Forum > Fehler und WIDERSPRÜCHE in den "heiligen" Schriften !
FAQ zu "WIDERSPRÜCHE"
ABA זאב ברנובסקי:
Schalom Sarah,
zu deinen Beiträgen möchte ich jetzt auch gerne näher eingehen. Allerdings habe ich ein bisschen die Schwierigkeit, hinter den Kontext deiner Aussagen zu kommen. Also hinter das, was du eigentlich aussagen willst.
Deshalb gestatte mir zum besseren Verständnis, dass ich vorerst mal eine meiner vielen Fragen an dich herauspicke und bitte um eine klare Antwort:
Wir schreiben im jüdischen Kalender gerade das Jahr תשע"ה (nach der Kette der Generationen)
Bist du der Meinung, dass vor genau 5775 unser Universum sprich שמים + ארץ ([Schameijm + Arez]) von אלהים Elohim ([Gottheit]) erschaffen ברא ([bara]) wurde?
Sarah:
Hallo Aba,
Angesichts der "plötzlich" aufgetauchten Neandertaler und was es sonst noch alles gibt, um an der Gen. Geschichte Zweifel anzubringen, fragt man sich, warum das so - und nicht anders geschrieben wurde. Bei den Neandertalern verlor sich vor 30.000 Jahren ihre Spur in Europa. Reichlich viel Eis legte sich über das Land. Schriftfunde aus dem Donauraum, ungefähr 5000 v.Chr. bringen auch unser historisches Bild in Wackeln, Bücherstapel voll Esoterikbüchern von Atlantis und anderen Chanellings, Figurenfunden in der Türkei, Riesenskeletts in mehreren Ländern ... Und dann kommen Fundamentalisten und behaupten, da steht was von 5775 in der Bibel. Das sieht nicht gut aus. So wird auch der Rest nicht geglaubt, der von Weltkirchen gepredigt wurde.
Es fällt das "bereschit" bei Genesis 1 auf, ein unbestimmter Beginn. Unter "am Anfang" stellt man sich in Deutsch etwas anderes vor. In der Antike wurde die Jahreszahl nicht weiter bemängelt. Etwas mysteriöses Gerede darüber liegt vor, das mit unserer heutigen Auffassung nicht ganz zusammenstimmt.
Der hebräische Text lässt sich auffalten und bringt als Auflösung bei Gen. 1 u.a. Gesetze des Schaffens in mehreren Perioden und allgemeines sehr weises Gesetz. Darüber hinaus passt die ganz andere Schreibweise in anderer Richtung zu frühen Daten. Der Historiker Diodor zeifelt nicht an Genesis, sondern bringt Weiters von älteren Gelehrten, als historische Erzählung. Nicht was Wissenschaftler sich vorstellen. Die meinen, per Evolution entstand irgendwas oder was weiß ich ...
Der Zusammenhang von Mythen wurde weitgehend vergessen. Zum Einen, weil die Dichtkunst der Bibel nicht verstanden und auch nicht gepflegt wurde - und auch weil die Sagenwelt nicht beachtet blieb. Malalas, ein Syrer, Geschichtsschreiber in Konstantinopel, betrachtete um 500 noch die Geschichten als historisch, ohne sich daran zu stören, dass Platon über Atlantis erzählte und weit mehr als 10.000 Jahre zurückrechnete. Auch die chaldäischen Geschichtsschreiber kannten die bereits vorliegende Geschichte der Bibel. Sie rechneten mit einer Sagenzeit von mehr als 300.000 Jahren und Jahrtausende bekannter Geschichte. Da nicken die Neandertaler und die Esoteriker sagen nichts mehr.
Die jüdische Zeitrechnung entstand bei der Kalenderreform von Kaiser Augustus, der den Sonnenkalender für alle Länder des Römischen Reiches einführte. Damals benutzte man symbolisch eine besondere Planetenkonstruktion (alle in einer Reihe) Das neu gegebene Datum hatte große symbolische Bedeutungen, auch von der Zahl her. Etwas anderes als diese Zahl ist die Schöpfungsgeschichte, die sich über sehr lange Zeiträume hinzog. Die Rechnung seit der Entstehung von Adam und Eva scheint zu passen. Hier ist tatsächlich die Zahl relevant. Es geschahen "heftige" Dinge, wenn man der Sagenwelt und so manchen Mythen real nachgeht. Die Rede von der Erbsünde ist nicht ohne. So ist es dann auch kein Wunder, wenn sie Erlösungstat Jesu von den ersten Aposteln bemerkt wurde, die ja diese Geschichten sahen und erfahren haben. Das ist einer von vielen Zusammenhängen mit Fragen.
Um es kurz zu sagen:
Die Übersetzung brachte bestimmte Meinungen.
Historische Daten blieben vergessen liegen.
Glaubenskrisen entstanden.
Die Geschichten der Völker und die Sagenwelt blieben unverstanden.
Daher gab es viele Auseinandersetzungen zwischen den Religionen mit der Bibel und der modernen Wissenschaft.
ABA זאב ברנובסקי:
Schalom Sarah,
vielen Dank für deine Mühe, die ich dir mit meiner Frage machte. :)
Zwar kann ich keine klare Antwort auf meine besagte Frage finden, doch dazu später. Zuerst nehme ich mir, wenn du es gestattest, die Freiheit eine kleine Korrektur bei deiner Aussage zu machen. Es geht um die Feststellung:
--- Zitat ---Die jüdische Zeitrechnung entstand bei der Kalenderreform von Kaiser Augustus, der …
--- Ende Zitat ---
Historisch korrekt ist allerdings:
Die jüdische Zeitrechnung, also das heutige 5775, nennt man >Kette der Generationen< (ohne jetzt besonders darauf einzugehen, wie viele Glieder in dieser Kette fehlen). Diese jüdische Zeitrechnung hat mit der Kalenderreformation von Augustus überhaupt nichts zu tun. Dass eine jüdische Jahresrechnung, also die Zählung mit dem Jahr der Weltschöpfung aus der Bibel mit 3761 v.u.Z. stattgefunden haben soll, ist erst in das 10. bzw. 11. Jhdt. u.Ztr. zu datieren. Anlass war die Neudatierung bez. des 1000jährigen Friedensreiches im Christentum unter Kaiser Otto III. und Papst Silvester II. Dies ereignete sich nach unserer Zeitrechnung "um das Jahr 1000". Folge dessen wurde auch bei uns im Judentum eine Zeitrechnung aufgestellt. Diese wurde später durch Leopold Zunz Mitte des 19. Jhdts. in eine korrekte historische Fassung gebracht. Hierbei können wir noch heute feststellen, dass eine Differenz von etwas mehr als 200 Jahre zur christlichen Jahresrechnung aufzuweisen ist. Diese Differenz ist dementsprechend auf die bekannte Fälschung der vorher erwähnten Herren: Otto III. und Sylvester II. zurückzuführen.
Also nun nochmal zu meiner Frage:
--- Zitat von: ABA --- Bist du der Meinung, dass vor genau 5775 unser Universum sprich שמים + ארץ ([Schameijm + Arez])
von אלהים Elohim ([Gottheit]) erschaffen ברא ([bara]) wurde?
--- Ende Zitat ---
Die einfache Antwort ist in diesem Falle:
Bitte fürs nächste Posting ankreuzen: ;)
Schalom ABA
Sarah:
--- Zitat ---Bitte fürs nächste Posting ankreuzen:
--- Ende Zitat ---
:P
Lieber Aba,
einen Punkt hast zu bei deiner "Ja-Nein-Abfrage" vergessen: Weiß nicht.
Da hängt einem die Zunge raus, bei den vielen Fragen und du möchtest "Ja /Nein!"
Ich habe schon bei Tagen ein Zeitproblem. Mal ist der Tag zu kurz, mal zu lang. Dabei teilen ihn manche in 24 gleiche Stunden! Wie soll ich 5 Tausend und irgendwas schlag mich tot ... abschätzen können, wo doch sogar Steine ihr eigenes Wandertempo haben. (Siehe verschiedene Links, seltsam „wandernde Steine“)
Die Genesis-Schöpfungsgeschichte hat keine Zeitangabe. Das hat seine Gründe. Es ist ein zeitloses Gesetz. Manche meinen, Mose habe alle Genesisbücher geschrieben. Aber Mose geht über Jahrtausende ägyptische Geschichte hinweg, hat Verbindung mit anderen Völkern, ist ein Gesetzeswerk.
Die Schöpfungsgeschichte hat sehr schwierig geschriebene Verse. Dass die nicht dort, sondern in älteren Werken erklärt werden, deutet schon allein durch die Dichtkunst auf eine Entstehung in "neuerer" Zeit hin.
Bezüge zur Zeitrechnung in der Römerzeit gibt es durch die Kalendereinführung des Sonnenkalenders. Darüber gibt der Talmud etwas her. Dazu fand ich auch Hinweise bei den Kirchenvätern und ein Teil der Offenbarung streift die Problematik der Forschungen jener Zeit. Leider bringt mein Gedächtnis im Augenblick kein Zitat zum Vorschein, und Kisten voller Notizzettel warten auf das Aufräumen.
Judäa stand für nur 100 Jahre. Jerusalem wurde von Perserreich als Forschungsstätte gefördert und von Alexander dem Großen bestätigt.
ABA זאב ברנובסקי:
... dann hat sich die Sache soweit
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