Autor Thema: Weshalb nur auf dem Berg Morijah Opfer dargebracht werden durften  (Gelesen 24677 mal)

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Aisha

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Morijah          מריה

Warum nur auf dem Berg Morijah Opfer gebracht werden durften.


Der Berg Morijah verkörpert in der Bibel den Ursprung der Welt und somit dessen Ziel. Es ist der Ort, wo G’tt , die Einheit, wohnt.

Es ist der Ort, an dem der 1. und der 2. Tempel errichtet wird.

Es ist der Ort , an dem  Abraham seinen Sohn Isaak bindet.

Wortbedeutung:

Das Wort „morijah“ ist verwandt mit dem Wort „lehren“,
moreh heißt  Lehrer, thorah bedeutet  Lehre.

Von diesem Ort sagen die Propheten geht die Lehre aus, wie die Welt ist und was der Sinn des Lebens ist. Die Lehre , die die Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf und den Menschen untereinander festlegt.

Nur auf dem Berg Morijah dürfen die Opfer = Korbanot dargebracht werden. Der Mensch , der sich G’tt nähert, kommt nicht mit leeren Händen. Er bringt etwas Materielles mit. Das sind nicht nur Tiere, sondern Speiseopfer, Sühnegeld usw.

Das Tier wird dort als Ausdruck des Körpers dargebracht, da das Tier der Ausdruck des Menschenleibes ist, der tierischen Seele nephesch, die im Blut ist.

Nur Opfer, die mit Freude und ohne Zwang dargebracht werden, erfüllen ihren Sinn.

Es dürften nur gesunde , ganze Tiere geopfert werden, als Ausdruck dafür, dass der Mensch genau den Teil seiner Existenz mit G’tt verbinden soll, der ihm wichtig und wertvoll ist.

Der Mensch soll schließlich erkennen, dass er in vollem Vertrauen sein Leben G’tt hingeben kann.

An jedem anderen Ort wäre so ein „korban“ nicht nur sinnlos, sondern es ist  ausdrücklich verboten.

Durch das „Opfern auf den Höhen“ wie es die abgefallenen Israeliten praktizierten, erklärt man einen anderen Ort zum Ursprung, zur 1.
Man akzeptiert den Ursprung, den G’tt festgelegt hat, nicht.

Abraham bringt seinen Sohn auf diesen Berg Morijah und ist bereit ihn als Opfer darzubringen.
Doch G’tt zeigt ihm, dass das Tier als Ersatz da ist.

Weshalb wird es Abraham so schwer gemacht?

Damit der Mensch die Einswerdung auf g’ttlichen Niveau erreicht , d.h. im vollkommen Vertrauen. Selbst wenn er sein Leben in dieser Welt verliert, vertraut er der Zusage, das ewige Leben zu erhalten.

(Quelle: Friedrich Weinreb, Schöpfung im Wort)





 

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