Forum > Der PROZESS
INHALTSVERZEICHNIS ABA + FAQ zum PROZESS Jesu
ABA:
Schalom Aisha,
noch auf die Schnelle!
--- Zitat ---du zitierst:
Dass es nämlich 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels
doch keine Kapitalsgerichtsbarkeit des Sanhedrin mehr gab
--- Ende Zitat ---
Dies steht jedoch im Widerspruch nicht nur zu den anderen Talmudstellen,
sondern auch daran, dass die Kapital-Gerichtsbarkeit durch Mitwirken des
Schaul (Paulus) ausgeübt wurde! > siehe Steinigung des Stephanus <
(also auch sogar von der christlichen Seite her richtig beleuchtet !!!)
Abgesehn davon, hatte der Sanhedrin auch gar keinen Grund gehabt,
an Rabbi JESCHUA Kapital-Gerichtsbarkeit auszuüben!
1. Weil er kein Vergehen begangen hat, das die Todesstrafe nach sich zog!
(wie ich bereits schrieb hatte er den Namen JHWH nicht gelästert
und nur darauf stand die Todesstrafe)
Es gab und gibt kein Gesetz in der TORA, dass jemeand zu TODE verurteilt
werden muss, wenn sich jemand als GOttes Sohn oder als MESSIAS ausgibt!
(das haben die christlichen Redakteur nicht bedacht, aber ist LOGIK
und WAHRHEIT)
2. Weil ich in meinen Darstellung doch klar stellte, dass der Hohe Rat,
die Auslieferung des Juden JESCHUAS an die RÖMER, die ihn wegen unrechtmäßiger
Anmaßung eines Majestätstitels CRIMEN MAJESTATIS zu Tode verurteilen
würden, verhindern wollten.
Welcher Jude hätte einen anderen Juden in so schweren Zeiten der Unterdrückung
an eine terroriistische Besatzungsmacht ausgeliefert.
Garantiert keiner !!!
(das wäre das Gleiche, wenn heute der Oberste Gerichtshof in ISRAEL,
die Bewegung שלום עכשיו >Schalom Achschaf< an Osaman bin Ladin ausliefern würde)
Und dies dürfte doch eigentlich >jeder Jude< verstehen !
Die Christen hatten damit kein Problem, denn sie haben ja die Geschichte zu ihren
GUNSTEN so hingebogen ! (um nicht gerade verfälscht zu sagen)
Schalom ABA
ABA:
Schalom Tricky
--- Zitat ---du schreibst:
Der Prozess war auch keineswegs unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
--- Ende Zitat ---
Lieber Tricky, das stimmt nicht!
Um dies zu erklären muss ich etwas weiter ausholen.
Ich betonte schon, dass es keinen Grund gab, dass wegen Verunreinigung die >JUDEN<
(wer auch immer sie gewesen sein mögen) nicht erlaubt war, an PESSACH,
das Haus eines NICHTJUDEN zu betreten!
(doch dazu später) CC Prozess 6, Anm. 16
Die Endredakteure des sog. NT´s kannten vielleicht auch den Grund nicht!?
Aber es ist jedoch einfach, (wie ich bereits im Artikel schrieb) :
> weil es IHNEN nicht erlaubt war !!! <
Vorweg meine Quellen:
Außer den in der Einleitung aufgeführten, = Novella Theodosii, sowie A.Berger –Apparitores- S.364
Codex Theodosianus II 1.8.3, A.Berger –Secretarium- S.693, A.Marcellinus Historiae XV 7-5
Q.A. Symmachus –Epistulae X 23.4, sowie Momsen –Das römische Recht- ]
Zum einen gab es Prozesse vor Laien- oder Berufsrichtern auf dem Forum oder
öffentlichen Plätzen, bei der auch die Öffentlichkeit zugelassen war.
Jedoch Prozesse im PRAETORIUM die ausschließlicht im Vorrecht des Statthalters
abgehalten wurden fanden wie bereits erwähnt > IN CAMERA < statt.
Sie waren nicht öffentlich und hatten lediglich nur Zugang durch besonders
berufene Angestellte den > APPARITORES: Nur diese hatten Zugang zum "Gerichtssaal".
Das eigentliche Amtszimmer oder die Halle des Palastes oder des PRAETORIUMS;
IN DEM DIE Prozesse durch den Statthalter stattfanden, nannte man SECRETARIUM,
was auch den geheimen Charakter des Verfahrens bestätigt.
Oft war dies durch eine Mauer oder ein als VELUM bezeichneten Vorhang abgetrennt.
Auf Wunsch oder Befehl wurde dieser Vorhang geöffnet, damit jemand den "Gerichtssaal"
betreten konnte, ansonsten musste er ab er während des Verfahrens geschlossen bleiben!
Für einen Nichtbefugten war das Betreten des Gerichtes in dem der Statthalter saß,
strengstens verboten und galt als schweres Vergehen.
Bei den erwähnten APPARITORES hingegen, handelt es sich um rechtskundige
Angestellte einer langfristigen Amtszeit. Ihre Vorgesetzten hingegen waren zumeist
Politiker, die nur für kurze zeit amtierten.
Diese “Politiker“ waren daher bei Prozessen, was rechtliche und fachliche Unterstützung
angeht, weitgehen von den APPARITORES abhängig.
Wenn z.B. die Apparitores vor ihren Vorgesetzten bei einem Prozess Angelegenheiten
vorbrachten, die nicht hätten vorgebracht werden dürfen, so sagte man:
>> Sie hätten den Gerichtssaal, in dem der Prozess geführt wurde, UNBEFUGT betreten <<
Schalom ABA
PS:
Über die Verunreinigung schreibe ich gleich weiter.
und noch was:
Du erwähntest > das Zerreißen < des Gewandes vom Hohepriester.
Darüber möchte ich ebenfalls speziell eingehen und stelle schon jetzt
die allgemeine Frage in den RAUM
-WARUM zerriss NUR der Hohepriester sein Gewand und nicht ALLE anderen-
ABA:
Schalom Tricky,
Die כשרות (kaschrut), Reinheit und Unreinheit im jüdischen
ist schon eine eigenartige Sache für sich!
Mündliche und schriftliche Vorschriften haben wir zu beachten,
teils biblisch gerechtfertigt, teils menschlich und rabbinisch hochgepeppelt
finden wir auch in den Vorschriften des Talmud.
Doch nun zu dem BETRETEN VON HEIDENHÄUSERN !!!
(ich zitiere aus Hilkot Korban Pessach7,1, Mischne Tora, Maimonides, M Awoda Zara III,3.4.8.
Schear Awot Ha-Tumá 6, M Pesachim VII , IX, B Pesachim 75b ung 95b)
Einzelne Personen, die am ersten Pessachfestes unrein sind, sollen am 14. Tag
des darauf folgenden Monats PESSACH begehen:
(abgesehen davon, war ja nach christlicher Kalenderannahme das PESSACH-Seder-Mahl
bereits schon vorbei !!!)
doch weiter:
Sollten jedoch die Mehrheit des Volkes oder Priester bzw. die zum Opfer notwendigen
Gegenstände unrein sein, so darf ihre Unreinheit die PESSACH-Opfer und die notwendigen
RITUALE an dem festgesetzten Tag nicht beeinträchtigen, sondern:
> UNREINE und REINE sollen gemeinsam das Opfer und Ritual verrichten < !!!
und weiterhin:
Die Berührung von Götzen oder anderen Gegenstände, die mit dem Götzendienst
zusammenhängen, macht den Menschen unrein.
Doch während man nicht im Schatten eines Ortzes des Götzendienstes sitzen soll,
wird man nicht unrein, wenn man lediglich hineingeht und sich dort hinsetzt.
Ein Haus, das einzig zum Zwecke des Götzendienstes erbaut wurde,
darf man nicht betreten ! Im Gegensatz zu Häusern, die zu anderen Zwecken
erbaut wurden, auch wenn dort einmal Götzendienst ausgeübt worden mag.
So kennen wir die Geschichte von Rabbi Gamaliel (also ein Zeitgenosse Jesu)
der ein Badehaus in Akko besuchte, das der Göttin Aphrodite geweiht war;
er wurde gefragt wie er so etwas tun könne; und er antwortete:
Ich ging nicht zu ihr, sondern sie kam zu mir. das Badehaus war kein Geschenk
der Verehrung für Aphrodite, sondern Aphrodite war ein Geschenk für das Badehaus.
und was Blutspritzer betrifft lieber Tricky:
In den jüdischen Kaschrut-Gesetzen würde jemand nur als UNREIN gelten,
wenn er den Palast oder das Prätorium betreten hätte, wenn ein LEICHNAM
unter dessen Dach gelegen hätte oder wenn (wie gesagt) der Palast als eine Stätte
der Götzenverehrung gebaut worden wäre.
Jedoch besteht kein Anlass dies anzunehmen.
UND SELBST WENN ...
hätten auch die “Unreinen“ ungeachtet ihrer Unreinheit vom Pessach-Seder
essen können, sogar die Priester durften beim Pessach-Opfer amtieren,
solange die Mehrheit der Leute REIN waren.
Wir dürfen als mit RUHE davon ausgehen, dass diese christlich redaktionsgeschichtliche
Ausführung im sog. NT zum Einen von Unkundigen eingefügt wurde.
Zum Anderen, um bei den HEIDEN die Vorstellung zu verfestigen,
>>> die JUDEN hätten ihren GOtt umgebracht. <<<
Schalom ABA
ABA:
Schalom Tricky,
--- Zitat ---du sprachst weiterhin folgende Stelle an:
... Und da zerriss der Hohepriester seine Kleider !!!
--- Ende Zitat ---
Und warum ?
bessere Frage: Und warum nur ER ?
Es ist also einfach zu klären, warum Kleider zerrissen werden müssen!
Im Falle eines PROZESSES:
dann nur wegen LÄSTERUNG des Namens >>> י ה ו ה <<< J H W H !!!
dies lag in der Anhörung Jeschuas allerdings nicht vor !
Nur indem Jesus behauptete, er werde - als Messias oder Christus –
im Himmel das Privileg innehaben, zur Rechten GOttes zu sitzen,
verstieß in keiner Weise gegen das Prinzip der Einzigartigkeit GOttes !!!
Lassen wir jetzt einmal alle synoptischen Unterschiede außer acht und betrachten,
wie der Hohepriester aufgrund der Feststellung ...
> Was bedürfen wir weiterer Zeugen/Zeugnisse!
> Ihr habt es gehört aus seinem Munde <
reagierte.
Der Hohepriester hatte seine Kleider zerrissen !
Aber warum NUR der Hohepriester nicht aber all die anderen anwesenden Mitglieder
des Sanhedrin, auf die sich diese Gesetzesvorschrift doch gleichermaßen bezog !?
Deshalb wollen wir einen Schritt weitergehen:
Wenn jetzt meiner und die meiner Lehrer Auffassung stimmt,
dass Jeschua keine LÄSTERUNG des Namens J H W H angelastet werden konnte.
WARUM zerriss der Hohepriester aber DENNOCH seine Kleider ?
Weil ...
... Jeschua nicht von dem Weg abzubringen war, durch die RÖMER wegen
> Anmaßung eines Königtitels, außer dem vom Cäsar verliehenen < abzubringen
(CRIMEN MAJESTATIS)
Weil ..
... es ist eine alte wohlbekannte Sitte (aus der TENACH) war , die eigenen Kleider
als Zeichen des Kummers zu zerreißen, und das nicht nur beim Tod eines Verwandten
oder eines anderen geliebten Menschen, oder wenn man Unheil oder ein schwerwiegendes
Unglück erlitt, sondern auch beim Anhören schlechter Nachrichten, etwa beim Ausbruch
eines Krieges.
Wenn also ..
der Hohepriester selbst in jener Nacht die Kleider zerriss, !!!
dann weil er Kummer darüber verspürte, dass es ihm nicht gelang, Jesus seinen
Standpunkt verständlich zu machen, aufgrund seines Schmerzes darüber,
dass Jesus bewusst eine Zusammenarbeit verweigerte und sich entschlossen
auf sein verhängnisvolles Schicksal zu bewegte !
Und auch nicht zuletzt darüber, dass die römische Unterdrückung ein weiteres
Opfer fordern würde, mitsamt den folgen, die die Ermordung eines Mannes
in der Stellung und von der Popularität Jesu mit sich bringen konnte !
Deshalb zerriss auch NUR der Hohepriester seine Kleidung.
Weder folgte eine VERURTEILUNG wegen Gotteslästerung; noch lag eine
Entweihung des heiligen Namens vor.
Daher bestand für andere weder eine rechtliche Pflicht zum zerreißen der Kleidung,
noch standen die anderen Anwesenden unter irgend einem Zwang, dem Beispiel
des Hohepriesters zu folgen.
Schalom ABA
PS:
und die Barrabas-Frage lässt sich ganz einfach mit einer Gegenfrage beantworten:
Wenn es wirklich zur damaligen Zeit einen Brauch gegeben hätte,
einen Gefangen anlässlich des PESSACH-FESTES freizugeben,
WARUM hatten es die RÖMER nicht schon längst getan ??? ???
SEDERABEND und die HAUPTFESTLICHKEITEN waren doch schon vorbei !!!
WARUM fiel es ERST JETZT dem "unschuldigen" PILATUS ein ??? ???
Er hatte es wohl in der Hektik vergessen,
deshalb die andauernde Händewascherei
(die er wohl allein vom jüdischen Brauchtum her nur kannte) :'(
ABA:
Schalom Tricky
bevor ich restliche Ausarbeitungen fertig überarbeite,
bzw. offene Fragen beantworte,
hier eine "kurze" Antwort zu deinem Thread.
--- Zitat ---Wenn Johannes nebst den anderen Evangelienschreibern hier ....
sowie ...
Wenn man andererseits der Meinung ist, dass Johannes, Matthäus, Markus und Lukas hier ...
--- Ende Zitat ---
Die 4 Evangelisten unter deren Namen wir lesen, haben garantiert nichts mit den
ENDREDAKTEUREN des sog. "NT" gemeinsam.
Wir müssen zum einen in FORMgeschichte und REDAKTIONSgeschichte unterscheiden.
Somit sind dann auch die deutlich erkennbaren Widersprüche besser zu verstehen.
Zwischen den Schreibern MATITJAHU, MARKUS, LUKAS und JOCHANAN bis zu den
ENDREDAKTEUREN stehen immerhin über 300 Jahre !!!
und was dazu kommt, ist immer wieder das > SCHISMA < zwischen JUDENTUM und
heidnischem CHRISTENTUM !
--- Zitat ---Warum bringen die Jesus feindlich eingestellten Hohepriester und Pharisäer ...
... den Gefangenen nicht sofort um
--- Ende Zitat ---
Weil er zum Einen (bzw. ob überhaupt) nicht des TODES schuldig sein konnte!
Zum Anderen weil die Anhörung durch den Sanhedrin einen ganz anderen GRUND hatte!
(doch darüber schrieb ich bereits in anderen Antworten/Beiträgen)
Schalom ABA
(un a gid Wuch)
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