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Aus der Sabbatschule: 1. Quartal 2010 - Die Frucht des Geistes = Geduld

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tricky:
Schalom zusammen!

So wirklich dreht sich meine heutige Frage nicht um die Frucht des Geistes. Aber wir sind bei der Diskussion um die Geduld (die ja Teil der Frucht des Geistes ist) auf folgenden Text gestoßen:

2 Mo 34/5 Da stieg der HERR in der Wolke herab, und er trat dort neben ihn und rief den Namen des HERRN aus. 34/6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue, 34/7 der Gnade bewahrt an Tausenden [von Generationen], der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft läßt, [sondern] die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, an der dritten und vierten [Generation]. 34/8 Da warf sich Mose eilends zur Erde nieder, betete an 34/9 und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen, Herr, so möge doch der Herr in unserer Mitte [mitgehen]! Wenn es auch ein halsstarriges Volk ist, vergib uns aber [dennoch] unsere Schuld und Sünde und nimm uns als Erbe an! 34/10 Er antwortete: Siehe, ich schließe einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie [bisher] nicht vollbracht worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen. Und das ganze Volk, in dessen Mitte du [lebst], soll das Tun des HERRN sehen; denn furchtbar ist, was ich mit dir tun werde.

Da ich das Vergnügen hatte unseren Prediger in der Sabbatschulgruppe zu haben, hat das Thema noch an Brisanz gewonnen, denn er hat behauptet (und war auch felsenfest davon überzeugt), dass der Ausspruch "Der HERR, der HERR, (der starke) Gott, ..." von Mose getätigt wurde und nicht von Gott (JHWH).

Jetzt, wo ich das Thema im Zusammenhang lese, da kommt es mir ziemlich klar. Wir hatten in der Sabbatschule nur den einen Text (Vers 5) und da ist es nicht so klar hervorgegangen. Wir haben uns dann nämlich den Kopf zerbrochen wie:

"der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue"

so rein optisch aussieht. Der Ausspruch macht eigentlich nur Sinn, wenn ihn Gott selbst macht. Was halt außergewöhnlich ist, ist die Tatsache, dass der Herr nicht als "Ich bin" spricht, sondern in der dritten Person von sich selbst: Der Herr, der Herr . Das erscheint mir außergewöhnlich.


Ich habe dann sogar noch eine Erklärung gefunden, wie man es verstehen könnte, wenn Mose diesen Ausspruch getan hätte. Kurz vorher war ja die Begebenheit mit dem goldenen Kalb. Hierbei war es schon an der Kippe. Gott schlug Mose vor das Volk zu vernichten und ihn, Mose, zum Volk zu machen. Mose hat sich solidarisch mit dem Volk erklärt usw. . Jetzt, da das ganze vorbei ist, möchte Mose Gott sehen (ein verständlicher Wunsch für einen Menschen, dessen stärkste Sinneswahrnehmung die Augen sind). Gott geht darauf ein und zieht an Mose vorüber, lässt ihn sich nachsehen (Grammatik? - egal!). Jedenfalls könnte Mose von dem, was er gesehen hat, so überwältigt gewesen sein, also es muss ihm so unfassbar groß vorgekommen sein, dass er, dieser wunderbare Gott sich mit den Menschen, mit ihm, mit seinem untreuen Volk (in Bezug auf das goldene Kalb) abgibt, den Menschen vergibt, trotzdem sie ihn immer wieder enttäuschen, dass er selbst diesen Ausspruch macht, nicht weil er das, was er sagt (barmherzig, gnädig, langsam zum Zorn, von großer Gnade und Güte) optisch sieht, sondern weil er den, der an ihm vorübergezogen ist, erkennt.

Gedanken dazu?

So, dass als ein kleines bisschen von dem, was wir heute besprochen haben. Ich werde die kleine Sabbatserie fortführen, wenn wieder ein interessantes Thema aufkommt.

viele Grüße

Tricky

Aisha:
Hallo Tricky,

du nimmst diesen Vers als Ausgangspunkt deiner unten zitierten Feststellung

Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue,

 
--- Zitat von: Tricky ---Was halt außergewöhnlich ist, ist die Tatsache, dass der Herr nicht als "Ich bin" spricht, sondern in der dritten Person von sich selbst: Der Herr, der Herr . Das erscheint mir außergewöhnlich.
--- Ende Zitat ---

Wo meinst du denn, dass G'tt von sich als "Ich bin" spricht? Kannst du mir dazu ein paar Bibelverse zitieren? ( in der hebräischen Bibel bitte).

Es könnte aber sein, da bin ich mir nicht sicher, dass du Folgendes meinst:
G'tt spricht im Original nicht von sich in der 3. Person, weil dort steht:

JHWH, JHWH , G'tt gnädig und barmherzig....

Nun sind diese 4 Buchstaben JHWH etwas ganz Besonderes und nicht in Worten wie "3. Person" zu beschreiben. Es beschreibt die Quelle der EXISTENZ , das SEIN selbst und ist nicht einmal in einer zeitlichen Dimension zu fassen. Deshalb die EWIGKEIT: Vielleicht meinst du mit "Ich bin" die Quelle des SEINS ?(obwohl das natürlich so nicht ausdrückbar ist).

schalom

Aisha 

freily:
Schalom ihr beiden,
--- Zitat von: Aisha am Mo., 01. Februar 2010, 18:54 ---Nun sind diese 4 Buchstaben JHWH etwas ganz Besonderes und nicht in Worten wie "3. Person" zu beschreiben. Es beschreibt die Quelle der EXISTENZ , das SEIN selbst und ist nicht einmal in einer zeitlichen Dimension zu fassen. Deshalb die EWIGKEIT: Vielleicht meinst du mit "Ich bin" die Quelle des SEINS ?(obwohl das natürlich so nicht ausdrückbar ist).
--- Ende Zitat ---
ja eben und dann wären wir bei den urkirchlichen Interpolationen angelangt.
Deshalb auch soviel Fehlverständnis, daß es einem den Atem raubt.  >:(

Liebe Grüße

Deria:

--- Zitat von: Aisha am Mo., 01. Februar 2010, 18:54 ---Wo meinst du denn, dass G'tt von sich als "Ich bin" spricht? Kannst du mir dazu ein paar Bibelverse zitieren? ( in der hebräischen Bibel bitte).
--- Ende Zitat ---
Könnte sein, dass Tricky z. B. diesen Vers meint:

2. Mose 3,

14 Da sprach Gott zu Mose: "Ich bin, der ich bin." Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" hat mich zu euch gesandt.

Allerdings weiß ich nicht, ob die Übersetzung so stimmt!

freily:
Schalom Deria,
--- Zitat von: Deria am Fr., 12. Februar 2010, 19:47 ---Könnte sein, dass Tricky z. B. diesen Vers meint:

2. Mose 3,

14 Da sprach Gott zu Mose: "Ich bin, der ich bin." Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" hat mich zu euch gesandt.
--- Ende Zitat ---
da kannst Du sicher sein, daß diese Übersetzung nicht stimmt!

Masoretischer Text: Da sprach Älohim zu Moschäh: "Ich werde, welcher ich werde.
Und ER sprach:"So sprichst du zu den Söhnen Israels: Der "ich WERDE[tun]" entsandte mich zu Euch.

Daran erkennt man schon den eigentlichen Unterschied.

Meiner Meinung nach wurde hier bereits ein Name schon übersetzt in "ich werde (tun)!
Wobei ich das von mir dem Sinn entsprechend eingefügte in Klammern setzte.

Interessant wäre es jetzt zu erfahren, ob das "ich werde tun", einer von den 72 Namen G*TTes ist, ins jüdische Grundprinzip gedacht.

Liebe Grüße

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