Autor Thema: Pessach / Passah  (Gelesen 5995 mal)

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Pessach / Passah
« am: Sa., 19. März 2011, 16:19 »
Pessach 2011

19. bis 26. April 2011 in Welt
15. Nisan 5771
Pessach findet 2011 vom 19. April bis 26. April statt und gehört zu den zentralen Festen des Judentums. Es wird auch Passa(h) oder Pascha genannt und erinnert an den Auszug aus Ägypten, also die Befreiung der Israeliten aus der dortigen Sklaverei, mit der sie nach dem Tanach als eigenes, von Gott erwähltes Volk in die Geschichte eintraten. Die Nacherzählung (Haggada) verbindet jede neue Generation der Juden mit ihrer Ursprungsgeschichte.

Das Pessach wird in der Woche vom 15. bis 22. Nisan als Familienfest mit verschiedenen Riten gefeiert, darunter dem Seder und dem einwöchigen Verzehr von Matzen. Deshalb heißt es auch "Fest der ungesäuerten Brote". Das Pessachfest dauert sieben Tage, in der Diaspora bei orthodoxen Juden acht Tage. Während dieser Zeit darf gemäß Gottes Gebot nichts Gesäuertes (hebräisch Chametz) verzehrt werden noch sich im Haus befinden. Dies wurde in der rabbinischen Tradition auf alle Speisen, die in irgendeiner Weise mit Gesäuertem in Berührung kamen, ausgedehnt. Sie dürfen an Pessach weder zur Zubereitung oder Darreichung von Speisen, ja nicht einmal zur Viehfütterung genutzt werden. Als Säuerndes gilt jede der fünf Getreidearten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Dinkel, die für mindestens 18 Minuten mit Wasser in Kontakt kam, sowie jede Speise und jedes Getränk, das aus einer dieser Getreidesorten hergestellt ist oder sie enthält.

In der Zeit des Zweiten jüdischen Tempels gehörte Pessach zusammen mit Schawuot (Wochenfest) und Sukkot (Laubhüttenfest) zu den drei israelitischen Wallfahrtsfesten, an denen die Gläubigen nach Jerusalem zum Tempel auf dem Tempelberg pilgerten, um dort die Pessachtiere zu opfern. (Mit Material von: Wikipedia)


Weltweit
Welt
 Wann?
Dienstag, 19. April 2011
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Quelle: Hier!
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Re: Pessach / Passah
« Antwort #1 am: Fr., 12. März 2021, 17:51 »
Schalom,

man möchte es kaum glauben, aber vor 10 Jahren habe ich schon mal an Pessach erinnert.
Heuer ist er mal etwas früher dran, nämlich vom 27.März bei Sonnenuntergang bis zum 4.April nach Sonnenuntergang.
Nur für den Fall, das die Leser es noch nicht wissen.  :)
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Offline זאב ברנובסקי ABA

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Re: Pessach / Passah
« Antwort #2 am: So., 14. März 2021, 19:00 »
Schalom lieber Freily,
Zitat
PESSACH ...
Heuer ist er mal etwas früher dran ...
Unsre Mischpoche ist bereits gut vorbereitet !
Und ich erinnere einmal kurz an vergangene FOREN-Beiträge:


» PESSACH  - die Geschichte «

und vom letzten Jahr:
» PESSACH in Israel  5780 «

und sehr wichtig zu wissen !!!
» Als seinerzeit PESSACH und "OSTERN" zusammenfiel «

und dieses Jahr (2021/5781) fängt Ostern an,
wenn PESSACH gerade endet !   ;)


Euer ABA




_

Shomer

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Re: Pessach / Passah
« Antwort #3 am: Mi., 17. März 2021, 17:56 »
Der andere Blickwinkel auf Pessach (oder Ostern?)
Würde man alle neutestamentlichen Zusammenhänge erkennen, so müsste man tatsächlich Weihnachten an Ostern feiern; denn zum Geburtstag von Jeshua BarJosef (Jesus Christus) finden wir in "AT" und "NT" ganz konkrete Angaben, die allerdings christlicherseits unbekannt sind.

Einer der Hinweise ist der Opfertermin von Zacharias (Sacharjahu), an dem ihm der Engel den Johannes (Jochanan) weissagt. In der Tat finden wir dazu eine ganz konkrete Angabe: Stichwort "Ordnung".


Zitat
Lukas 1:5 German LB  Zu der Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, war ein Priester von der Ordnung Abia, mit Namen Zacharias, und sein Weib war von den Töchtern Aarons, welche hieß Elisabeth.

1Chronik 24:6-19 German LB  Und der Schreiber Semaja, der Sohn Nathanaels, aus den Leviten, schrieb sie auf vor dem König und vor den Obersten und vor Zadok, dem Priester, und vor Ahimelech, dem Sohn Abjathars, und vor den Obersten der Vaterhäuser unter den Priestern und Leviten, nämlich je ein Vaterhaus für Eleasar und das andere für Ithamar.  7  Das erste Los fiel auf Jojarib, das zweite auf Jedaja,  (....)  10  das siebente auf Hakkoz, das achte auf Abia,  (....)  18  das dreiundzwanzigste auf Delaja, das vierundzwanzigste auf Maasja.  19  Das ist die Ordnung nach ihrem Amt, zu gehen in das Haus des HERRN nach ihrer Weise unter ihrem Vater Aaron, wie ihm der HERR, der Gott Israels, geboten hat.

Wegen des erhöhten Opferaufkommens an den Wallfahrtsfesten Pessach und Sukkot (Shavuot) opferten alle Priesterordnungen im Tempel gemeinsam. Das zweithöchste Opferaufkommen war an Shabbatim zu bewerkstelligen, dann nämlich opferten die abends abtretende und die morgens antretende Ordnung gemeinsam, und unter der Woche opferte nur eine Ordnung, dies immer der Reihe nach (s. o.). Wir haben es mit 24 Ordnungen zu tun, so dass jede Ordnung drei Mal an den Wallfahrtsfesten sowie zwei Mal während des Jahres, jeweils nach Pessach/Sukkot mit dem Opferdienst an der Reihe war. 2X24=48+3=51. Da Schaltjahre etwa 4 Wochen länger dauern, ist ohnehin Flexibilität vonnöten.

Gewisse messianische Kreise gehen nun davon aus, dass Zacharias seinen erwähnten Opfertermin acht bis neun Wochen nach Pessach verrichtete, sie rechnen die fünf Monate hinzu, die sich Elisabeth (Elisheva) aus der Öffentlichkeit zurück gezogen hatte (wobei wegen der Menopause nicht klar ist, wann diese fünf Monate beginnen), hinzu kommen die neun Monate Schwangerschaft von Mirjam (Maria) – wir kommen somit überschlagsmäßig auf 16 Monate. Addieren wir die acht Wochen der acht Ordnungen hinzu, so können wir bei der Engelserscheinung bis zur Geburt Jeshuas von einer Zeitspanne von 18 Monaten ausgehen. Somit wäre Jeshua 18 Monate nach Pessach geboren – also an Sukkot.

Diese Berechnung hat aber einen Haken. Was nun, wenn Zacharias Opfertermin von Sukkot an gerechnet werden müsste? In diesem Fall wäre Jeshua an Pessach geboren – wann genau hatte Zacharias geopfert?


Zitat
Lukas 2:41-51 Luther  Und seine Eltern gingen alle Jahre gen Jerusalem auf das Osterfest.  42  Und da er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf gen Jerusalem nach der Gewohnheit des Festes.  43  Und da die Tage vollendet waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb das Kind Jesus zu Jerusalem, und seine Eltern wußten's nicht.  44  Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Gefreunden und Bekannten.  45  Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wiederum gen Jerusalem und suchten ihn.  46  Und es begab sich, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte.  47  Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antworten.  48  Und da sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Seine Mutter aber sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.  49  Und er sprach zu ihnen: Was ist's, daß ihr mich gesucht habt? Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?  50  Und sie verstanden das Wort nicht, das er mit ihnen redete.  51  Und er ging mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.

Überschrieben ist diese Episode in der Regel mit "Der zwölfjährige Jesus im Tempel", was jedoch eine Falschinformation ist, wenn man die jüdische Kultur mit berücksichtigt.

Pessach ist vorbei und Josef geht mit Mirjam und seiner Kinderschar zurück nach Nazaret. Allerdings passt eine Jüdin immer auf ihre Kinder auf wie ein Schießhund. Sie ist in allen Belangen, auch in der religiösen Erziehung, verantwortlich für sie. Dass sie ihren Zwölfjährigen Erstgeborenen für die Heimreise sich selbst überlässt, ist christliches Wunschdenken; wir müssen hierfür den Grund woanders suchen.

Und dann soll es im "NT" jüdische Gelehrte geben, die sich angeblich in die religiösen Kompetenzen einer Mutter einmischen und geistliche Gespräche mit einem Zwölfjährigen führen? Das ist ausgeschlossen! Beide Widersprüche lösen sich allerdings "in Wohlgefallen" auf, wenn wir bedenken, dass der Jude Jeshua mit zwölf hinauf gezogen ist und dort oben, im Tempel, seine BarMitzvah bekommen haben musste. Erst nach der BarMitzvah konnte Mirjam ihren Erstgeborenen eigenverantwortlich zurück reisen lassen, und auch die Gelehrten machten nichts Verbotenes, als sie sich mit ihm austauschten.

Da Juden die BarMitzvah (Jüdinnen: BatMitzvah) aber nicht jahrgangweise bekommen, wie dies bei einer Konfirmation/Firmung der Fall ist, sondern individuell, so bekam auch Jeshua seine BarMitzvah in seiner Geburtswoche – an Pessach. Und wenn er seinen 13. Geburtstag an Pessach feierte, so wurde er natürlich 13 Jahre zuvor an Pessach geboren. Wir erkennen also unmissverständlich, dass zwischen dem Juden Jeshua BarJosef und dem christlichen Kruzifix-Götzen Jesus Christus ein himmelweiter Unterschied besteht; denn letzterer wurde bekanntlich an Weihnachten geboren – irgendwie. Nur, wenn ich Weihnachten in meiner Computerbibel eingebe und auf "search" klicke, bekomme ich "Null Treffer" ausgeworfen.

Zur Zeit der Wintersonnenwende ist es in Israel so kalt, dass niemand nach Jerusalem wallfahrtet und auch keine Hirten ihre Zeit bei den Schafen auf dem Feld verbringen. Die Wallfahrtsfeste jedoch liegen in einer Zeit, in der es zum Reisen nicht zu heiß und nicht zu kalt ist, jeweils etwa um die Tag- und Nachtgleiche.

Dies begründet auch den Umstand, dass an Pessach alle Hostels in der Region Jerushalajim ausgebucht waren; denn des hohen Besucheraufkommens wegen war dies an allen Wallfahrtsfesten so. Allerdings wallfahrtete an Weihnachten noch gar niemand nach Bethlehem, nicht einmal während der Zeit, da "Jesus" dort geboren worden sein soll. Die Einzigen, die Weihnachten feierten, waren die verhassten Römer; denn der 25. Dezember war alljährlich der Geburtstag ihres Sonnen-Götzen Mithras. Folgerichtig feiert jeder, der Weihnachten feiert, das heidnische römische Geburtstagsfest der unbesiegbaren Sonne.

Bei Lukas 2:50 fiel mir noch etwas auf: Maria und Josef verstanden Jesus nicht? Ich habe ihn sofort verstanden; denn ich "wusste" ja um seine Jungfrauengeburt. Das muss man sich mal vorstellen: Da erklärt angeblich der 12-jährige Jesus seinen Eltern, dass der christliche Theos sein Vater ist und seine Eltern verstehen ihn nicht. Vergessen haben sie die Begegnungen mit dem Engel, der der Maria knapp 14 Jahre zuvor die Geburt Jesu verkündigte und Josef vom Verlassen der Maria abhielt. Das muss man sich mal vorstellen!

Offline freily

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Re: Pessach / Passah
« Antwort #4 am: So., 21. März 2021, 14:51 »
Schalom Shomer,

danke für deinen stillvollen Beitrag, der einen zum Nachdenken anregt und einen Lehrvollen Inhalt aufweist.
So können wir von einander lernen ohne die Furcht zu haben, man könne in die Irre geführt werden.
Dein jetziger Schreibstil gefällt mir sehr.

Auch dem ABA sei Dank für seine Bemühungen, die mir auch sehr geholfen haben, denn nicht jeder weiß alles, auch dann
nicht, wenn er sich erwählt fühlt, denn die Macht liegt allein beim EWIGEN.!

LG
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freily©

Offline זאב ברנובסקי ABA

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Re: Pessach / Passah
« Antwort #5 am: So., 21. März 2021, 17:17 »
Schalom Shomer,
auch ich möchte dir für diesen lehrreichen Beitrag danken.
Auch hier deckt sich meine Ansicht wieder mal mit deiner.
Auch vielen Dank für die CD »Allein wahrer Glaube ...« und deinen Brief.
Siehe dazu meine PN.
Schalom ABA

Zeev Baranowski
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