Zeit wohnten.
Die Karte zeigt die Aufteilung von 1947.
       
• Die Araber lehnten den Teilungsplan ab !
• Die Juden stimmten zu !
– im Mai 1948 riefen die Juden den Staat ISRAEL aus -
     

--- Ende Zitat ---


Im Teil 3 setze ich fort mit:
Wieso lehnten die Araber den Teilungsplan ab?

ابو رجب AbuRadjab:
ZWEI-STAATEN-LÖSUNG Rückblick  Teil -3-

Wieso lehnten die Araber den Teilungsplan ab?


--- Zitat von: ©israel-report.com Esther Göbel ---
--- Zitat ---Da der Beitrag sehr umfangreich ist, empfehle ich euch den Text über euren Browser vorlesen zu lassen.
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--- Ende Zitat ---

Die Araber lehnten den Teilungsplan ab,
weil sie bei einer Anerkennung des Teilungsplans auch einen ...
israelischen Staat hätten anerkennen müssen,
was absolut nicht im Interesse der Araber lag.
Und weil eine Zustimmung bedeutet hätte, dass Teile der Palästinenser in dem neuen jüdischen Staat unter der Herrschaft der Israelis hätten leben müssen – aber die Palästinenser hatten ja bereits 400 Jahre unter der Herrschaft der Osmanen gelebt und an der Seite der Briten für ihre Unabhängigkeit gekämpft. Man muss ihre Ablehnung zum Teilungsplan auch vor dem Hintergrund der zuvor gemachten Versprechen lesen – die eben nicht erfüllt wurden. Die ankommenden Juden wurden zudem als Eindringlinge empfunden, nicht als Rückkehrer. Wieso also, dachten die Palästinenser, hätten sie sich in den israelischen Gebieten unter ihre Herrschaft stellen sollen?

JERUSALEM - der "Eckstein" im Nah-Ost-Konflikt !!!

Jeder, der schon einmal in Jerusalem war, spürt die besondere Atmosphäre dieser Stadt, die sich daraus speist, dass Jerusalem für drei Weltreligionen eine sehr zentrale Rolle spielt: Für die Juden ist Jerusalem unter anderem deswegen so wichtig, weil in der Altstadt die "Klagemauer" (WESTMAUER) steht – das wichtigste Heiligtum des jüdischen Volkes. Zudem spielt der Hügel, auf dem der muslimische Felsendom steht, eine bedeutende Rolle im jüdischen Glauben, dort soll Gott seinen Wohnsitz auf Erden bestimmt haben. Der Felsendom zählt nach Mekka und Medina zu den heiligsten Orten des Islam, weil die Muslime glauben, dass von dort ihr Prophet Mohammed in den Himmel aufgefahren sei. Nicht weit entfernt steht außerdem die al-Aqsa-Moschee, die drittwichtigste Moschee des Islam. Und dann sind da noch die Christen. Für sie hat die Stadt eine besondere Bedeutung, weil Jesus bei seinem Einzug in die Stadt erst gefeiert, später am Kreuz hingerichtet und schließlich in der Grabeskirche beigesetzt wurde.
Um Jerusalem wurde schon vor Tausenden von Jahren so viel gestritten, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass die Stadt überhaupt noch steht.
Aber wie bereits betont:
Wir wollen uns auf die Zeit im vergangenen Jahrhundert konzentrieren:
1947sah der bereits erwähnte Teilungsplan der Vereinten Nationen vor, ganz Jerusalem unter eine spezielle internationale Verwaltung zu stellen. Als es 1948 zum ersten Unabhängigkeitskrieg Israels kam, wurde die Stadt aber willkürlich in einen israelischen "Westen" und einen jordanischen "Osten" geteilt; letzterer umfasste das jüdische Viertel der Altstadt und den Osten Jerusalems. Juden war es auf einmal untersagt, an der "Klagemauer" (WESTMAUER) zu beten.

1950 erklärte Israel JERUSALEM zu seiner ewigen Hauptstadt !
           
Direkt darauf annektierte Jordanien das "staatenlose, transjoradische" Westjordanland und Ostjerusalem. Im Sechstagekrieg von 1967, den die arabischen Länder begannen, eroberten im Verteidigungskrieg die israelischen Streitkräfte schließlich Ostjerusalem und weiteten ihre Gesetzgebung auch auf den Ostteil aus. Das Jerusalem-Gesetz Israels von 1980 erklärte ganz Jerusalem offiziell zur Hauptstadt, Ostjerusalem wurde von Israel quasi "annektiert". 1988 erklärte dann die die PLO ("Palästinensische Befreiungsorganisation") Jerusalem zur Hauptstadt der Palästinenser, als sie unformell einen Staat Palästina ausrief.

Beide Seiten erheben also Anspruch.
Deswegen wurde der Schritt Donald Trumps, die amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, auch von vielen Seiten als ein solcher Affront betrachtet. Im Dezember 2017 hatte Trump seine Pläne bekannt gegeben – keine fünf Monate später eröffneten seine Tochter Ivanka Trump und deren Ehemann Jared Kushner in einer Zeremonie die neue Botschaft in Jerusalem.
___

Dabei war der Status der Stadt noch immer nicht abschließend geklärt.  Die internationale Staatengemeinschaft hat die Annexion Ostjerusalems nie anerkannt. Noch in dem Jahr, in dem das Jerusalem-Gesetz erschien, verabschiedete die UN Resolution 478, welche die Annexion als ungültig erklärte und alle Staaten aufforderte, ihre diplomatischen Vertretungen aus Jerusalem abzuziehen.
Doch gleich 2019 hat Rumänien als erstes Land der EU (unter einigem Protest) seine Botschaft nach Jerusalem verlegt!

--- Ende Zitat ---


Im Teil 4 setze ich fort mit:
Die KRIEGE im Nahen-Osten !!!

ابو رجب AbuRadjab:
ZWEI-STAATEN-LÖSUNG Rückblick  Teil -4-

Die KRIEGE im Nahen-Osten


--- Zitat von: ©israel-report.com Esther Göbel ---
--- Zitat ---Da der Gesamt-Beitrag sehr umfangreich ist, empfehle ich euch den Text über euren Browser vorlesen zu lassen.
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--- Ende Zitat ---
Der israelische Staat war erst einen Tag alt, als die umliegenden Länder Ägypten, Transjordanien, Syrien, Libanon und Irak gegen Israel in den Kampf zogen, es kam zum ersten israelisch-arabischen Krieg.
Die Palästinenser nennen ihn »Al Nakba« - النكبة was auf Deutsch soviel heißt wie (selbstverschuldete) "Katastrophe" oder "Unglück". Es ist der palästinensische Sprachgebrauch für die besagter selbst verschuldete Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet.

النكبة - Al Nakba -  Die Katastrophe:
"Flucht" und - "Vertreibung" der Palästinenser
//www.youtube.com/watch?v=86RCwQE5jNwDoku-VIDEO R.C. Schneider in deutsch(44 Min.)
Israels Truppen zeigten sich zum Erstaunen des Feindes erstaunlich stark und überlegen – Israel konnte rund 77 Prozent des früheren Mandatsgebiets unter seine Kontrolle bringen, also massiv Land gewinnen im Vergleich zum Teilungsplan von 1947. Es kam zu Massakern an Zivilisten auf beiden Seiten, geschätzt 750.000 Palästinenser ("flohen") verließen das von ihnen nicht eroberte Kriegsgebiet. Jordanien eroberte das Westjordanland mit Ostjerusalem, Ägypten besetzte den Gazastreifen, Syrien konnte Land an den Golanhöhen erobern.
Die Vereinten Nationen erließen im Dezember 1948 die Resolution 194. Für alle Palästinenser, die damals ihr Gebiet verließen sind und auch heute noch als sog. "Flüchtlinge" leben, ist diese Resolution sehr bedeutsam, denn sie gesteht den "Geflüchteten" das Recht auf Rückkehr in ihre Häuser und das Recht auf Entschädigung zu. Andererseits ist diese Resolution eine der großen ungeklärten Probleme des Konflikts. Denn obwohl die Resolution bestehen bleibt, stellt sich die Frage:
Wohin sollen die noch heute lebenden "palästinensischen Flüchtlinge" zurückkehren? In ihren alten Heimatgebieten leben seit fast 70 Jahren Israelis.
1949 endete der Krieg mit einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und den Kriegsparteien, Friedensverträge gab es damals aber noch keine. Die Demarkationslinie von damals wird heute "Grüne Linie" genannt.
Doch auch nach dem Waffenstillstandsabkommen beruhigte sich die Lage nicht wirklich. 1956 kam es zur so genannten Suez-Krise. Nachdem es im Frühjahr 1967 zu zahlreichen Grenzkonflikten und Luftgefechten zwischen den syrischen und israelischen Truppen gekommen war und Ägypten die Straße von Tiran zwischen der Südspitze des Sinai und Saudi-Arabien hatte sperren lassen, die für Israel eine wichtige Versorgungslinie bedeutete, sah sich Israel derart bedroht, dass es im Juni einen präventiven Krieg startete, den die arabischen Länder allerdings bis heute als Angriffskrieg werten.
Als direkte Folge begann der Sechstagekrieg.
In den ersten Junitagen hatten die arabischen Nachbarländer unterstützt von der UDSSR fast eine halbe Million Soldaten, mehr als 2800 Panzer und 810 Kampfflugzeuge gegen Israel in Stellung gebracht.

Sechs-Tage-Krieg
מלחמת ששת    =  milchémet schéschet haJamim
حرب الأيام الستة   =  ḥarb al-ayyām as-sitta

(siehe Angriffsplan der arabischen LIGA)   


(siehe Präventivschlag Israels)


Dieser präventive Krieg hat in dem Konflikt eine besondere Bedeutung!
(präventiv bedeutet: eine nichtgewünschte Entwicklung verhindern )
+ vs

Den arabischen Kriegstreibern, die ISRAEL ins Mittelmeer treiben wollten, ging 1967 geplante Kreigsschuss allerdings nach hinten los! ISRAEL wehrte sich mit sieghaften Erfolg. Folge dessen dehnte sich das Gebiet ISRAELs um das Dreifache aus.
Jedoch wenn heute zwischen beiden Seiten verhandelt wird, dann geht es oft um die Grenzziehungen "vor 1967". Gemeint ist dann die Grüne Linie von 1949, die international und auch von den Palästinensern als Staatsgrenze Israels angesehen wird - bis Ende März 2019 war das zumindest so. Doch nach einem Treffen mit  Benjamin Netanyahu unterschrieb Trump ein Dekret, das offiziell die von Israel annektierten Golanhöhen als israelisches Staatsgebiet anerkannte. Israel hatte hinter den Golanhöhen 1967 im Verteidigungskrieg seine Sicherheitsgrenze gesetzt und 1981 das Gebiet für sich als Sicherheitszone gegenüber den arabischen Kriegstreibern festgelegt.
Auch nach 1967 gab es weitere Kriege, so etwa den Jom-Kippur-Krieg von 1973, in dem Ägypten und Syrien versuchten, die von Israel eroberten Gebiete zurückzuerlangen. Oder den Libanon-Krieg von 1982, in dem Israel gegen die PLO einmarschierte. Damals kam es zu einem Massaker an palästinensischen Flüchtlingen durch christlich-libanesische Flüchtlinge in den Camps von Sabra und Schatila, bei dem, so stellte sich später heraus, der damalige israelische Verteidigungsminister Ariel Scharon eine Mitverantwortung trug.
2006 kam es außerdem zum Zweiten Libanonkrieg zwischen Israel und der im Libanon ansässigen schiitischen Hisbollah, die von Iran finanziert wird. Der Iran wiederum ist Israels ärgster Feind in der Region; immer wieder droht das Land damit, Israel zerstören zu wollen.

Alle diese Kriege und Konflikte haben nichts am ganz grundlegenden Status quo in der Region verändert, jedenfalls nicht in dem Maße wie der Sechstagekrieg von 1967.
Diese Veränderung wurde durch etwas anderes ausgelöst:

Die Intifada     انتفاضة____
Das Wort bedeutet auf Arabisch so viel wie "sich erheben, loswerden, abschütteln".
In zwei gewaltsamen Aufständen im Westjordanland und im Gazastreifen kämpften palästinensische Terroristen gegen die israelische Verteidigungs-Siege.

--- Ende Zitat ---

Deshalb ihr Lieben, somit sehet ihr, dass die Begriffe:
erobern - besetzen - annektieren - Vertreibung -Flüchtlinge
plötzlich eine ganz andere Bedeutung gewinnen  8)

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