Autor Thema: Das Horn des Messias  (Gelesen 4912 mal)

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Das Horn des Messias
« am: Sa., 27. August 2011, 10:08 »
Die Erlösung - nur mit Hilfe der Kabbala

Wisse, dass es das ist, was es heißt, dass die Kinder von Israel erst erlöst werden nachdem die verborgene Weisheit in großem Ausmaß enthüllt wurde, so wie es im Sohar geschrieben steht: "Durch dieses Werk [Sohar] werden die Kinder Israels vom Exil erlöst." Zu dieser Zeit gab es große Hoffnung auf Erlösung, weil die Schriften des Sohar zu der Zeit der Enthüllung von Bar-Kochba begannen, von welchem Rabbi Akiva, Rashbis[1] Lehrer sagte: "Es soll ein Stern aus Jakob hervortreten." Nach der Zerstörung von Beitar war die Hoffnung besonders groß.

Die Niederschrift des Sohar und seine Verhüllung

Und deswegen erlaubte sich der Rashbi die verborgene Weisheit in seinen Büchern, dem Sohar und den Tikkunim freizugeben. Jedoch geschah es mit großer Sorgfalt, weil er es nur Rabbi Abba erlaubte, der im Geheimen enthüllen konnte, so dass nur die Weisen der Kinder Israels verstehen würden und die Weisen der Nationen der Welt nicht verstehen würden, aus Angst, damit die Bösen nicht wissen würden, wie sie ihren Meistern dienen. Als sie deshalb sahen, dass die Zeit für Israels Erlösung zu früh war, verbargen sie die Schriften. Das war zu der Zeit der Weisen, der Savoraim, denn es zeigt sich, dass sie viel über Themen aus dem Sohar geschrieben haben.

Die Enthüllung der Kabbala ist Gottes WilleNatürlich war es Gottes Wille, dass sie erscheinen würde. Deshalb gelangte es zur Witwe von Rabbi Moshe de Leon. Sie erbte das Manuskript von ihrem Ehemann und er erzählte ihr wahrscheinlich nichts von dem Enthüllungsverbot, und sie bot es zufällig zum Verkauf an.

Die Leiden Israels wegen der Enthüllung der Kabbala
In der Tat richtete es bis zu diesem Tag, aus oben erwähnten Gründen viel Schaden im Hause Israel an.

Nutzen der Enthüllung der Kabbala
Es gibt jedoch nichts Böses ohne Gutes. Und deshalb bewirkte diese Herrschaft, welche die Völker durch Diebstahl der Geheimnisse der Tora erlangten, einen großen Schub für die Entwicklung von Heiligkeit. Nach meiner Beurteilung befinden wir uns in einer Generation, welche genau an der Schwelle der Erlösung steht, wenn wir nur wüssten, wie wir die verborgene Weisheit an den Massen verbreiten können.

Erster Nutzen

Dies ist aus dem einfachen Grund so, weil "Er hat die Reichen heruntergeschluckt und wird sie ausspeien". Dadurch wird für alle ersichtlich werden, was zwischen mir und meinem Schwiegervater ist, der Unterschied zwischen der Essenz des Kerns und der oberen Klipa (Schale), aus welcher sich all die Weisen der Völker herausschälten, denn sicherlich werden all die Lager Israels, die die Tora geleugnet haben, zum Schöpfer und Seiner Arbeit zurückkehren.

Zweiter Nutzen

Es gibt dafür noch einen weiteren Grund: Wir haben akzeptiert, dass es eine Vorbedingung für die Erlösung gibt- dass alle Völker der Welt das Gesetz Israels anerkennen werden, wie es geschrieben steht: "Und das Land wird voll des Wissens sein". Wie in dem Beispiel des Auszugs aus Ägypten, wo es ebenfalls die Vorbedingung gab, dass auch Pharao Gott und Seine Gesetze anerkennen sollte und ihnen erlauben würde, Ägypten zu verlassen.

Erlösung durch die Enthüllung der Kabbala gegenüber den Völkern der Welt
Deshalb steht geschrieben, dass jeder Einzelne aus den Völkern einen jüdischen Mann nehmen und diesen ins Heilige Land führen wird. Und es reichte nicht aus, dass sie von selbst gehen können. Man muss verstehen, wodurch die Völker der Welt zu so einer Kenntnis und so einem Willen gelangen sollen? Wisse, dass das durch die Verbreitung der wahren Weisheit geschieht, damit sie deutlich den wahren Gott und das wahre Gesetz sehen.

Verbreitung der Weisheit der Kabbala in der ganzen Welt

Und die Verbreitung der Weisheit unter den Massen wird "Horn" genannt. Wie das Horn, dessen Ton eine große Distanz zurücklegt, wird sich das Echo der Weisheit über die ganze Welt verbreiten, so dass sogar die Völker hören und erkennen werden, dass Israel die Weisheit Gottes innehat.

Die Offenbarung der Kabbala an alle Völker ist die Enthüllung von Elijah [2]

Und diese Tätigkeit wurde über Elijah, den Propheten, berichtet, weil die Enthüllung der Geheimnisse der Tora immer die "Enthüllung von Eljiah" genannt wird, wie es heißt, "Lass es ruhen, bis Elijah kommt", und auch: "Der Tishbi wird die Fragen und Probleme beantworten."
Aus diesem Grund sagten sie, dass drei Tage (eine bekannte Andeutung) vor der Ankunft des Messias, Elijah auf die höchsten Hügel steigen und das große Horn blasen wird etc.

Die Offenbarung der Kabbala an alle Völker ist eine Bedingung für die vollkommene Erlösung

Man muss diese Andeutungen verstehen, dass das Prinzip des Horns nicht nur die Enthüllung der verborgenen Weisheit in großem Maße ist, welches eine nötige Vorbedingung ist, die vor der vollständigen Erlösung erreicht werden muss.

Und die Bücher, welche durch mich in dieser Weisheit enthüllt wurden, werden bezeugen, dass Themen, die an der Spitze der Welt stehen, wie ein Kleidungsstück für alle sichtbar ausgebreitet wurden, was wirklich ein Zeugnis dafür ist, dass wir bereits an der Schwelle der Erlösung sind und dass wir die Stimme des großen Horns bereits hören, obgleich noch nicht in großer Entfernung, weil es immer noch sehr leise klingt.

Aber tatsächlich benötigt jede Größe vorher eine Kleinheit, und es gibt keine große Stimme, wenn ihr nicht ein sanfter Ton vorausgeht, weil das der Weg des Horns ist, und es wird stufenweise stärker. Wer weiß besser als ich, dass ich es überhaupt nicht wert bin, auch nur ein Bote zu sein und ein Autor, um solche Geheimnisse zu enthüllen und noch weniger, sie gründlich zu verstehen. Und warum hat mir der Schöpfer das angetan? Nur, weil die Generation es wert ist, weil es die letzte Generation ist, die genau an der Schwelle der kompletten Enthüllung steht. Und aus diesem Grund lohnt es sich, anzufangen, die Stimme des Horns des Messias zu hören, welches die Enthüllung der Geheimnisse ist, wie erklärt wurde.


[1] Abkürzung für Rabbi Shimon Bar Yochai
[2]Elijah (heb. Elijahu/Elyahu) war ein biblischer Prophet, der in der Zeit der Könige Ahab und Ahasja im 2. Viertel des 9. Jhdt. v. u. Z. im Nordreich Israel wirkte. Sein Name bedeutet „Mein Gott ist der Herr (Y-H-W-H)”.

Quelle
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Das Horn des Messias
« Antwort #1 am: Sa., 27. August 2011, 10:15 »
Es gibt mehrere Gründe, die Kabbala geheim zu halten:

1. "Es besteht keine Notwendigkeit die Kabbala zu enthüllen"
2. "Es ist nicht möglich"
3. "Es ist ein Geheimnis des Schöpfers selbst"

Jedes kleinste Detail der Kabbala wird von diesen drei Verboten die Kabbala zu enthüllen, berührt.
 

1. "Es besteht keine Notwendigkeit die Kabbala zu enthüllen"

Dieses Verbot der Enthüllung deutet darauf hin, dass es keinen Sinn ergibt, die Geheimnisse zu enthüllen. Dies wäre nur dann der Fall, wenn die Gesellschaft einen sofortigen Nutzen daraus ziehen würde. Anderenfalls würde dem nur mit einem: "...na und?" begegnet. Genau  das wäre die Reaktion von Personen, die meinen Kabbalisten würden sich nur mit unwichtige Themen beschäftigen und würden andere dazu bringen, sich mit Unwichtigem zu befassen. Deshalb wählten die Kabbalisten nur solche Schüler aus, die in der Lage waren, ein Geheimnis zu bewahren und es nur zu enthüllen, wenn es unbedingt notwendig wäre.
 

2. "Es ist nicht möglich"

Dies bedeutet, dass es verboten ist, die Geheimnisse zu enthüllen, da die Sprache dafür zu begrenzt ist. Eine Sprache (unsere Sprache) gibt uns nicht die Möglichkeit, subtile spirituelle Konzepte zu vermitteln und auszudrücken. Alle unsere Versuche, etwas mit Worten zu erklären, sind zum Scheitern verurteilt, und führen den Schüler in die Irre. Um also befähigt zu sein, die Geheimnisse zu enthüllen, ist die Zustimmung von „Oben“ erforderlich.

In den Schriften des Kabbalisten mit dem Namen „Ari“ ist die Einwilligung von Oben ausdrücklich erwähnt. Es wird dort gesagt: "Wisse, dass die erhabenen Seelen mit einem nach außen wirkenden (umgebenden) oder einem inwendigen (füllenden) Licht erfüllt sind. Jene Seelen, die mit dem umgebenden Licht erfüllt sind, haben die Gabe, die Geheimnisse weiterzugeben und sie lehren auf solche Weise, dass ein Unwürdiger sie nicht verstehen wird."

Rabbi Shimon Yohai war eine solche Seele, die mit diesem nach außen wirkenden Licht erfüllt war. Er hatte so eine Kraft und Ausstrahlung, dass, wenn er in einer Versammlung erschien, er nur von jenen verstanden wurde, die eine Anweisung von Oben erhalten hatten, in das Buch des "Sohar" zu schreiben. Es hat vor ihm Kabbalisten gegeben, die größeres Wissen hatten, gleichwohl hatten sie nicht die Fähigkeit, spirituelle Konzepte in Worte zu fassen.

Folglich ist klar, dass das Lehren der Kabbala, nicht vom Niveau der Kenntnisse des Kabbalisten abhängig ist, sondern vielmehr von den Eigenschaften seiner Seele. Je nach seiner Eignung empfängt er Anleitungen von Oben, um einen bestimmten Teil dieses Wissens zu enthüllen.

Das ist auch der Grund, weshalb wir vor dem "Sohar" keine grundlegenden Werke über die Kabbala finden. Die Werke, die uns zugänglich sind, enthalten nur vage und unklare Hinweise. Seit der Epoche des Rabbi Shimon Bar Yohai ist Rabbi Ari der einzige, der eine Berechtigung zur Entschleierung eines weiteren Teils der Kabbala erhalten hatte. Noch einmal: Es ist möglich, dass vor dem Ari einige Kabbalisten weiteres und höheres Wissen hatten, aber sie waren nicht befugt, es zu formulieren. Seit dem Erscheinen der Schriften des Ari haben alle Personen, die sich der Kabbala annähern wollten, das Studium der anderen Überlieferungen eingestellt. Nun studieren sie ausschließlich den "Sohar" und die Arbeiten des Ari.
 

3. "Es ist ein Geheimnis des Schöpfers selbst"

Der Kern dieses Verbotes beruht auf der Tatsache, dass die Geheimnisse der Kabbala nur jenen offenbart werden können, die dem Schöpfer treu ergeben sind und Ihn achten und ehren. Dies ist der wichtigste Grund, die Kabbala zu verbergen. Zu viele Scharlatane haben die Kabbala für ihre eigenen Zwecke missbraucht. Sie haben Prophezeiungen gemacht und Amulette verteilt und so vertrauensselige Leute geködert. Das war der ursprüngliche Grund, weshalb die Kabbala verborgen werden musste.

Deshalb haben die echten Kabbalisten es auf sich genommen ihre Schüler genau im Auge zu behalten. Die wenigen Personen jeder Generation, denen es erlaubt war, sich der Kabbala anzunähern, waren an die strengsten Schwüre gebunden. Ihnen war untersagt, auch nur das kleinste und unbedeutendste Detail, das unter diese drei erwähnten Verbote fiel, aufzudecken.

Man darf nicht annehmen, dass die Unterteilung in drei Verbote die Kabbala selbst in drei Teile auseinanderdividiere. Nein, jeder Teil, jedes Wort und jeder Ausdruck fällt unter jede dieser drei Kriterien, die Kabbala verhüllen zu müssen und alle diese drei Kriterien sind in dieser Wissenschaft konstant und beständig wirksam.

Trotzdem taucht eine Frage auf. Wenn dieses geheime Wissen wirklich so tief verborgen ist, wieso konnten so viele unterschiedliche Schriften darüber entstehen? Der Grund dafür liegt in der Verschiedenheit der beiden ersten Bedingungen der Geheimhaltung zur letzten. Die letzte Bedingung ist die wichtigste der drei. Die Bedingung: "Es besteht keine Notwendigkeit die Kabbala zu enthüllen" kann sich aufgrund äußerer Umstände zu oft in ein: "Es ist notwendig" wandeln. Das kann zum Beispiel aufgrund der Weiterentwicklung der Menschheit geschehen oder indem die Erlaubnis von Oben gegeben wurde. Diese Ermächtigung wurde Rabbi Shimon Bar Yohai und dem Ari gegeben, und in einem geringeren Maße auch anderen. Deshalb erreichen uns auch von Zeit zu Zeit einige authentische Bücher über die Kabbala.

Genau so habe auch ich mein Wissen von meinem Lehrer erhalten. Ich empfing es unter den gleichen strengen Bedingungen, es zu bewahren und geheim zu halten. Jedoch die Gründe für die Umwandlung von: "Es besteht keine Notwendigkeit der Enthüllung" in ein: "Es ist notwendig" wurden in: "Es ist an der Zeit zu handeln" erwähnt. Deshalb lege ich den einen Teil offen, bleibe jedoch für die beiden anderen Bedingungen ein Bewahrer und verhülle die Geheimnisse, so wie ich es geschworen habe.

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Das Horn des Messias
« Antwort #2 am: Sa., 27. August 2011, 10:20 »
Exil und Erlösung       
Harmonie zwischen Religion und dem Gesetz der Entwicklung oder dem blinden Schicksal
Du wirst unter den Völkern keine Ruhe haben
und deine Füße werden keine Ruhestatt finden (Deuteronomium, 28:65)
Dazu soll euch fehlschlagen, was euch in den Sinn kommt, wenn ihr sagt:
Wir wollen sein wie die Heiden, wie die Völker in den andern Ländern
und Holz und Stein anbeten (Ezekiel 20:32)
Der Schöpfer zeigt uns offensichtlich, dass das Volk Israel nicht in der Verbannung existieren kann. Es wird dort keine Ruhe finden wie die restlichen Völker, die sich mit anderen Völkern vermischten und ihre Ruhe fanden, bis sie sich unter ihnen auflösten und keine Spuren hinterließen. Nicht so ist aber das Volk Israel ! Es wird keine Ruhe unter den anderen Völkern finden, bis sich schließlich die Worte der Schrift in ihm erfüllen: "Wenn du aber dort den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du von ganzem Herzen und ganzer Seele nach Ihm verlangst" (Deuteronomium, 4:29).

Man kann das aus der Erkenntnis [der Höheren Lenkung] erklären. Denn für uns wurde bestimmt, was in der Schrift steht, denn die Tora ist wahr, und alle ihre Worte sind wahr, und wehe uns, wenn wir an ihrer Wahrhaftigkeit zweifeln und sagen, dass alles, was mit uns geschah, und was vorhergesagt wurde, Zufall und blindes Schicksal ist. Dafür gibt es nur eine Arznei - uns wieder Plagen zu schicken, in solchen Ausmaßen, dass wir in ihnen sehen, dass sie kein Zufall sind, sondern die unabwendbare Höhere Führung, wie sie aus der Tora hervortritt.

Man kann das ausgehend vom Wesen des Entwicklungsgesetzes selbst erklären: Dank der mittels der Kabbala erkannten wahren Handlungsanleitung, die es erlaubt, in der Höheren Lenkung den Weg der Genüsse zu wählen (siehe Art. "Zwei Wege") fand unsere Entwicklung schneller statt als bei den anderen Völkern. Und infolge dieser Entwicklung unseres Volkes wurde ihm die Verpflichtung auferlegt, stets vorwärts zu gehen und mit aller Genauigkeit die Anweisungen der Wissenschaft Kabbala zu erfüllen.

Da man das jedoch nicht tat, sondern den eigenen kleinlichen Egoismus hereinbringen wollte, also das Empfangen für sich, also lo lishma, führte dies zur Zerstörung des Ersten Tempels, denn man wollte diese Eigenschaften für den Erhalt von Reichtum und die Einführung der Herrschaft von Kraft über der Gerechtigkeit nutzen, wie dies bei den anderen Völkern der Fall ist.

Doch da die Tora all dies verbot, verwarf man ihre Prophezeiungen und übernahm die Bräuche der Nachbarn, um das Leben zu genießen, wie es ihr Egoismus forderte. Infolge dessen zerfielen die Kräfte des Volkes: Einige folgten den Königen und ihren egoistischen Höflingen, und einige denen, die den Weg wiesen. Und diese Teilung zog sich bis zur Zerstörung des Tempels hin.

In der Zeit des Zweiten Tempels wurde das offensichtlicher, weil die Spaltung durch unwürdige Schüler öffentlich gemacht wurde, an deren Spitze Zadok und Bitus standen. Der Grund ihres Aufstandes gegen die Weisen war die Notwendigkeit der Arbeit für den Schöpfer. Wie die Weisen sagten: "Weise, wählt Eure Worte sorgfältig aus!". Doch sie wollten sich nicht vom Egoismus lossagen und so schufen sie eine Gesellschaft von schlechten Menschen ihrer Art und wurden zu einer großen Sekte, genannt: "Sadduzäer". Sie waren reiche und einflussreiche Menschen, die es sich als Ziel setzten, ihre egoistischen Leidenschaften zu befriedigen, was nicht den Postulaten der Tora entspricht. Sie kämpften gegen die "Pharisäer", und sie waren es, welche die Herrschaft Roms über dem Volk Israel herbeiführten. Sie waren es, die keinen Frieden mit den Eroberern machen wollten, wie die Kabbalisten es empfahlen, bis schließlich der Tempel zerstört wurde und die ganze Blüte des Volkes Israel in Verbannung geschickt wurde.

Unterschied von Alltagsidealen zu den Prinzipien der Religion

Alltägliche Ideale gründen sich auf menschlichen Beziehungen und können sich daher nicht über diese erheben. Während hingegen das Prinzip der Tora, deren Ursprung im Schöpfer liegt, es erlaubt, sich über die menschlichen Eigenschaften zu erheben. Die Basis des menschlichen Ideals ist die Würde, und Bezahlung für den Ruhm in den Augen der Menschen sind seine Taten, die darauf ausgerichtet sind, sich unter den Menschen Ruhm zu verschaffen. Und obwohl er von seinen Zeitgenossen verachtet wird, hofft er dennoch, Anerkennung in den zukünftigen Generationen zu erlangen, und das ist ihm kostbar wie ein Edelstein, der dem Menschen große Befriedigung schenkt, auch wenn niemand davon weiß und ihn schätzt.

Das Prinzip der Tora dagegen gründet sich auf der Erlangung von Ruhm in den Augen des Schöpfers, und daher kann derjenige, der die Tora studiert, sich über die menschlichen Eigenschaften erheben.

So ist es auch unter den Völkern in unserem Exil: Solange wir uns an die Postulate der Tora hielten, waren wir geschützt, denn es ist auf der ganzen Welt bekannt,  dass wir eine hoch entwickelte Nation sind, und sie wollten unsere Mitarbeit. Sie nahmen uns jedoch je nach ihren egoistischen Wünschen aus,  doch besaßen wir innerhalb unserer Nationen noch große Macht, denn nach all der Ausnutzung, bliebe immer noch eine ziemlich große Portion übrig, größer als für die Bürger des Landes.

Doch wegen undisziplinierter Schüler, wegen ihres Strebens, ihre egoistischen Wünsche zu verwirklichen, ging uns der Sinn des Lebens verloren, also die Arbeit an der Erreichung des Schöpfers. Und da dieses Ziel erhaben ist, musste natürlich jeder, der es gegen egoistische Ziele des schönen Lebens tauschte, nachdem er reich wurde, sein Ziel als würdevoll und wunderschön präsentieren. Und während ein Mensch, der Tora studierte, sein letztes Geld für die Verbreitung des Wissens darüber und für gesellschaftliche Zwecke ausgab, gaben erfolgreiche Egoisten ihr Geld für die schönen Dinge des Lebens aus: Essen, Trinken, Kleidung und Schmuck - und glichen sich so den bekannten Persönlichkeiten jenes Volkes an, in dessen Mitte sie lebten.

Damit will ich aufzeigen, dass die Tora und das Gesetz der natürlichen Entwicklung und sogar das blinde Schicksal gemeinsam Hand in Hand gehen -  in wundervoller Verschmelzung. So liegt der Grund für alle unsere Plagen in der Verbannung (und über die Tage unserer Verbannung können wir vieles erzählen), in unserer gewissenlosen Einstellung zur Tora. Und wenn wir ihre Gebote einhalten würden, würde uns nichts Schlechtes zustoßen.

Übereinstimmung und Einheit von Tora, blindem Schicksal und der Entwicklung der menschlichen Berechnungen

Und demnach schlage ich dem Volk Israel vor, unseren Plagen ein Ende zu setzen und sich zu überlegen  (auch wenn es sich nur um eine menschliche Überlegung handelt), aufgrund von all dem Übel, welches immer wieder zu uns zurückkehrte, und auch hier auf unserem Land; wieder nach eigenen Gesetzen leben zu wollen, da wir als Volk keine Hoffnung haben, auf diesem Land zu bestehen, solange wir uns nicht ernsthaft dem Studium der Wissenschaft Kabbala widmen, ohne jegliche Abschwächungen, unter der Einhaltung der kategorischen Bedingung, für den Schöpfer zu arbeiten und zwar nicht egoistisch, nicht für sich.

Wenn wir das aber nicht befolgen, dann werden Schichten, die in unserer Mitte leben, uns zweifellos zwingen, mal nach links und mal nach rechts auszuschweifen, wie dies mit anderen Völkern geschieht und noch viel mehr. Denn die Natur von Entwickelten ist derart, dass man sie unmöglich zügeln kann, und die Meinung eines jeden von ihnen ist wichtig, und niemand sich vor einem Anderen beugt und keine Kompromisse erwägen will. Deswegen sagten die Weisen: "Israel ist das sturste aller Völker", denn je breiter das Wissen des Menschen ist, desto überzeugter besteht er auf seiner Meinung.

Und das ist ein Gesetz aus der Psychologie. Und wenn ihr mich nicht versteht - dann geht doch und studiert es am Beispiel unseres Volkes. Denn wir haben kaum zu bauen begonnen und schon zeigten sich in uns Sturheit und Entschlossenheit: Was der Eine baut, zerstört der Andere.

Dies ist allen bekannt, doch enthalten meine Worte etwas Neues: Sie denken, dass letztendlich die andere Seite die Gefahr einsehen wird, sich beugen und ihre Meinung annehmen wird; ich weiß aber, dass sogar, wenn wir sie in ein Gespann einspannen werden, sie gegenseitig nicht um eine Haaresbreite nachgeben werden. Und niemand wird durch Gefahr davon abgehalten, seine Ambitionen zu verwirklichen.

Mit anderen Worten: Solange wir unsere Ziele nicht über das materielle  Leben erheben, werden wir keine Wiederkehr zum materiellem Wohlstand erreichen, da das Spirituelle und das Materielle nicht in uns einhergehen können, denn wir sind Kinder einer Idee. Und obwohl wir in das Materielle eingetaucht sind und das Spirituelle sich hinter neunundvierzig Toren vor uns verbirgt, werden wir nichtsdestotrotz nicht auf die Idee verzichten. Daher besteht unser erhabenes Ziel in der Erreichung des Schöpfers.

 
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