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Religionsdiskurs => Entstehung des "NTs" mit der Trennung von Spreu und Weizen => Thema gestartet von: זאב ברנובסקי ABA am So., 26. August 2012, 15:15

Titel: POSEIDONISMUS
Beitrag von: זאב ברנובסקי ABA am So., 26. August 2012, 15:15
(https://i57.servimg.com/u/f57/17/65/88/04/th/poseid11.png) > POSEIDONIUS < Schüler des > PANAETIUS < (http://media-2.web.britannica.com/eb-media/95/32395-003-9D9D40E6.gif)

שלום כולם

Schalom zusammen,
bei vielen Ausführungen für oder gegen die Lehre des Christentums, zitiere ich sehr oft den POSEIDONISMUS als einzigste monotheistische Lehre aus dem hellenistischen Heidentum! POSEIDONIUS gehört genau so wie Seneca und Epiktet zu den philosophischen Lehrern der STOA ! Die Entwicklung des POSEIDONISMUS selbst, zieht sich von der "mittleren STOA" bis zur "jüngeren STOA", wo die größere Wirklichkeitsnähe die Alleinherrschaft der Vernunft in die zweite Reihe verwies. POSEIDENIUS von Apemeia wirkte ca. 135 – 50 v.u.Z, so dass seine Blütezeit ungefähr in die Jahre 90 – 60 v.u.Z. fällt. Sein LEHRER wiederum war PANAETIUS (παναιτιος).
Schon PANAETIUS leugnete die Existenz vieler Götter und sein Schüler POSEIDENIUS glaubte in Wahrheit nur an eine EINZIGE GOTTHEIT ! in der er einen ...
Im "Personellen-Bild" des Zeus/Jupiter sieht Poseidenius den "Lenker und Hüter der Welt" als "Seele und Geist des Universums" [Seneca beschreibt diese poseidonistische Ansicht mit: > rector custosque universi, animus et spiritus munde < (Quastiones Naturales, II, 45)]

Von seinem Lehrmeister PANAETIUS schuf, bzw verfeinerte er den Begriff .
>>> HUMANITÄT <<<
 
Ich zitiere einige Lehr/Grundsätze daraus:

In seiner Auffassung von der SEELE lehrt er:
Wie auch schon sein Lehrer sagte:
Der Mensch solle naturgemäß leben, d.h. gemäß den Lebensbedingungen, die durch die Natur gegeben sind:
(το ζην κατα τας δεδομενας ημιν εκ φυσεως αφορμας)
weiterhin:

Auch lehrte POSEIDONIUS ähnlich wie Deutero-/ od. Trito-JESAJA :
JEDOCH derartige Weltauffassungen von den Poseidonisten, also auch von den Schüler Poseidenius es wie z.B. Seneca, ist noch kein CHRISTENTUM! Zur Zeit des PAULUS wurden mit Sicherheit die religiösen Ansichten der griechischen Philosophie nicht voll befriedigt, so dass viele ihr Heil in dem neuen Glauben suchten. Die große Masse der "suchenden" Heiden konnten kein Genügen an einer abstrakten Philosophischen Lehre finden. Besonders da sie keinen "lebendigen" Gott kennt, einen Bildner und Schöpfer, einen Lenker und Hüter der Welt! EINEN der begnadet, bestraft, vom Leiden befreit, stirbt, aufersteht, und alle die ihm anhängen, erlöst und wieder belebt!

Indes steht aber zweierlei zweifellos fest:
1.
Dass die STOA (also Phil. im Allgemeinen) nicht gerade die eine oder andere bestimmte Richtung auf PAULUS und seine Nachfolger Einfluss geübt hat. Dieser ist nicht durch diese oder jene stoische Lehre, durch diese oder jene Anschauung, diesen oder jenen Ausdruck eines ganz bestimmten Philosophen erfassbar, vielmehr durch den ALLGEMEINEN GEIST des philosophischen Systems. Genau wie wir im Buch KOHELET, findet sich kein direktes griechisch philosophisches System dieser oder jener Art, aber der griechisch philosophische Geist im ALLGEMEINEN schwebt über dem GANZEN, eben als allgemeiner Einfluss, unbestimmbar jedoch unverkennbar!

2.
Es besteht tatsächlich eine geistige Verwandtschaft zwischen den Poseidonisten und den jüdischen bzw. christlichen Weisen, trotz des grundsätzlichen Unterschiedes zwischen ihnen, wenn es sich um den Wert des Geistes und der Seele gegenüber der Materie und dem Körperlichen, oder um eine rigorose Sittlichkeit, oder um die besondere Bedeutung des jenseits u.dgl. handelt. Diese Verwandtschaft erleichterte es dem Christentum, seine Lehren unter den "gebildeten" Heiden zu lehren und zu predigen.

Die griechischen und auch römischen Philosophen des ersten christlichen Jahrhunderts hingegen, sahen im Judentum und damit auch im entstehenden Christentum einen "Aberglauben" und widersetzten sich seiner Ausbreitung mit aller Macht, während sie zu den Göttern des eigenen Volkes keine ganz negative Stellung einnahmen. Das Befremdliche an der heidnischen Mythologie beseitigten sie durch allegorische Umdeutung und empfahlen ihren Schülern die Götter zu ehren, um nicht schweren Unwillen bei den Volksmassen zu erregen. Sie selbst aber ahnten nicht, dass die unbewusst und unwillkürlich durch ihre ethischen Systeme und religiösen Ansichten die BESTEN Geister der heidnischen Welt auf das Christentum vorbereiteten. Ebenso wenig ahnte PAULUS, wie sehr er sein Christentum diesem Teil der heidnischen Welt dadurch angenehm machte, dass er unbewusst und unwillkürlich heidnische Elemente, die seinem christologischen Monotheismus entsprachen, übernahm.
Ich müsste noch mehr über die religiösen Bewegungen innerhalb des antiken Judentums im Zeitalter JESU erwähnen, doch ich denke Momentan ist es genug.


שלום אבא
Schalom ABA
זאב ברנובסקי

 PS.:
folgende Lehrer zitierte ich:
L. Friedländer, M. Friedländer, J. Klausner,
E. Schwartz, I. Heinemann, R. Reitzenstein

Bildquelle: viamus-Uni-Göttingen
Titel: FAQ Link-Anweisung
Beitrag von: זאב ברנובסקי ABA am So., 26. August 2012, 15:30

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