Forum > Christen (alle Gruppierungen)

Die Zahl 666

<< < (5/23) > >>

Urdingiano:
Das Räztsel um das Tier mit der Zahl 666 hat die Menschen seit alters fasziniert.
Bei der Suche nach der Lösung müssen wir uns aber eins vor Augen halten: Johannes hatte einen ganz bestimmten Menschen vor Augen, den er für die nächste Zukunft erwartete; die folgende Exegese wird das erweisen. Damit scheiden alle mehr oder weniger phantasievollen Konstrukte wie Hitler oder der Barcode auf den Waren in den Supermärkten aus.

Für die Lösung des Rätsels sind die beiden Textstellen, in denen das Tier vorkommt, von Bedeutung:

 Offenbarung 13, 11-18

11. Und ich sah ein anderes Tier von der Erde heraufkommen...

16. Und es veranlaßt alle,
      die Kleinen und die Großen,
      die Reichen und die Armen,
      die Freien und die Sklaven,
      daß sie sich ein Zeichen machten an ihrer rechten Hand
      oder an ihren Stirnen

17. und daß keiner kaufen oder verkaufen kann,
      außer er hat das Zeichen,
      den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens.

18. Hierin liegt weiser Sinn.
      Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tiers,
      denn sie ist die Zahl eines Menschen,
      und seine Zahl ist 666.


666 ist die Zahl eines Menschen; der Antichrist ist also keine allgemeine, überzeitliche Gestalt, die nach Belieben oder je nach politischer Vorliebe oder Abneigung mit diesem oder jenem Namen identifiziert werden dürfte, sofern man es nur irgendwie schafft, die Zahl 666 herauszurechnen - und irgendwie schafft man das immer.

Die Deutung des Rätsels - und seine Lösung - findet sich in 17, 9-18:

 9. Hier ist der Sinn, der Weisheit hat.
     Die sieben Häupter sind sieben Berge,
     da, wo das Weib auf ihnen sitzt.
10. Und sind sieben Könige,
      die fünf sind gefallen,
      der eine ist,
      der andere ist noch nicht gekommen,
      und wenn er kommt, muß er kurze eit bleiben.

11. Und das Tier, das war und nicht ist,
      ist selbst der Achte,
      und ist aus den Sieben
      und fährt ins Verderben.

etc.

18. Und das Weib, das du siehst, ist die große Stadt,
     die die Herrschaft hat über die Könige der Erde.

Die sieben Berge sind nichts anderes als die sieben Hügel, auf denen Rom erbaut ist. Dieser Vers hat die Aufgabe, die zweifelsfreie Identifikation des Weibes mit der Stadt Rom sicherzustellen.

Das bedeutet, daß das Rätsel richtig gelöst ist, wenn wir den Namen eines römischen Kaisers finden. Auf diesen muss aber nicht nur die 666 passen, sondern auch die anderen Bedingungen, von denen gleich die Rede sein wird.

Die Siebenzahl der Häupter und damit die Siebenzahl der zu zählenden Könige ist dem Verfasser durch seine Darstellung, besonders durch die Bedeutung der Zahl sieben in der ganzen Apokalypse, vorgeschrieben. Es ist also nicht die Frage, bei welchem Kaiser man anfangen zu zählen, sondern man muß von hinten beginnen.

Der Siebte ist also der letzte, und das Rätsel sagt ferner, daß Johannes zur Zeit des Sechsten lebt, daß die Regierungszeit dieses Sechsten zu Ende gehen wird, daß danach ein Siebter kommen und nur noch kurze Zeit regieren wird. Dann wird mit der Ankunft des Antichristen der letzte Abschnitt der Endzeit anbrechen.

Damit kommt die entscheidende Frage, die zur Lösung des Problems führt: wenn der Seher in der letzten Zeit lebt und nur noch wenig Zeit vor sich zu haben glaubt, was veranlaßt ihn dann, für seine Gegenwart nicht die Zeit des Siebten, sondern die des Sechsten anzunehmen? Er will doch trösten und mitteilen, daß es nicht mehr lange dauern wird. Warum schiebt er dann noch den siebten Kaiser zwischen seine Zeit und das Ende? Es hätte ihm freigestanden zu sagen: sechs sind gefallen, jetzt ist der Siebte, und dann kommt das Ende. Das konnte er aber offenbar nicht, weil er gezwungen war, mit der Regierung des Siebten zu rechnen. Er kennt ihn, und an seiner Regierung ist nicht zu zweifeln, obwohl im Augenblick noch der Sechste regiert.

Das bedeutet: nur in einer kurzen, nach Monaten zu zählenden Zeitspanne, kann diese Weissagung geschrieben worden sein, nämlich zur Zeit Nervas zwischen der Aufnahme Trajans in die Mitregentschaft und dem Tode Nervas, also zwischen Sommer 97 und Frühjahr 98.
M. NEROYA ist 40 + 50 + 5 + 100 + 70 + 400 + 1 = 666.

Der Seher hat also vermutet, die Regierungszeit Trajans werde kurz und unruhig sein. Tatsächlich regierte er von 98 - 117, und in seiner Regierungszeit konsolidierte er das römische Reich.
Was Johannes hier schreibt, ist also echte Weissagung und nicht nachträglich in die Form einer Weissagung gebrachte Geschichtsschreibung.

Das Ergebnis dieser Überlegungen - die natürlich nicht alle von mir stammen, sondern die ich zum größten Teil Heinrich Kraft und seinem Kommentar über die Apokalypse des Johannes verdanke - ist also dies: Als das Tier, der Antichrist wurde ein ganz bestimmter Mensch angesehen. Die Prophezeiung hat sich nicht bewahrheitet, die Geschichte ist nicht zu Ende gegangen, die Zeit der Trübsal und Bedrängnis hat angedauert.

Soweit also das Ergebnis einer verantwortungsvollen historisch-kritischen Exegese.
Es mag sein, dass jemand heute einen anderen Menschen oder eine andere Macht für den Antichristen oder den Widersacher Gottes hält. Dann darf er das sagen, er darf aber seine Identifizierung NICHT als das Ergebnis einer sauberen Exegese ausgeben!
Eine solche Identifizierung - samt Begründung! - gehört in die Predigt und die Verkündigung und kann nicht als die Ansicht und Absicht des Johannes ausgegeben werden.


Gruß - Urdingiano

freily:
Schalom Urdingiano,
--- Zitat ---666 ist die Zahl eines Menschen; der Antichrist ist also keine allgemeine, überzeitliche Gestalt, die nach Belieben oder je nach politischer Vorliebe oder Abneigung mit diesem oder jenem Namen identifiziert werden dürfte, sofern man es nur irgendwie schafft, die Zahl 666 herauszurechnen - und irgendwie schafft man das immer.
--- Ende Zitat ---
zunächst bedanke ich mich für deine ausführliche Darstellung.

Was mir allerdings nicht einleuchtet ist die Formulierung "Antichrist"!
Diese findet man nur in den Schriften aus dem 4.Jahrhundert des 1.Johannes bis 3. Johannes, die mit dem Johannes der Offenbarung nicht zu tun haben.
Zumindest deuten meine Informationen dies so an.
Leider vergass ich damals diese Infos ordentlich zu sichern, so das mir diese nach einem Systemcrash verloren gingen.

Das dies in Wikipedia jedoch anders dargestellt wird, läßt sich nur durch eine übermächtige Kirche rückfolgern, denn die Argumentation hinsichtlich des
--- Zitat von: Wikipedia ---1. Joh. 5,     (7) Drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins.
    (8) Und drei sind es, die Zeugnis geben auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut, und diese drei sind eins.
--- Ende Zitat ---
gerade diese Verse können von keinem jüdischen Schreiber stammen, sondern sind vielmehr Ausdruck der römisch-griechischen Philosophie die sich in die "christliche Lehre" einschlich.

Die Blasphemie die in diesen Johannesbriefen zu Tage tritt ist nie und nimmer eine jüdische Thematik wie diese hier zum Beispiel:
--- Zitat von: Luther ---1.Joh 2,22 Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.
--- Ende Zitat ---
Da Juden prinzipiell seit dem Moses in der Lehre unterrichtet wurden, so wird diesen auch das Buch Hesekiel bekannt sein und dort vor allem das Kapitel 34,22-24!

Wenn also G*TT von  Aposteln als Lügner hingestellt wird, dann ist für mich Feierabend mit der Lustigkeit, dann beginnt nämlich die christliche Verblendung, denn bei den alten Propheten wurde namentlich nur der David benannt und nie ein Jeschua oder Jesus.
Ich weiß um der Verbiegung vieler Bibelverse, die das Gegenteil beweisen sollen, allen voran das Kapitel 53 vom Jesaja, aber solchen Konstrukten widerspricht die Bibel selbst sehr deutlich.

Also ist der Antichrist eine Erfindung der Kirche nach der Trennung vom Judentum im Jahre 135 n.Z., als der damals favorisierte Christus Bar Kochba kläglich scheiterte, da fühlten sich die nichtjüdischen Jünger des Jeschua Ben Joseph's in ihrer Annahme bestätigt, daß der "Jesus" der Christus sein müßte.

Dies ist meine Vorgeschichte zum Thema Jetzt zum Thema selbst, das ich in einem neuen Beitrag schreibe, sonst wird es hier zu lang.

Liebe Grüße

freily:
Schalom Urdingiano,
--- Zitat von: Urdingiano am So., 14. März 2010, 16:22 ---Das Rätsel um das Tier mit der Zahl 666 hat die Menschen seit alters fasziniert.
Bei der Suche nach der Lösung müssen wir uns aber eins vor Augen halten: Johannes hatte einen ganz bestimmten Menschen vor Augen, den er für die nächste Zukunft erwartete; die folgende Exegese wird das erweisen. Damit scheiden alle mehr oder weniger phantasievollen Konstrukte wie Hitler oder der Barcode auf den Waren in den Supermärkten aus.
--- Ende Zitat ---
In diesem Punkt bin allenfalls der selben Ansicht wie die Aisha, die diese Zahl wie folgt definierte:

--- Zitat von: Aisha, ---drei Begriffe werden in der hebräischen Bibel mit der Zahl 6 in Zusammenhang gebracht:

Die Schlange

Babylon

Ägypten
--- Ende Zitat ---
Ich stimme Dir zu bei deiner Ansicht, wenn Du schreibst:
--- Zitat ---...ist also keine allgemeine, überzeitliche Gestalt, die nach Belieben oder je nach politischer Vorliebe oder Abneigung mit diesem oder jenem Namen identifiziert werden dürfte,
--- Ende Zitat ---
Der Mensch der in der Bibel beschrieben wird, ist ein verdrehter Mensch, der die Eigenschaft des Tieres in sich vereint und als "Schwanz" des Satans (Ankläger) dargestellt wird!

Die Enthüllung (Offenb.) ist also so gehalten, daß die Angaben alle Punkte zusammen kommen müssen, um sie zu erfüllen.

Also sehen wir uns mal die Argumente genauer an:

Der römische Kaiser Nero kann nicht gemeint sein, zu dem passt nicht, daß er 1/3 der Juden (Sterne) vom "Himmel" holte. Da passen zeitlich nicht die Prophezeiungen des Daniels, die hier auch noch mit einfließen, will man die Gesamtheit der Schriften nicht aussen vor lassen!
Daniel sprach von einer "fernen Zeit" die sowohl der "Jesus" wie auch der Johannes falsch deuteten und von baldiger Zeit sprachen.
Zudem kommt, daß an manchen Stellen der Offenbarung (Enthüllung) kräftig fehlübersetzt wurde, wie der ABA und ich konstatierten!

Zudem sagt die Offenbarung, wie auch der Daniel aus, daß zur rechten Zeit (und nicht wie falsch übersetzt-"bald"! die Menschen Erkenntnis daraus ziehen!

--- Zitat ---Für die Lösung des Rätsels sind die beiden Textstellen, in denen das Tier vorkommt, von Bedeutung:
--- Ende Zitat ---
Auch da bin ich anderer Ansicht, denn die Lehre kann man nicht auf zwei Schriftstellen reduzieren, nur weil sie der eigenen Meinung dienlich sind, man muß den Gesamtkontext mit in Betracht ziehen, nämlich auch den Willen des EWIGEN den ER deutlich zur Sprache bringt!
[/size]

--- Zitat ---18. Hierin liegt weiser Sinn.
      Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tiers,
      denn sie ist die Zahl eines Menschen,
      und seine Zahl ist 666.
--- Ende Zitat ---
Auch dieser Vers ist interpoliert, weil der ABA dies schon klarstellte und zwar hier! Und da ich kein ausgesprochener Fachmann bin in altgriechischer Sprache, aber dennoch bescheiden mir zu helfen weiß, kann ich dem ABA in diesem Punkt zustimmen, nur nicht bei seinem www.! Denn diese drei Buchstaben haben nicht ein Drittel der jüdischen Weltbevölkerung vom "Himmel" geholt.

--- Zitat ---Die Deutung des Rätsels - und seine Lösung - findet sich in 17, 9-18:

 11. Und das Tier, das war und nicht ist,
      ist selbst der Achte,
--- Ende Zitat ---
Da stimme ich nur insoweit zu, daß die Lösung hierin zu finden ist, wenn man bedenkt, daß das Tier nur spirituell zu betrachten ist, denn es war - ist aber nicht!
Ein Hinweis, daß die Zahl zwar die eines Menschen ist, aber nichts mit seinem Namen zu tun hat, sondern mit seinen Charakter-Eigenschaften, wie sie die Aisha beschrieben hat.

Ich werde nochmals ins alte Forum schauen, weil wir damals schon was geschrieben haben, vielleicht habe ich dort noch einige Daten versteckt.

Bis derweil verbleibe ich mit

lieben Grüßen

ABA זאב ברנובסקי:
Schalom lieber Urdigano,
jetzt muss ich auch nochmal nachhaken !!!

du schreibst:
Zitat

   
--- Zitat ---18. Hierin liegt weiser Sinn.
          Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tiers,
          denn sie ist die Zahl eines Menschen,
          und seine Zahl ist 666.

    666 ist die Zahl eines Menschen;
--- Ende Zitat ---


Da möchte ich nochmal fragen, hast du möglicherweise mein Posting # 19 übersehen !!!

Der deutsche und falsche Übersetzungstext (da er aus wesentlich späteren Schrifttum stammt)
sagt zwar etwas von einer > ZAHL EINES MENSCHEN <

jedoch das ORIGINAL des >ständigen Zeugen 1. Ordnung< selbst bei NESTLE/ALAND genannt > א <
sagt ganz klar aus :
> eine für Menschen unverständliche Zahl <

Du kannst dies sogar in der one-line Digitalausgabe des Kodex Sinaiticus selbst ansehen
wie >HANDSCHRIFTLICH< dies der Schreiber Mitte des 4. Jhdts. u.Z. auf "Papier" gebracht hat!

... und somit hat sich die Angelegenheit erledigt !

שלום אבא

Schalom ABA (und die ganze Familie auch)

tricky:
Shalom zusammen!


--- Zitat von: ABA ---Allein der Grundtext des Verses 18 für christliche Übersetzungen resultiert aus mind. 8 verschiedenen
Papyries und Texüberlieferungen aus >erst< dem 6.-13. Jhdt n.Z.)
--- Ende Zitat ---



--- Zitat von: ABA ---Da möchte ich nochmal fragen, hast du möglicherweise mein Posting # 19 übersehen !!!

Der deutsche und falsche Übersetzungstext (da er aus wesentlich späteren Schrifttum stammt)
sagt zwar etwas von einer > ZAHL EINES MENSCHEN <
--- Ende Zitat ---

2 Fragen hätte ich zu der aktuellen Thematik:

1. Wie in Beitrag #19 angegeben finden sich Hinweise auf Interpolationen. Würde das bedeuten, dass automatisch alles, was nicht im ersten Textfund (hier eben der Codex Sinaiticus) flüssig aufscheint, gleich INTERPOLATION ist?

2. Wo ist der klare Beweis, dass es sich bei den jüngeren Textfunden ?automatisch? um Fälschungen handelt und beispielsweise nicht der erste Textfund der falsche ist?


Meine persönliche Meinung ist, dass ein neuerer Fund nicht automatisch ein falscher Text sein muss. Ebenso mit einer späteren Abschrift. Nur die zeitliche Einordenbarkeit alleine (der Textfluss ist wieder eine andere Frage) sehe ich nicht als Grund genug eine Fälschung anzunehmen.

viele Grüße

Tricky

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln