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Was bedeutet die Verfluchung des Feigenbaumes

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freily:
Liebe Leser,

hier wird uns unsere geschätzte Aisha die Bedeutung der Verfluchung des Feigenbaumes durch den Jeschua Ben Joseph (Jesus) erklären, hoffentlich.  ;)

Liebe Grüße

P.s.: Der Text von diesem Eintrag kann sich noch ändern, wenn das Forum fertig eingerichtet wurde.

Aisha:

Liebe Leser ,

Diverse christliche Auslegungen behaupten  Jesus hätte das Volk Israel bzw. die Juden verflucht. Sie hätten von da an keine Verbindung mehr mit JHWH und wären den "Heiden" (Atheisten, Polytheisten) gleich, bis sie Jesus als Messias und im Weiteren als einen Teil der trinitarischen Gottheit annehmen. Diese Lehre hat ihre Wurzeln bei den sogenannten "Kirchenvätern", wurde in den Konzilien   ab dem 4. Jh. festgeschrieben und von den Reformatoren im Großen und Ganzen übernommen.

Wir wollen dies weder diskutieren noch widerlegen, sondern uns interessiert ausschließlich , was hat dieser Jeschua wirklich gesagt?
Da er ein Jude und gelehrter Rabbi war, verwendete er die Symbole und Sprache, die nur diejenigen, die diese selbst studiert haben, verstehen konnten bzw. können.
(die römischen Kirchenväter gehörten offensichtlich nicht dazu).

Die hebräische Bibel beinhaltet eine genaue Systematik in ihren Bildern und auch Zahlen (Gematria). Wir wollen hier an dieser Stelle, aus diesem Blickwinkel dieses Gleichnis betrachten.

Jeder ist zum Mitdenken und Schreiben eingeladen.

Hier der Text:

Matthäus 21


1 Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus

2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir!

3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. 4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): 5 »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.«

6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, 7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und er setzte sich darauf. 8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der? 11 Die Menge aber sprach: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.

12 Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.
14 Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel und er heilte sie. 15 Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich 16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus antwortete ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3): »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?

17 Und er ließ sie stehen und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und blieb dort über Nacht.


18 Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn.

19 Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hin und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nun wachse auf dir niemals mehr Frucht! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich.

20 Und als das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und fragten: Wie ist der Feigenbaum so rasch verdorrt? 21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein Taten wie die mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird's geschehen. 22 Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen.


In Markus Kapitel 11 wird die Geschichte noch einmal erzählt. Diesmal ist die Reihenfolge etwas anders.

schalom Aisha

Aisha:

Hallo,

Feigenbaum_Teil 1

Beginnen wir anhand des Textes aus Matthäus 21 schrittweise mit der Analyse:

1 Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus

Hier haben wir gleich zu Beginn drei Orte genannt!

Orte in der Bibel haben immer auch eine spirituelle Bedeutung. Dies kann man anhand der hebräischen Worte erkennen und auch indem man Ereignisse , die an den Orten stattfanden miteinbezieht.

Worterklärung:


1. Jerusalem /Jeruschalaim

Jeru = Das Sehen

Schalem= Das Ganze, Vollkommene

Spirituelle Bedeutung: Hier sieht man das GANZE, das Vollkommene. Es ist das geistige Zentrum, der Kern –wie in einem Samenkorn alles enthalten ist, entfaltet sich alles von dort.

2. Betfage

Hier werden wir also schon zu Beginn mit dem Begriff der Feige konfrontiert, denn
dies bedeutet

Bet – Haus

Faga – Feigen


 = Haus der Feigen

Hier haben sowohl das Wort „Haus“ als auch das Wort für „noch nicht reife Feige“ eine spirituelle Bedeutung (dazu später mehr).

Im Hebräischen unterscheidet man zwischen

Te’ena = die reife Feige
Figa/ Faga = die noch nicht reife Feige.

Beide Orte, Jersualem und Betfage liegen nahen am Ölberg. Betfage auf der Ostseite, in der Nähe von Betanien, am Weg nach Jericho (wieder eine Bedeutung).

Hier eine gute Karte über die Lage dieser Ortschaften :

http://www.bible-history.com/geography/ancient-israel/bethphage.html

3. Ölberg

Heißt auf hebräisch Har ha zetim, dort liegt

Getsemane - Gat schemen = Ölpresse .

Aus den Oliven der Bäume des Ölbergs gewann man das Olivenöl für die Nahrung, für das Licht der Öllampen und besonders wichtig: für das ständige Licht (Ner tamid) im Tempel und für die Salbung der „Gesalbten“.

Wir haben hier eine schöne spirituelle Landkarte, die uns helfen wird, die Bedeutung des Gleichnisses zu verstehen.

Fortsetzung folgt – Thema: Biblische Bedeutung der Feige

schalom

Aisha

Aisha:
Schalom ABA,

nein lieber ABA , der Beitrag ist nicht verschwunden.
Der Freily hat auf meinen Wunsch hin ein eigenes Thema eröffnet
( ich selbst habe hier keine Admin-Rechte)

hier

Dies deshalb weil der Beitrag eine andere Ebene (Übersetzungsfehler usw. ) betrifft als die kabbalistische. Es ist sinnvoll dies gesondert zu betrachten, weil sich sonst keiner mehr auskennt.

Grüße

Aisha

{ ;D Ich auch nicht liebe Aisha, bin auch nur Global Moderator; Liebe Grüße freily :-* }

Aisha:
Schalom,

es geht weiter mit dem Thema:



Die Feige ist die erste Frucht , die erwähnt wird in der Bibel:

1.Mose 3:7

Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
6 Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. 7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

Jetzt kann man hier natürlich einwenden, dass nicht ausdrücklich geschrieben steht, dass der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse der Feigenbaum gewesen ist. Nur steht in diesem Zusammenhang, dass sie sich Kleidung aus den Blättern des Feigenbaumes machten...

In der jüdischen Auslegung ist der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse tatsächlich der Feigenbaum und wenn man die wunderbare Systematik die in den Worten , Ereignissen, Zahlen usw. einmal verstanden hat, gibt es auch dazu keinen Zweifel mehr.

Dazu eine ganz wichtige Systematik und Bildersprache in der Torah:



5.Mose 8:8


7 Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fließen, 8 ein Land, darin
Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es Ölbäume und Honig gibt [der Honig, der aus den Datteln gewonnen wird]

Diese sogenannten "7 Arten des Landes " haben in der jüdischen Auslegung sowie speziell in der kabbalistischen eine wichtige Bedeutung.

Nichts ist hier zufällig - weder , dass es genau 7 sind, noch die Reihenfolge!

Weizen (1), Gerste (2), Weinstock(3), Feigen(4), Granatäpfel(5), Olivenbeere(6), Datteln(7)

Die Feige ist die 4. Frucht der 7 Arten des Landes


Was bedeutet die 4?

diese Frage werden wir bald beantworten

Aisha

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