Autor Thema: HIER IRRTE PAULUS !!!  (Gelesen 5656 mal)

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ABA

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HIER IRRTE PAULUS !!!
« am: Mo., 07. September 2009, 01:32 »
שלום פריילי
Schalom Freily,
bei allem was ich im FÜR oder WIDER über PAULUS schreibe rufe ich immer wieder in ERINNERUNG :
>>> Nicht ALLES was wir von PAULUS lesen, muss auch von PAULUS stammen <<<

Heute gehe ich mal auf einen besonderen IRRTUM ein, der eigentlich von seinem hebräischen Sprachverständnis
sehr unverständlich für einen Hebräer unter Hebräern klingt!
Ich nenne es einmal > זרע אברהם < ( sera avraham ) der “SAME ABRAHAMS“

Von den 82 Zitaten, die Paulus aus “seinem“ hebräischen TENACH bringt; stimmen rund 30 mit der
LXX - Septuaginta-Übersetzung überein. 36 weichen beträchtlich von ihr ab. 12 Zitate weisen wesentliche
Sinnveränderungen auf, der Rest besteht aus äußerst freien Paraphrasen, die kaum dem Sinn,
geschweige dem Wortlaut des Originals entsprechen.
Für sie gilt wohl metaphorisch das eigene Pauluswort:
> παντες εξεκλιναν <  . . .  >>> Alle sind sie abgewiechen <<<   ::)

Typisch für solche Quasizitate, die Paulus häufig für seine eigenwillige Argumentationen zurechtbiegt,
finden wir bei Gal. 3,16 wo es heißt:
τω δε Αβρααμ ερρεθησαν αι επαγγελιαι και τω σπερματι αυτου ου λεγει και τοις οπερμασιν
ως επι πολλων αλλ ως εφ ενος και τω σπερματι σου ος εστιν Χριστος .

Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und SEINEM NACHKOMMEN ,
es heißt nicht und DEN Nachkommen als gälte es vielen, sondern es gilt EINEM !
> ... und SEINEM NACHKOMMEN, welcher ist CHRISTUS <

(Der Randverweis in den christlichen NT-Schriften, worauf sich Paulus bezieht weißt auf 1.Mo. 22,17 hin.)

Schlagen wir jedoch dort nach, finden wir eigentlich genau das in der TORA, was Paulus leugnet! –
nämlich > Dein Geschlecht < oder  > Deine  Nachkommenschaft < im kollektiven Sinne aller Nachfahren.
Hier widerspricht Paulus nicht nur dem hebräischen Sprachdenken, das > זרע < (sera) = SAME
im Sinne der NACHKOMMENSCHAFT nur in der Einzahl kennt, sondern auch dem Petrus,
der seine Mitjuden in Jeruschalejim als > Söhne der Propheten und des Bundes < anspricht,
denen allesamt eben diese Verheißung gilt, die einst an den Stammvater ging (1. Mo 22,18):
> und in deiner NACHKOMMENSCHAFT (> זרע <) werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden <

Den IRRTUM des Paulus verfolgen wir dann weiter, indem er beweist, dass ihm der richtige Sinn des
hebräischen > זרע < (sera) = SAME sehr wohl bekannt ist.
In Römer 9,7 verwendet er denselben > Abraham verheißenen Samen < als ISAAK und dessen
NACHKOMMENSCHAFT, also GANZ ISRAEL, die er  > Kinder der Verheißung <  nennt.
In Römer 11,1 erreicht dann Paulus die Spitze seiner Selbst-Widerlegung, indem er auch von sich
selbst bezeugt ein >ISREALIT aus dem SAME ABRAHAMS< zu sein, - womit er auch völlig recht hat.
... und mehr noch:
Es besteht kein Zweifel, dass unter der Einzahl > זרע < (sera) = SAME , in 1. Mo. 12,7 ; 13,16 ; 15,18;
17, 7-8; 17,19; 26,3-4 und 28,14 jeweils die GESAMTE NACHKOMMENSCHAFT der Erzväter Abraham,
Isaak und Jakob zu verstehen ist, zu der freilich sowohl JESCHUA als auch PAULUS gehören.

Nun ist es interessant zu verfolgen, wie die ÜBERSETZER mit dieser VERLEGENHEIT zu Rande kommen!

Da für die meisten der Begriff >> SAME << nicht tragbar schien, entschied sich die Einheitsübersetzung
nach dem Vorbild der Züricher Bibel für >> NACHWUCHS << , nur um mit “er“ im Querdenken des
Paulus fortzufahren. Luther hat sich nicht gescheut, den >SAMEN< wörtlich wiederzugeben, während die
> Lutherrevision ab 1975 < mit ihrem > NACHKOMMEN <  "korrigiert"  und dem Paulus folgt, um damit offenbar
auf Jesus ALLEIN hinzuweisen !
Die >GUTE NACHRICHT< hingegen hatte den Mut, den Plural >> die NACHKOMMEN << zu setzen,
und das im Widerspruch und zum Widersinn des Paulus.

So schließe ich hier erstmal mit den Worten des katholischen Theologen Joseph Blank:
>> Würde ein heutiger Experte mit der Schrift so umzugehen wagen wie Paulus mit dem sog. “AT“,
dann wäre er mit Sicherheit wissenschaftlich und kirchlich erledigt <<  !!!

שלום אבא
Schalom ABA

tricky

  • Gast
Antw:HIER IRRTE PAULUS !!!
« Antwort #1 am: Mo., 07. September 2009, 11:56 »
Schalom ABA!

Eine Frage hätte ich zu deiner Ausarbeitung. Könnte es sein, dass Paulus alle (ich nenne sie mal so) gläubigen Menschen in einen Topf wirft? Könnte es sein, dass Paulus einen anderen Volksbegriff hat, also nicht immer von der "biologischen" (Geburtsfolge, Abstammung) Nachkommenschaft spricht sondern von einer Art geistigen Nachkommenschaft.

Ich möchte das mit folgenden Versen versuchen zu unterlegen:

Röm. 2/28 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche [Beschneidung] im Fleisch Beschneidung; 2/29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung [ist die] des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben. Sein Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.

Jetzt ist es natürlich wichtig zu erwähnen, dass Paulus und ich niemandem das Judentum absprechen will! - auch gar nicht kann!

Ich teile jedoch die Auffassung, dass es egal ist wo man her kommt und welche Eltern man hat. Es wird dies niemals eine Ausrede oder ein genereller Schuldspruch sein! Was jemand ist ergibt sich aus seinen Taten, nicht aus seiner Abstammung. Diesbezüglich stimmt für mich folgende Aussage:

Sondern nur der ist ein Christ, der es innerlich ist

Nicht der ist ein Christ, der in einem christlichen Land wohnt, christliche Eltern hat oder eine christliche Taufurkunde, sondern der, der es innerlich ist, der es auch auslebt.

Somit verstehe ich Paulus Aussagen hinlänglich einer geistigen Zugehörigkeit und Abstammung. Kinder Gottes sind eines Sinnes, sie lassen sich von ihrem Vater leiten. Ob sie Chinese, Araber oder Ungar sind ist zweitrangig. Es ist nicht egal oder Wurscht (wie wir hier in Ösiland sagen), aber es ist nicht dominant/primär.

mit diesen Gedanken dazu (ich hoffe, dass ich inhaltlich auch das getroffen habe, was du hier besprechen willst) wünsche ich

schalom

Tricky

ABA

  • Gast
Antw:HIER IRRTE PAULUS !!!
« Antwort #2 am: Mo., 07. September 2009, 15:25 »
שלום טריקי
Schalom Tricky,
danke für den guten Gedankengang und ...

... kurz möchte ich auf folgendes eingehen:
Zitat
einer geistigen Zugehörigkeit und Abstammung.
Zitat
egal ist wo man her kommt und welche Eltern man hat.

dann hätte es der PAULUS-Redakteur nicht von dem hebräischen Wort > נצר < (nezer) ableiten dürfen,
denn damit ist keine geistige Zugehörigkeit und Abstammung abzuzweigen !
Entweder man ist leiblich (genetisch) [also NEZER] als Jude abstämmig oder nicht !!!

Anders ist es bei den GER (bitte nicht mit dem Speer der Germanen verwechseln), also bei den zum Judentum Konvertierten!
Aber das hätte PAULUS oder seine Pseudo-Schreiber nicht aus ABRAHAMS SAME herführen dürfen !!!

Doch vielleicht kann Freily dies deutlicher ausdrücken als ich!

שלום אבא
Schalom ABA

Offline freily

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Antw:HIER IRRTE PAULUS !!!
« Antwort #3 am: Di., 08. September 2009, 11:22 »
Schalom ABA,
Zitat von: ABA
Doch vielleicht kann Freily dies deutlicher ausdrücken als ich!
nein der freily kann nichts besser, eher anders.  ;)

Wo sich der Paulus noch irrte kann ich aber erklären. Nämlich da: Röm.4,3 Denn was sagt die Schrift? »Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.« (1.Mose 15,6)
4 Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht.

Es hat auch bei mir eine Weile gedauert bis ich bemerkte, daß diese Ansicht von G*TT wegführt, anstatt zu IHM hin, denn im 1.Mo. 26,5 wird genau erklärt, warum Abraham gerecht gesprochen wurde und dort war es nicht der Glaube, sondern die Gehorsamkeit! - G*TT gegenüber!
Deutsche Übersetzungen sind nun einmal "christlich" eingefärbt worden von den kirchlichen Übersetzern, wie zB. Martin Luther.

Der hellenistische Glaubenseinschlag ist unverkennbar. Wäre also der Paulus in der Sitte der Väter erzogen worden in aller Tradition, wie von ihm behauptet, dann hätte er die jüdische Sichtweise angewendet und nicht die hellenistische, denn sein geistiger Herr ist nach seinen Angaben Jesus und dieser war Jude und Rabbi, - und er selbst?
Behauptet Jude zu sein und kennt nicht einmal den Unterschied zwischen Glauben und Wissen?
 
Jesus wollte auch keine neue Lehre kreieren, denn dann hätte er die Propheten und die Gebote aufgehoben, aber er hat sie definitiv besonders bestätigt und auch ausgeführt !!! (Matth. 5,17-18)

Die Bibel die ein Jesus las, hieß die Thora und Tanach und ob Jesus auch die Sepher Jezira von Abraham kannte, kann ich nur vermuten, weil er lt. NT sich im Tempel als sehr gelehrig erwies! Also als Schriftenkundig bezeichnet wurde.

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

Aisha

  • Gast
Antw:HIER IRRTE PAULUS !!!
« Antwort #4 am: Mo., 14. September 2009, 12:08 »
Schalom,

Zitat von: Tricky
Eine Frage hätte ich zu deiner Ausarbeitung. Könnte es sein, dass Paulus alle (ich nenne sie mal so) gläubigen Menschen in einen Topf wirft? Könnte es sein, dass Paulus einen anderen Volksbegriff hat, also nicht immer von der "biologischen" (Geburtsfolge, Abstammung) Nachkommenschaft spricht sondern von einer Art geistigen Nachkommenschaft.

Tricky, das ist so richtig wie du schreibst, aber ein anderes Thema.
Natürlich ist der Awraham der "Vater vieler Völker".

Wie G'tt ihm verheißen hat: 1. Moses 26:4
Und ich werde vermehren deinen Samen wie die Sterne des Himmels, und deinem Samen geben all diese Länder, und es werden sich segnen mit deinem Samen alle Völker der Erde.


Das ist doch das Ziel der ganzen Torah, dass ALLE Menschen zu G'tt kommen.

Ein anderes Thema ist es deshalb, weil du von der "Erwählung" sprichst. Diese kann nie und nimmer von den Genen abhängig sein.

Der ABA spricht hier ein sprachlich grammatikalisches Problem an.

Zitat von: Aba
Gal. 3,16 wo es heißt:
τω δε Αβρααμ ερρεθησαν αι επαγγελιαι και τω σπερματι αυτου ου λεγει και τοις οπερμασιν
ως επι πολλων αλλ ως εφ ενος και τω σπερματι σου ος εστιν Χριστος .
Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und SEINEM NACHKOMMEN ,
es heißt nicht und DEN Nachkommen als gälte es vielen, sondern es gilt EINEM !
> ... und SEINEM NACHKOMMEN, welcher ist CHRISTUS <

(Der Randverweis in den christlichen NT-Schriften, worauf sich Paulus bezieht weißt auf 1.Mo. 22,17 hin.)

Schlagen wir jedoch dort nach, finden wir eigentlich genau das in der TORA, was Paulus leugnet! –
nämlich > Dein Geschlecht < oder  > Deine  Nachkommenschaft < im kollektiven Sinne aller Nachfahren.
Hier widerspricht Paulus nicht nur dem hebräischen Sprachdenken, das > זרע < (sera) = SAME
im Sinne der NACHKOMMENSCHAFT nur in der Einzahl kennt, sondern auch dem Petrus,
der seine Mitjuden in Jeruschalejim als > Söhne der Propheten und des Bundes < anspricht,
denen allesamt eben diese Verheißung gilt, die einst an den Stammvater ging (1. Mo 22,18):
> und in deiner NACHKOMMENSCHAFT (> זרע <) werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden <

Jeder der hebräischen Sprache kundige, fragt sich mit Recht, weshalb hier behauptet wird, ZERA (Same, Nachkommenschaft) wäre EINZAHL????
Nur darum geht es!

In der hebräischen Bibel ist ZERA keine Einzahl. Das erkennt an der von mir oben zitierten Stelle, dass der SAME wie die Sterne des Himmels werden soll d.h. "sehr viele".

Die Völker segnen sich doch durch Abraham, genauso wie durch Jakob, David, Salomon
.....und nicht nur durch Jesus (aus christlicher Sicht).

Aisha

 

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