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Religionsdiskurs => Christen (alle Gruppierungen) => Thema gestartet von: Aisha am Do., 04. Juni 2009, 18:16

Titel: Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am Do., 04. Juni 2009, 18:16
Schalom zusammen!

Dieses Thema wurde ursprünglich in folgendem Thema begonnen:

http://www.religioncity.de/index.php/topic,94.0.html (http://www.religioncity.de/index.php/topic,94.0.html)

Ich habe versucht es thematisch ein bisschen zu trennen. Bitte hier zur besseren Übersicht die Symbolik der Schlange weiter besprechen.

viele Grüße

Tricky

und PS.: Entschuldige, bitte Aisha, dass ich deinen Beitrag editiert habe, ich möchte nur, dass zu Beginn des Themas eine kleine, erklärende Einleitung steht. Der ursprüngliche, inhaltlich unveränderte Beitrag ist unten angeführt:



------------------------------------------------------------
Schalom Tricky,

Zitat
Genausowenig wie mit der Frau lediglich Eva bzw. alle Frauen gemeint sind, genausowenig ist mit der Schlange nur die Schlange gemeint. Es ist eine Symbolsprache, da bin ich ganz deiner Meinung.

Genau! Aus diesem Grund bringt es uns weder im Verständnis noch praktisch in unserem Leben etwas, wenn wir diese Bilder buchstäblich verstehen.

Für was steht nun deiner Meinung die "Schlange"?

Für was "die Frau"?

"Kleider aus Tierfell" ?

Aisha

Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: freily am Fr., 19. Juni 2009, 00:47
Schalom tricky,
Genausowenig wie mit der Frau lediglich Eva bzw. alle Frauen gemeint sind, genausowenig ist mit der Schlange nur die Schlange gemeint. Es ist eine Symbolsprache, da bin ich ganz deiner Meinung.
Genau so ist es, die Bibel wurde in einer Symbolsprache geschrieben und das meinte auch der Jesus, als er zu den Pharisäern sagte (Joh. 8,43): "Warum könnt ihr meine Sprache nicht verstehen? Und beantworte die eigene Frage mit: " Weil ihr sie nicht hören könnt.

Es ist richtig, die Sprache der Bibel kann man nur hören, wenn man ehrlich bereit ist, die WORTE des EWIGEN aufnehmen und erkennen zu wollen.

Mehr darüber wird Dir die Aisha sagen, die gerade etwas ausspannt. Denn die Schlange hat in der Schrift eine andere Bedeutung und hat nichts mit einem Engel oder gar Satan zu tun.!

Liebe Grüße
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: Aisha am Mo., 22. Juni 2009, 11:46
Schalom Freily,

Zitat
Es ist richtig, die Sprache der Bibel kann man nur hören, wenn man ehrlich bereit ist, die WORTE des EWIGEN aufnehmen und erkennen zu wollen.

Die Sprache muss man vor allem LERNEN. Ohne guten Lehrer geht das nicht. Dieses Wissen wird bereits seit ein paar tausend Jahren von Generation zu Generation, von Lehrer zu Schüler weitergegeben.
Was Jesus betrifft, wie es im NT steht, er wollte gar nicht, dass die Masse ihn versteht. Er sprach in Gleichnissen und legte sie nur seinen Schülern aus.

Zitat
Mehr darüber wird Dir die Aisha sagen, die gerade etwas ausspannt. Denn die Schlange hat in der Schrift eine andere Bedeutung und hat nichts mit einem Engel oder gar Satan zu tun.!

Ausspannen bedeutet bei mir, Zeit für das Torahstudium zu haben. :)

Man kann nicht sagen, die Schlange hat "nichts mit einem Engel oder Satan zu tun."
Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!
Das ist eine wichtige Grundlage für das Verständnis . Wenn man das nicht berücksichtigt, wird man solch mysteriöse Geschichten wie die "Schlange am Pfahl" in der Wüste, die plötzlich heilt, nie verstehen.

Aisha 

Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: freily am Mi., 24. Juni 2009, 14:42
Schalom Aisha,
  Die Sprache muss man vor allem LERNEN. Ohne guten Lehrer geht das nicht. Dieses Wissen wird bereits seit ein paar tausend Jahren von Generation zu Generation, von Lehrer zu Schüler weitergegeben.
Ja, die Sprache muß man lernen - wollen!
Der gute Lehrer ist für mich G*TT der Allmächtige und der hat mir viele Lehrer gegeben.
Und dabei lernte ich, daß ein menschlicher Lehrer nur so gut ist, wie der Schüler selbst. Die eigenartigen Konstellationen die ich dadurch erleben durfte hat mir diese Meinung geprägt.
Jedesmal, wenn ich einen Schritt weiterkommen wollte - oder auch mußte, - war plötzlich immer jemand von seinem VOLK im Internet, der mich weiterbrachte.
Von der Tikva bat Schalom über die Esther und maccabi aus der jüdischen Stimme bis hierher, war es ein ständiges Lernen und voran reifen.
Zitat
Was Jesus betrifft, wie es im NT steht, er wollte gar nicht, dass die Masse ihn versteht. Er sprach in Gleichnissen und legte sie nur seinen Schülern aus.
Vermutlich aber nur, weil die "Masse" der Bevölkerung Nichtjuden waren, aber später profan dazu gezählt wurden, wie zB. die Idumäer (Edomiter).
Zitat
Man kann nicht sagen, die Schlange hat "nichts mit einem Engel oder Satan zu tun."
Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!
Das ist eine wichtige Grundlage für das Verständnis . Wenn man das nicht berücksichtigt, wird man solch mysteriöse Geschichten wie die "Schlange am Pfahl" in der Wüste, die plötzlich heilt, nie verstehen.
Hm, jetzt bin ich etwas überrascht, denn ich dachte ständig solche Schriftstellen wären in der "Sprache der Zweige" zu verstehen und eigentlich deutest Du ähnliches an, - nur - was hat Satan damit zu tun? Er ist doch nur der Ankläger, aber doch nicht der Verführer.

Und die Sache mit den Engeln kam erst viel später, nämlich zwischen dem Sündenfall und der Sündflut?

Also das mußt Du mir jetzt genauer erklären, was Du meinst, denn jetzt bin ich verwirrt.

Liebe Grüße
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: tricky am Do., 25. Juni 2009, 16:38
Schalom Aisha!

Ein paar Gedanken dazu:

Man kann nicht sagen, die Schlange hat "nichts mit einem Engel oder Satan zu tun."
Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!
Das ist eine wichtige Grundlage für das Verständnis . Wenn man das nicht berücksichtigt, wird man solch mysteriöse Geschichten wie die "Schlange am Pfahl" in der Wüste, die plötzlich heilt, nie verstehen.

Du schreibst, dass man den Zustand der Schlange bei allen Lebewesen finden kann. Ganz bescheuert gefragt, möchte ich hier einhaken und fragen, ob euch schon mal eine sprechende Schlange begegnet ist? Oder was meinst du mit "Zustand der Schlange"?

Die Schlange am Pfahl hat doch nicht geheilt, sondern der Glaube daran, dass der, der befohlen hat die Schlange aufzurichten, heilen kann, nämlich Gott!

viele Grüße

Tricky
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: Aisha am Do., 25. Juni 2009, 16:59
Schalom Tricky,

schön nach längerer Pause wieder von dir zu lesen  :)

Zitat
Du schreibst, dass man den Zustand der Schlange bei allen Lebewesen finden kann. Ganz bescheuert gefragt, möchte ich hier einhaken und fragen, ob euch schon mal eine sprechende Schlange begegnet ist? Oder was meinst du mit "Zustand der Schlange"?

Die Schlange am Pfahl hat doch nicht geheilt, sondern der Glaube daran, dass der, der befohlen hat die Schlange aufzurichten, heilen kann, nämlich Gott!

Es ist ganz klar, dass nur EINER heilen kann, nämlich G'tt JHWH.
Deshalb ganz bescheuert zurückgefragt: wenn im Christentum das Symbol(!) der Schlange das manifestierte Böse, widerg'ttliche ist, WIE erklärt ihr, dass G'tt ausgerechnet über das Symbol (!) der kupfernen (!) Schlange Heilung bringt?
Will er denn die Menschen verwirren?

schalom

Aisha
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: Aisha am Do., 25. Juni 2009, 17:26
Hallo Tricky,

nun im Ernst und ohne "bescheuertes Fragen".

Nachdem ich solche weisen Worte von dir über das "Böse" gelesen habe

Zitat
Zuerst mal trenne ich (das ist eine persönliche Masche von mir) die Tat vom Täter. Das funktioniert natürlich nicht immer, aber zumeist doch. Weiters gibt es Folgen, die immer der Täter trägt. Deshalb fällt es mir schwer von "bösen" Menschen zu sprechen. Der Mensch tut viel Böses und er ist auch böse von Natur aus (Böse im Sinne von 'gegen Gott'), begründet in seinem Stolz und Egoismus. Wir kennen das Sprichwort "Jeder ist sich selbst der Nächste" und genau das beschreibt diesen egoistischen, bösen Status des Menschen. Gott in seinem Wesen hingegen ist UNS der Nächste und nicht sich selbst. Und wir können davon etwas abhaben, wenn wir seinen Geist in uns wirken lassen. Dann kann Gott seine guten Werke durch uns vollbringen.

wo du ganz gut den Zustand/die Eigenschaft des Egoismus als eine "böse" beschreibst..

Will ich ganz offen und direkt zu dir sein (hier finde ich Schmeichelein wirklich nicht angebracht:

mit dieser Frage heute

Zitat
Du schreibst, dass man den Zustand der Schlange bei allen Lebewesen finden kann. Ganz bescheuert gefragt, möchte ich hier einhaken und fragen, ob euch schon mal eine sprechende Schlange begegnet ist? Oder was meinst du mit "Zustand der Schlange"?

fühle ich mich echt auf zynische Weise  veräppelt  >:(

Aisha
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: tricky am Do., 25. Juni 2009, 18:56
Schalom Aisha!

Zitat von: Aisha
schön nach längerer Pause wieder von dir zu lesen  :)

Die Freude ist auf meiner Seite. :-)

Zitat von: Aisha
Deshalb ganz bescheuert zurückgefragt: wenn im Christentum das Symbol(!) der Schlange das manifestierte Böse, widerg'ttliche ist, WIE erklärt ihr, dass G'tt ausgerechnet über das Symbol (!) der kupfernen (!) Schlange Heilung bringt?

Es ist zu beantworten, so man diese Antwort akzeptiert. Eine Schlange war's, weil die Israeliten ja auch von Schlangen gebissen wurden. Viel mehr Zusammenhang kann ich da nicht erkennen. Vielleicht als Gegenüberstellung: Die Schlangen Satans brachten Verderben, die Schlange, die Gott hat aufstellen lassen, brachte Heilung. Hat nicht auch Aaron mit seiner aus dem Stab gewordenen Schlange, die Schlangen der Beschwörer des Pharao "besiegt"? Oder warum wurde aus Aarons Stab nicht ein flitziger Mungo, der die Schlangen der Beschwörer totbeißt?

Es ist also insgesamt wieder System (Schlange, Satan) gegen System (diesmal eben eine Schlange, Gott).

viele Grüße

Tricky
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: tricky am Do., 25. Juni 2009, 19:02
Schalom Aisha!

Au weh, da hab ich aber diesmal kräftig danebengegriffen. Ich glaube ich war ein bisschen frustriert, also wenn ich da in mir nachforsche. Das Thema ist mir zu verkopft geworden.

Dieses Zitat von dir habe ich überhaupt nicht verstanden:

Zitat von: Aisha
Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!

Das ist als ob du in Rätseln sprichst. Deshalb mein "bescheuertes" Fragen. Das soll ja schon ausdrücken, dass ich das nicht ganz ernst meine, aber wieder auf einen für mich verständnisvolleren Boden (=Gesprächsbasis) zurück möchte.


Zitat von: Aisha
fühle ich mich echt auf zynische Weise  veräppelt  >:(

Meinst du, dass ich dich auf zynische Weise veräppeln will?

viele Grüße

Tricky
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: Aisha am Fr., 26. Juni 2009, 11:45
Schalom Tricky,


Zitat
Zitat von: Aisha
Deshalb ganz bescheuert zurückgefragt: wenn im Christentum das Symbol(!) der Schlange das manifestierte Böse, widerg'ttliche ist, WIE erklärt ihr, dass G'tt ausgerechnet über das Symbol (!) der kupfernen (!) Schlange Heilung bringt?

Zitat
Tricky: Es ist zu beantworten, so man diese Antwort akzeptiert. Eine Schlange war's, weil die Israeliten ja auch von Schlangen gebissen wurden. Viel mehr Zusammenhang kann ich da nicht erkennen. Vielleicht als Gegenüberstellung: Die Schlangen Satans brachten Verderben, die Schlange, die Gott hat aufstellen lassen, brachte Heilung.


Die Zusammenhänge sind sehr sehr weitläufig (bezoge auf den 6.Tag der Schöpfung. Es zählt jedes Wort: feurige Schlangen, warum eine kupferne Schlange. Ich höre aber schon wieder auf, sonst bist wieder frustriert.  :'(


Die "Schlangen Satans" ist aber definitiv falsch: Die feurigen Schlangen sandte JHWH G’tt und nicht Satan!

4.Mose 21

Da sandte der HERR/JHWH feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Die Schlangen sandte ER zu dem Zeitpunkt, weil sie nach Ägypten zurückkehren wollten! Das hätte den Plan G'ttes zunichte gemacht.

Zitat
Es ist also insgesamt wieder System (Schlange, Satan) gegen System (diesmal eben eine Schlange, Gott).

Mit dieser Schlussfolgerung stimme ich nun wieder überein, aber nicht mit den Ursachen, die du nennst.
 

Zitat
Tricky: Au weh, da hab ich aber diesmal kräftig danebengegriffen. Ich glaube ich war ein bisschen frustriert, also wenn ich da in mir nachforsche. Das Thema ist mir zu verkopft geworden.

Na siehst, hab ich doch sofort beim Lesen gefühlt, diesen Frust.

Was ist verkopft? Findest du es störrend, falsch, wie wir die Schriften studieren?

Wie kann man die Schriften ohne Kopf(Hirn) studieren? (Achtung kein böswilliger Zynismus, sondern eine Grundsatzfrage)

Oder findest du meine Beiträge herzlos, unemotional, lieblos, weil zu sehr ins Detail gehend?




Zitat
Tricky: Dieses Zitat von dir habe ich überhaupt nicht verstanden:
Zitat von: Aisha
Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!

Zitat
Tricky: Das ist als ob du in Rätseln sprichst. Deshalb mein "bescheuertes" Fragen. Das soll ja schon ausdrücken, dass ich das nicht ganz ernst meine, aber wieder auf einen für mich verständnisvolleren Boden (=Gesprächsbasis) zurück möchte.

In diesem Fall kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen: Ich habe nicht einmal die Symbolsprache verwendet , sondern eine eindeutige Aussage gemacht: Die Torah spricht von Zuständen.
Das Wort Rätsel benutzte ich einmal hier:
Zitat
Ein Rätsel , damit es spannender wird:
weshalb wurden die beiden durch ein TIER (eine Schlange) verführt, obwohl nach Meinung vieler es ein Engel (Cherub) war?
Weshalb steht dort ein Tier des Feldes und nicht ein Cherub?

Auf deine Antwort hin:
Zitat
Tricky: Genausowenig wie mit der Frau lediglich Eva bzw. alle Frauen gemeint sind, genausowenig ist mit der Schlange nur die Schlange gemeint. Es ist eine Symbolsprache, da bin ich ganz deiner Meinung.

schloss ich, dass du dasselbe Verständnis hast und du ein Wissen über die Symbole hast?

Zitat
War meine Frage:
Für was steht nun deiner Meinung die "Schlange"?

Für was "die Frau"?

"Kleider aus Tierfell" ?

Verkopft???????

AUf jeden Fall spreche ich nicht absichtlich in Rätseln, denn das wäre ziemlich mies. Es gibt ja Leute im Internet, die das absichtlich machen , um besonders klug zu erscheinen und die anderen als blöd darstehen zu lassen. Dies war nie meine Absicht!

Wie wäre dein Vorschlag für eine "verständnisvollere Gesprächsbasis"?
Ich bin total ratlos, wie ich mit dir anders als bis jetzt kommunizieren könnte.


Zitat
Zitat von: Aisha
fühle ich mich echt auf zynische Weise  veräppelt 


Zitat
Tricky: Meinst du, dass ich dich auf zynische Weise veräppeln will?


Was ich meine ist, dass die Sozialisierung den freien Wille wesentlich einschränkt und interreligiöse Gespräche deshalb  fast immer vorprogrammiert in Zynismus enden. (Erfahrung)

Grüße

Aisha






Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: freily am Fr., 26. Juni 2009, 14:09
Schalom Tricky,
Au weh, da hab ich aber diesmal kräftig danebengegriffen. Ich glaube ich war ein bisschen frustriert, also wenn ich da in mir nachforsche. Das Thema ist mir zu verkopft geworden.
Nun das Thema ist nicht verkopft, sondern in einer höheren Ebene angelangt, als wir es von der kirchlichen Seite erklärt bekamen und deshalb nicht kennen.

Ich verstehe das nun so, daß die "Schlange" keine Schlange im realem Sinn darstellt, sondern in der Sprache der Zweige ein innerlicher Dialog der Eva mit ihrer tierähnlichen Seele (Symbol Schlange=Egoismus)war.
Die altruistische Seele (gottgeistige Seele) hat auf das Gebot hingewiesen, jedoch hat die "Schlange" dann das Verlangen nach der G*TTgleichheit angeheizt und den Verstand (altruistisch) damit überrumpelt.
So ähnlich verstehe ich die Erklärung der Aisha.

Zitat von: tricky
Dieses Zitat von dir habe ich überhaupt nicht verstanden:

Zitat von: Aisha
Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!

Das ist als ob du in Rätseln sprichst. Deshalb mein "bescheuertes" Fragen. Das soll ja schon ausdrücken, dass ich das nicht ganz ernst meine, aber wieder auf einen für mich verständnisvolleren Boden (=Gesprächsbasis) zurück möchte.
Es nicht ernst meinen ist für uns problematisch, weil uns dadurch die Basis der Verständigung entzogen wird.
Der Zustand der Schlange ist in uns ähnlich zu verstehen, wie das Böse in uns geläufig ist, aber wir jüdischen machen davon keinen Gebrauch, weil wir die göttliche Eigenschaften des GUTEN bevorzugen. Wenn wir jedoch den Zustand des GUTEN verlassen, dann wechseln wir zum Zustand der Schlange und handeln Böse, wie einst die Eva, ohne Verstand.

Zumindest verstehe ich das so. Aber bei uns jüdisch Gläubigen gibt es darüber keine uniformierte Meinung, wie sie die Kirche lehrt, sondern wir sind da etwas flexibler und beharren nicht auf Einheitlichkeit, weil jeder eine andere Lebenserfahrung hat und deshalb nichts Gleiches reflektieren kann.

Liebe Grüße
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: tricky am Sa., 27. Juni 2009, 19:27
Schalom Aisha!

Nachdem's uns heute den Tag draußen verregnet, verbringe ich ein bisschen mehr Zeit im Forum. Also gleich ran an die Antwort.


Zitat von: Aisha
Die "Schlangen Satans" ist aber definitiv falsch: Die feurigen Schlangen sandte JHWH G’tt und nicht Satan!

4.Mose 21

Da sandte der HERR/JHWH feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Zumindest ist es uns so berichtet. Es gibt auch die Auslegungsmöglichkeit, dass (wie bei Hiob! übrigens) die Menschen nur dachten, dass Gott das Unheil über sie bringt. Wie sagte Hiob: "Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, ...." Wer aber nahm defakto dem Hiob alles weg, es war der Satan. Mit dem "Einverständnis" Gottes, das ist schon klar, aber die handelnde Person war Satan. Warum kann es hier nicht auch so gewesen sein? Ich möchte das nur einräumen, ich möchte nicht behaupten, dass es definitiv so war!

Aber eigentlich ist das schon wieder ein anderes Thema. Wir sollten uns dem in einem eigenen Abschnitt widmen, wenn wir wollen.


Zitat von: Aisha
Na siehst, hab ich doch sofort beim Lesen gefühlt, diesen Frust.

Was ist verkopft? Findest du es störrend, falsch, wie wir die Schriften studieren?

Wie kommst du darauf, dass ich es störend oder falsch finde, wie ihr die Schriften studiert? Dass das WIE ihr (wer ist überhaupt gemeint mit WIR?) die Schriften studiert, ist doch eure Sache. Hier ist eben der Platz, wo man zu solchen Schriftstudien auch Fragen stellen darf...so meinte ich zumindest.

Damit du weißt, was ich unter verkopft verstehe, möchte ich das gerne erklären. Verkopft ist etwas, wenn man eine Sache oder ein Ding nicht real und Wort-für-Wort nimmt, sondern eben eine Schema draufpackt, das man erst verstehen muss, um den eigentlichen Text zu verstehen. Das Schemabeispiel ist: Schlange = Zustand (in dem auch Menschen sein können), Bewegung, usw. .

Wie soll ich, der ich von der Sprache der Zweige, Zuständen und Bewegungen, die zuerst Personen zugeordnet werden, bevor die Personen den Zuständen zugeordnet werden, verstehen? Ich weiß nicht, bemühe ich mich nicht genug, oder ist es eben, wie ich meine verkopft, also nur mit einem vorher akzeptierten Schema zu verstehen, das aber als solches eben erst zu erlernen ist, bevor man verstehen kann und darüber reden kann, was nach der Auslegung gemäß des Schemas überhaupt mit einem Bibeltext gemeint ist. Das wäre so als ob ich mit meinem ganzen Verständnis der Prophetie (so viel ist das gar nicht), jemanden vom Widder und dem kleinen Horn komme, das Zeit und Gesetze änderte, weil es aus Eisen ist.

Und damit wir uns hier nicht verfangen, möchte ich jetzt mal ein paar Fragen stellen, ob wir überhaupt vom Gleichen sprechen, wenn wir uns über die Geschichte im Paradies unterhalten. Wenn du dich von diesen Fragen zynisch veräppelt siehst, dann beenden wir das Thema besser, denn auf in mich hineingelegte Zynismen und Gefühle, die ich nicht hege, werde ich nicht widerlegen (können!).

-) War die Geschichte im Pradies real? Hat es sich so abgespielt wie sie dasteht, oder ist es eine symbolisch zu verstehende Geschichte?

-) Konkret. War die Schlange wirklich am Baum und hat Eva die Fragen gestellt, die in 1. Mo 3,2ff aufgeschrieben stehen, oder war es ein Zustand, den die Schlange beschreibt, den man bei allen Lebewesen finden kann?

-) Sind die ersten drei Kapitel aus 1. Mose symbolisch (prophetisch) zu verstehen oder sind es Tatsachenberichte mit wenigen symbolischen Stellen?


Diese drei Fragen mal, damit ich mich orientieren kann. 


Zitat von: Aisha
Wie kann man die Schriften ohne Kopf(Hirn) studieren? (Achtung kein böswilliger Zynismus, sondern eine Grundsatzfrage)

Nein, ohne Hirn kann man nicht mal lesen. Die Frage ist aber, ob man über alles ein (wie ich es nannte, verkopftes) Schema drüberlegt. Und ich denke, dass das hier passiert ist. Das Schema ist auch nicht das Problem, das Problem ist, wenn man miteinander redet und der eine redet im Sinne des Schemas und der andere redet ohne Schema. Da kommt man zwangsweise durcheinander.


Zitat von: Aisha
In diesem Fall kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen: Ich habe nicht einmal die Symbolsprache verwendet , sondern eine eindeutige Aussage gemacht: Die Torah spricht von Zuständen.

Ok, also die Schlange ist ein Zustand und kein Tier? oder beides? ist die Schlange in der Eva, wie du andeutest: "Die Torah weist Zustände erst Personen zu..." . Ich könnte dich jetzt so verstehen, dass die Schlange in der Eva nur der Zustand ihres gottgleichseinwollenden Wunsches ist. Im Vergleich zu: Da war die Eva, da war die Schlange, die Schlange sagt zu Eva, nimm vom Baum, Eva nimmt. Das wäre das wortwörtliche Verständnis. Im "Zustandsverständis" bräuchten wir keine reale Schlange. Und um sich das beim Sündenfall vorzustellen, dazu muss man seinen Kopf unter der Leitung eines Schemas "verkopfen".


Zitat von: Aisha
Das Wort Rätsel benutzte ich einmal hier:
Zitat
Ein Rätsel , damit es spannender wird:
weshalb wurden die beiden durch ein TIER (eine Schlange) verführt, obwohl nach Meinung vieler es ein Engel (Cherub) war?
Weshalb steht dort ein Tier des Feldes und nicht ein Cherub?

Wenn sich ein Tier von einem Cherub verwenden lässt, also einwilligt in die Kooperation, dann kann eine Schlange da sein, aber in Wirklichkeit ist die Schlange nur das Werkzeug des Cherub. Real sieht man nur die Schlange, aber "in" der Schlange oder "durch" die Schlange spricht der Cherub. Anders ist es nämlich nicht möglich, dass eine reale Schlange spricht. Die Begründung dafür findet man in Gottes zweifacher Urteilsverkündigung:

3/14 Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens!

Einerseits trifft die Schlange keine Schuld, weil ja der Cherub der eigentliche Verführer war. Trotzdem trifft die Schlange eine Teilschuld, sonst würde Gott sie ungerechtfertigt bestrafen, was ziemlich unfair wäre.

Der zweite Teil des Urteils trifft auch die Schlange (diesmal aber defakto den Cherub):

3/15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Hier macht die wortwörtliche Bestrafung der Schlange keinen Sinn, weil, ja, weil's einfach in der Welt nicht so läuft (es gibt Frauen, die Schlangen mögen, was aber nicht sein dürfte, wenn der Satz so stimmt, wie er dasteht). Sinn macht vielmehr die Bestrafung der widergöttlichen Macht (=Cherub), die mit der Schlange kooperierte um die Menschen ins Unglück zu stürzen. Nicht umsonst ist 1. Mo 3,15 das christliche Ur-Evangelium.

Zitat von: Aisha
Auf deine Antwort hin:
Zitat von: tricky
Genausowenig wie mit der Frau lediglich Eva bzw. alle Frauen gemeint sind, genausowenig ist mit der Schlange nur die Schlange gemeint. Es ist eine Symbolsprache, da bin ich ganz deiner Meinung.

schloss ich, dass du dasselbe Verständnis hast und du ein Wissen über die Symbole hast?

Schön und gut, zu dem einen Vers stimmt das auch. Meine Aussage betrifft aber nur diesen Vers. Ich meine nicht, dass die ganzen ersten Kapitel samt Arche und Schöpfung aus Symbolsprache bestehen. Ansonsten müsste ich für jedes Wort ein Symbol einsetzen. Was bedeutet Mensch (1 Mo 1,26)? Was bedeutet Vögel (1 Mo 1,21)?
Ich bin nicht der Meinung, dass das alles symbolisch zu verstehen ist. Sehr wohl aber der Vers aus 1. Mo 3,15, der sonst für mich keinen Sinn macht.


Zitat von: Aisha
AUf jeden Fall spreche ich nicht absichtlich in Rätseln, denn das wäre ziemlich mies. Es gibt ja Leute im Internet, die das absichtlich machen , um besonders klug zu erscheinen und die anderen als blöd darstehen zu lassen. Dies war nie meine Absicht!

Ich habe das schon einmal erlebt, dass ich das Wort Rätsel ganz unüberlegt verwendet habe, weil es für mich keine tiefere Bedeutung hat. Wenn ich von Rätsel spreche, dann meine ich nicht wirklich ein Rätsel, sondern einfach etwas, das ich nicht verstehe. Wenn jemand in Rätseln spricht, dann spricht er so, dass ich ihn nicht verstehe! Nicht mehr und nicht weniger, nicht abgehoben, nicht sonstwie. Einfach unverständlich = in Rätseln sprechen. Ich muss an meiner Formulierung arbeiten.


Zitat von: Aisha
Wie wäre dein Vorschlag für eine "verständnisvollere Gesprächsbasis"?
Ich bin total ratlos, wie ich mit dir anders als bis jetzt kommunizieren könnte.

Mal sehen, vielleicht geht's weiter, vielleicht auch nicht. Wir müssen mal grundsätzlich klären, ob du es so siehst wie du es aus der schematischen Auslegung kennst, und ich wortwörtlich (Ausnahme 1 Mo 3,15) bzw. ob es da Überschneidungen gibt oder eher nur Gegensätze.


viele Grüße

Tricky
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: Aisha am Sa., 27. Juni 2009, 20:35
Schalom Tricky,

Zitat
-) War die Geschichte im Pradies real? Hat es sich so abgespielt wie sie dasteht, oder ist es eine symbolisch zu verstehende Geschichte?

Beides. Die Bibel berichtet historische Ereignisse und grundlegende Dinge , die auf jede Generation anwendbar sind. Das bedeutet im Klartext, dass die Geschichte im Garten Eden nicht nur eine Geschichte ist, die einmal passiert ist, sondern dass es in meinem Leben ganz real passieren kann. Das , was Eva erlebt hat, passiert auch mir. Deshalb hat die Bibel den Sinn, allen Menschen ganz praktisch zu helfen, sich zu bessern und die Einheit mit G'tt wieder zu erreichen.

-)
Zitat
Konkret. War die Schlange wirklich am Baum und hat Eva die Fragen gestellt, die in 1. Mo 3,2ff aufgeschrieben stehen, oder war es ein Zustand, den die Schlange beschreibt, den man bei allen Lebewesen finden kann?

Beides. Es war eine tatsächliche historische Begebenheit und es ist ein Zustand, der sich in mir genauso findet. Wenn ich zum bösen verleitet werde. Wenn ich egoistisch handeln möchte. Dann wirkt die "Schlange" in mir. Der Mensch ist ständig zwischen dem Guten und dem Bösen hin und hergerissen.

-)
Zitat
Sind die ersten drei Kapitel aus 1. Mose symbolisch (prophetisch) zu verstehen oder sind es Tatsachenberichte mit wenigen symbolischen Stellen?

Beides. Man kann es wortwörtlich lesen und als Symbolik.
Dies sehen wir nicht nur im 1. Mose so, sondern in der ganzen Schrift.
Allerdings bilden diese beiden Dinge für uns eine Einheit und wir trennen das nicht.

schavua tov

Aisha
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: freily am So., 28. Juni 2009, 01:02
Wenn ja, dann können wir uns vielleicht so behelfen, dass wir das eindeutig hinschreiben, wenn wir den Text im realen Ablauf betrachten oder eben eine tiefere Bedeutung der Worte und Begriffe besprechen. Einfach, damit jeder weiß was genau ich jetzt sage und wovon ich rede. Wenn man nämlich den realen Ablauf und die tiefere Bedeutung der Texte vermischt, dann kann es zu Missverständnissen kommen. Zumindest geht's mir so.

Guter Vorschlag?
Schalom Tricky,

nun weißt Du was ich so alles erlebte, bevor ich begriff. Es werden keinem die Schmerzen der Erkenntnis erspart bleiben, egal wieviel Hilfe man bekommt. Die Schritte muß man selber machen und manchmal kommt man sich vor, als wäre man ein Kleinkind das gerade das Laufen lernt und manchmal die führende Hand vermißt oder einfach nur stolpert, weil man die (geistigen) Füße noch nicht so richtig koordinieren kann. Man darf sich nur nicht vom aufkeimenden Frust einengen lassen, sondern dann den EWIGEN um Hilfe bitten, denn nur DER kann Dir die Erkenntnis geben.
Und langsam dämmert es uns "Christen", wo die ganze Zeit der Fehler lag.
Nun ich finde deinen Vorschlag gut, denn nur Du kannst es wissen, wo Dir noch welche Info fehlt.

Liebe Grüße
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: freily am So., 28. Juni 2009, 01:33
Schalom tricky,
Hier macht die wortwörtliche Bestrafung der Schlange keinen Sinn, weil, ja, weil's einfach in der Welt nicht so läuft (es gibt Frauen, die Schlangen mögen, was aber nicht sein dürfte, wenn der Satz so stimmt, wie er dasteht). Sinn macht vielmehr die Bestrafung der widergöttlichen Macht (=Cherub), die mit der Schlange kooperierte um die Menschen ins Unglück zu stürzen. Nicht umsonst ist 1. Mo 3,15 das christliche Ur-Evangelium.
ich halte deine Schlußfolgerung für gewagt, denn hier steht nicht ein Cherub als geistiger Urheber in der Bestrafung, sondern die tierähnliche Seele der EVA, die sich als "Schlange" erwiesen hat.

Diesen Fehler machte ich auch ständig, daß ich unbedingt bei solchen Schriftstellen das "christliche" Schema sehen wolllte, aber dieses Schema führt Dich dann ständig im Kreis wie einen Esel auf der Dreschtenne. Man drischt dann auch leeres Stroh, obwohl die Lösung nahe liegt.

Es geht nicht darum, daß sich manche Frauen zu einer Schlange hingezogen fühlen, das könnte auch bei der Eva so der Fall gewesen sein.
Meiner Meinung nach konnten die Menschen im Paradies sehr wohl mit den Tieren auf mentaler Ebene sich unterhalten und die Schlange muß nicht einmal Böse gewesen sein, sondern hat halt aufgrund ihrer Listigkeit etwas hinterfragt, was bei der EVA die Gier auslöste, sein zu wollen wie G*TT, erkennend in GUT und BÖSE.

Ich glaube nicht, daß zu dem Zeitpunkt ein Cherub eine widergöttliche Macht aufbaute, sondern daß der Mensch ansich etwas verdrehte und somit der tiergleiche Teil der Seele zum "Teufel" wurde für kurze Zeit. Eine Zeit die genügte um ein Desaster unendlichen Ausmaßes zu starten.


Liebe Grüße
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: Aisha am So., 28. Juni 2009, 12:20
Schalom Freily,

Zitat
Zitat Aisha

    Man kann nicht sagen, die Schlange hat "nichts mit einem Engel oder Satan zu tun."
    Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!
    Das ist eine wichtige Grundlage für das Verständnis . Wenn man das nicht berücksichtigt, wird man solch mysteriöse Geschichten wie die "Schlange am Pfahl" in der Wüste, die plötzlich heilt, nie verstehen.

Zitat
Freily: Hm, jetzt bin ich etwas überrascht, denn ich dachte ständig solche Schriftstellen wären in der "Sprache der Zweige" zu verstehen und eigentlich deutest Du ähnliches an, - nur - was hat Satan damit zu tun? Er ist doch nur der Ankläger, aber doch nicht der Verführer.

Und die Sache mit den Engeln kam erst viel später, nämlich zwischen dem Sündenfall und der Sündflut?

Zitat
Also das mußt Du mir jetzt genauer erklären, was Du meinst, denn jetzt bin ich verwirrt.

Freily, das ist genau der Punkt. Die wortwörtliche Auslegung (die unterste Ebene) gibt wenig Verständnis. (Die christlichen Schriften stellen in der Offenbarung des Johannes die Beziehung zwischen Engel_Satan_ Schlange her. In der hebräischen Bibel findet die Verbindung NUR auf der höheren Ebene der Auslegung statt).
In den hebräischen Wortstrukturen besteht eine Beziehung zwischen Schlange, fallen, Todesengel ....und sogar Maschiach (Messias).

Ich erkläre es dir gerne im Kabbalah-Forum, den genauen Wortaufbau.
Bitte etwas Geduld, arbeite schon daran.

schavua tov

Aisha
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: tricky am So., 28. Juni 2009, 18:55
Schalom freily!

Hier macht die wortwörtliche Bestrafung der Schlange keinen Sinn, weil, ja, weil's einfach in der Welt nicht so läuft (es gibt Frauen, die Schlangen mögen, was aber nicht sein dürfte, wenn der Satz so stimmt, wie er dasteht). Sinn macht vielmehr die Bestrafung der widergöttlichen Macht (=Cherub), die mit der Schlange kooperierte um die Menschen ins Unglück zu stürzen. Nicht umsonst ist 1. Mo 3,15 das christliche Ur-Evangelium.

Zitat von: freily
ich halte deine Schlußfolgerung für gewagt, denn hier steht nicht ein Cherub als geistiger Urheber in der Bestrafung, sondern die tierähnliche Seele der EVA, die sich als "Schlange" erwiesen hat.

Ok, das können wir jetzt ja mal so stehen lassen. Wie gesagt, ich denke, dass der Cherub im Hintergrund der Schlange bestraft wird. Du siehst es als die tierähnliche Seele der EVA, die sich als "Schlange" erwiesen hat. Wenn ich diesen Gedanken weiterspinne, dann verstehst du die erste Sünde also nicht als eine Art Doppelschuld (Teilschuld für Eva, Teilschuld für den Cherub), sondern als Alleinschuld der EVA, denn sie hat auf ihre innere Schlange gehört und ist dieser Stimme gefolgt. Kann ich das so richtig zusammenfassen?


Zitat von: freily
Diesen Fehler machte ich auch ständig, daß ich unbedingt bei solchen Schriftstellen das "christliche" Schema sehen wolllte, aber dieses Schema führt Dich dann ständig im Kreis wie einen Esel auf der Dreschtenne. Man drischt dann auch leeres Stroh, obwohl die Lösung nahe liegt.

Ich denke, dass wir uns beide Schema anschauen können und auch beide Schema nebeneinander ausbreiten. Jeder kann ja dann die Vor- und Nachteile der Auslegungsvarianten abwägen und beurteilen. Grundsätzlich missfällt es mir, wenn man auf ein gewisses Schema oder Auslegungskonzept versteift ist. Weder das christliche, noch ein anderes Schema ist vollkommen, und auch seitens der Religionen können schließlich große Unterschiede bestehen. Man muss sie nicht als Nachteil sehen.


Zitat von: freily
Meiner Meinung nach konnten die Menschen im Paradies sehr wohl mit den Tieren auf mentaler Ebene sich unterhalten und die Schlange muß nicht einmal Böse gewesen sein, sondern hat halt aufgrund ihrer Listigkeit etwas hinterfragt, was bei der EVA die Gier auslöste, sein zu wollen wie G*TT, erkennend in GUT und BÖSE.

Ich bin ganz deiner Meinung, dass das Verhältnis von Tier und Mensch im Paradies sehr vielschichtiger war als wir es heute kennen. Der Mensch überhaupt war ein viel größeres und intellektuell fähigeres Wesen als nach dem Sündenfall. Ob allerdings die Schlange von sich aus Gott hinterfragt? Ich weiß nicht so recht, das kann ich mir schwer vorstellen.


Zitat von: freily
Ich glaube nicht, daß zu dem Zeitpunkt ein Cherub eine widergöttliche Macht aufbaute, sondern daß der Mensch ansich etwas verdrehte und somit der tiergleiche Teil der Seele zum "Teufel" wurde für kurze Zeit. Eine Zeit die genügte um ein Desaster unendlichen Ausmaßes zu starten.

Ok, hier bin ich anderer Meinung. Macht aber nichts. Lassen wir es nebeneinander stehen, ok?

viele Grüße

Tricky
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: freily am So., 28. Juni 2009, 23:16
Schalom Aisha,
     Man kann nicht sagen, die Schlange hat "nichts mit einem Engel oder Satan zu tun."
    Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!
    Das ist eine wichtige Grundlage für das Verständnis . Wenn man das nicht berücksichtigt, wird man solch mysteriöse Geschichten wie die "Schlange am Pfahl" in der Wüste, die plötzlich heilt, nie verstehen.
Das sehe ich durchaus auch so, deshalb sehe ich den Zustand "Teufel" (=Verdrehen von Tatsachen) bei der Schlange, den Zustand "Gier" (=haben wollen-negativ) sehe ich bei der Eva. Beim Zusammenspiel beider Faktoren erweitert sich dieses zum Sündenfall.

Zitat von: Aisha
Freily, das ist genau der Punkt. Die wortwörtliche Auslegung (die unterste Ebene) gibt wenig Verständnis. (Die christlichen Schriften stellen in der Offenbarung des Johannes die Beziehung zwischen Engel_Satan_ Schlange her. In der hebräischen Bibel findet die Verbindung NUR auf der höheren Ebene der Auslegung statt).
In den hebräischen Wortstrukturen besteht eine Beziehung zwischen Schlange, fallen, Todesengel ....und sogar Maschiach (Messias).
Hmm, da dachte ich, daß ich den Zusammenhang begriffen hätte. Vmtl habe ich da aber etwas verwechselt und das mit dem Messias habe ich auch schon so gehört, kann es aber nicht genau einordnen, mir fehlt da noch einiges.

Zitat von: Aisha
Ich erkläre es dir gerne im Kabbalah-Forum, den genauen Wortaufbau.
Bitte etwas Geduld, arbeite schon daran.
Ja bitte mit Geduld, denn ich mag nichts mißverstehen und Kabbalah-Forum ist gut.

Schavua tov
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: Aisha am Mo., 29. Juni 2009, 13:47
Hallo Tricky,

   
Zitat von: Aisha
Die "Schlangen Satans" ist aber definitiv falsch: Die feurigen Schlangen sandte JHWH G’tt und nicht Satan!

    4.Mose 21

    Da sandte der HERR/JHWH feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Zitat von: Tricky
Zumindest ist es uns so berichtet.


Eine Frage an dich zum besseren Verständnis zwischen uns:
Sind diese Berichte Worte G'ttes oder einfach menschliche Berichte (hier von Moses).

Zitat von: Tricky
Es gibt auch die Auslegungsmöglichkeit, dass (wie bei Hiob! übrigens) die Menschen nur dachten, dass Gott das Unheil über sie bringt. Wie sagte Hiob: "Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, ...." Wer aber nahm defakto dem Hiob alles weg, es war der Satan. Mit dem "Einverständnis" Gottes, das ist schon klar, aber die handelnde Person war Satan. Warum kann es hier nicht auch so gewesen sein? Ich möchte das nur einräumen, ich möchte nicht behaupten, dass es definitiv so war!

hier habe ich ein großes Problem (aus meinem Verständnis, was G'ttes Wort ist): geben die Schriften die Wahrheit wider oder auch Meinungen von Menschen, selbst wenn diese falsch (sprich Lüge, nicht Wahrheit von G'tt) sind?

Aisha
Titel: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
Beitrag von: tricky am Mo., 29. Juni 2009, 17:34
Schalom Aisha!

Zitat von: Aisha
Eine Frage an dich zum besseren Verständnis zwischen uns:
Sind diese Berichte Worte G'ttes oder einfach menschliche Berichte (hier von Moses).

Eine ähnliche Frage hat mir der ABA hier im Forum (weiß jetzt gerade das Thema nicht) auch schon gestellt. Ist nicht so leicht zu beantworten, ich versuche es, ok?

Generell denke ich, dass man zwei Dinge auseinanderhalten muss.

1. Das was in der Bibel steht ist genau so, wie es in der Bibel steht passiert = FAKT. Außer es ist irgendwann mal ein kleiner Abschreibefehler passiert oder sonstwas ... der menschliche Faktor. Dieser Faktor ist aber sehr stark reduziert, weil ja Gott selbst über sein Wort wacht. Aber er hat es eben nicht selbst aufgeschrieben, sondern von (fehlerhaften) Menschen.

2. Der Inhalt der Bibel handelt von Personen und Ereignisses, die mit Gott, seinem Volk usw. etwas zu tun haben. Diese Personen machten leider (wie wir alle!) Fehler. Wenn uns also etwas berichtet ist (Beispiel Hiob), dann ist uns der volle Umfang der Geschichte berichtet. Wenn aber jemand in der Handlung (dem Ablauf) der Geschichte etwas sagt, tut oder meint, das aber falsch ist (aus welchem Grund auch immer!), dann ist uns das trotzdem so berichtet, wie es stattgefunden hat. Ich tu mir schwer das zu beschreiben, hoffentlich kommt's richtig rüber. Eindeutiges Beispiel also: David geht zur Batseba und sie verbringen die Nacht zusammen. War das richtig von David? Nein, trotzdem steht es in der Bibel. Jedoch WEIL es in der Bibel steht, so ist es dennoch nicht richtig (vom Inhalt her, von dem her was David hier getan hat, es war eine Sünde!).

Und genau dieses Prinzip kann man auch auf andere Geschichten und Abläufe in der Bibel anwenden und replizieren. Wenn also so etwas wie die feurigen Schlangen über das Volk kommen, dann kann man das einerseits Gott zuschieben, also wortwörtlich, wie es im Bericht steht, ODER man kann es folgendermaßen sehen: Weil die Menschen damals dachten, dass alles (das Gute wie das Böse ... aus der Sicht der Menschen!) von Gott kommt, dachten sie natürlich auch, dass die feurigen Schlangen von Gott kommen. Was aber nicht stimmen muss, weil Gott auch "einfach" seinen Schutz zurückziehen kann und dann eben Satan Macht bekommt um die Menschen zu vernichten.
Aber bitte vorweg, weder die eine Variante, noch die andere Variante erachte ich als falsch. Es gibt gute Gründe, dafür, dass man wortwörtlich sagt: Gott schickt feurige Schlangen, wenn das Volk rebelliert.
Es ist aber auch ok, wenn man sagt, dass Gott den Schutz für das Volk nicht aufrecht erhalten kann, wenn sich das Volk gegen ihn stellt. Diese Überlegung folgt dem Prinzip des Gesetzes und der Gebote als Zaun/Schutzwall. Wenn wir uns innerhalb des Zaunes bewegen, kann Gott uns beschützen. Wenn wir außerhalb gehen, dann kann Gott uns nicht gegen unseren Willen (wir wollen dann ja außerhalb gehen!) beschützen. Diese andere Variante folgt der Prämisse, dass Gott uns nur Gutes geben WILL uns den vollen Genuß des Lebens schenken möchte, ABER das nicht gegen unseren Willen tut und auch gar nicht tun kann. Gott achtet unseren Willen dann höher als seinen Wunsch für uns.

Ich hoffe, dass es jetzt ein bisschen klarer ist, was ich meine.


Zitat
hier habe ich ein großes Problem (aus meinem Verständnis, was G'ttes Wort ist): geben die Schriften die Wahrheit wider oder auch Meinungen von Menschen, selbst wenn diese falsch (sprich Lüge, nicht Wahrheit von G'tt) sind?

Natürlich geben die Schriften die Wahrheit wider. Aber eben aus dem Beispiel Hiob kann man erkennen, dass Hiob, wie auch seine Freunde, ein falsches Verständnis von Gottes Handeln hatten: "Der Herr ist gut zu dir, wenn du brav bist, er straft dich, wenn du böse bist" (ganz banal formuliert). Die alternative Sicht dazu sagt eben: Wenn du dich zu Gott begibst, in seinem Dienst stehst, seinen Willen tust, dann kann Gott dir nahe sein und wird dir an nichts Überlebensnotwendigem (für den Gerichtstag!) mangeln lassen.


ganz nebenbei: Wir sind überhaupt nicht mehr bei dem Thema, das ich ursprünglich behandeln wollte ... "Ablauf Opfer", ABER wir sind trotzdem bei sehr interessanten Themen, deshalb find ich's gut und möchte es auch so weiterführen.

viele Grüße

Tricky
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am Di., 30. Juni 2009, 16:20
Schalom Tricky,


ich nehme mir die Freiheit deinen Beitrag umzudrehen und von unten nach oben durchzubesprechen  ;)

Denn mit dem Resultat zum Schluss bin ich ganz einverstanden:

Zitat von: Tricky
Es gibt gute Gründe, dafür, dass man wortwörtlich sagt: Gott schickt feurige Schlangen, wenn das Volk rebelliert.
Es ist aber auch ok, wenn man sagt, dass Gott den Schutz für das Volk nicht aufrecht erhalten kann, wenn sich das Volk gegen ihn stellt. Diese Überlegung folgt dem Prinzip des Gesetzes und der Gebote als Zaun/Schutzwall. Wenn wir uns innerhalb des Zaunes bewegen, kann Gott uns beschützen. Wenn wir außerhalb gehen, dann kann Gott uns nicht gegen unseren Willen (wir wollen dann ja außerhalb gehen!) beschützen. Diese andere Variante folgt der Prämisse, dass Gott uns nur Gutes geben WILL uns den vollen Genuß des Lebens schenken möchte, ABER das nicht gegen unseren Willen tut und auch gar nicht tun kann. Gott achtet unseren Willen dann höher als seinen Wunsch für uns.

Nur mit dem Wort "Kann nicht" habe ich meine Probleme, denn G'tt kann immer tun , was er will, sonst wäre er nicht allmächtig.
Können wir uns auf diese Aussagen einigen: G'tt hat es so eingerichtet. Er hat allen Mächten , den irdischen und den überirdischen , ihren Machtbereich zugeordnet. Auch dem, was wir "Böse" nennen. So darf das Böse bei Rebellion gegen G'tt, wie hier in diesem Beispiel, seinen zugewiesenen Machtbereich , nutzen. Da jedoch, G'tt die einzige Macht über all diesen Mächten ist, der ALLmächtige, und er diese Autoritäten so aufgeteilt hat, ist die Aussagen: JHWH hat die feurigen Schlangen geschickt...vollkommen richtig. Denn ohne seine Erlaubnis geht gar nix.

Einverstanden?


Zitat von: Tricky
Der Inhalt der Bibel handelt von Personen und Ereignisses, die mit Gott, seinem Volk usw. etwas zu tun haben. Diese Personen machten leider (wie wir alle!) Fehler. Wenn uns also etwas berichtet ist (Beispiel Hiob), dann ist uns der volle Umfang der Geschichte berichtet. Wenn aber jemand in der Handlung (dem Ablauf) der Geschichte etwas sagt, tut oder meint, das aber falsch ist (aus welchem Grund auch immer!), dann ist uns das trotzdem so berichtet, wie es stattgefunden hat. Ich tu mir schwer das zu beschreiben, hoffentlich kommt's richtig rüber.

Falsche Meinungen müssen aber im Text als solche klar gestellt werden. Dass Hiobs Freunde nicht richtig sprechen, wird am Schluss des Buches klargestellt.
Sünden, wie das Beispiel Davids, auch.



Zitat von: Tricky
Und genau dieses Prinzip kann man auch auf andere Geschichten und Abläufe in der Bibel anwenden und replizieren. Wenn also so etwas wie die feurigen Schlangen über das Volk kommen, dann kann man das einerseits Gott zuschieben, also wortwörtlich, wie es im Bericht steht, ODER man kann es folgendermaßen sehen: Weil die Menschen damals dachten, dass alles (das Gute wie das Böse ... aus der Sicht der Menschen!) von Gott kommt, dachten sie natürlich auch, dass die feurigen Schlangen von Gott kommen. Was aber nicht stimmen muss, weil Gott auch "einfach" seinen Schutz zurückziehen kann und dann eben Satan Macht bekommt um die Menschen zu vernichten.
Aber bitte vorweg, weder die eine Variante, noch die andere Variante erachte ich als falsch.

Das sehe ich dann anders, so wie ich es oben erklärt habe.

schalom

Aisha
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am Mi., 01. Juli 2009, 11:02
Schalom,

eine genauere Erklärung zu meiner Aussage, die zu großen Missverständnissen geführt hat:

Zitat von: Aisha
Es ist so: Die Schlange beschreibt einen Zustand. Diesen Zustand kann man bei allen Lebewesen finden. Überhaupt beschreibt die Torah Zustände (Orte), Veränderungen (Bewegungen) usw. Die Torah weist also Zustände erst Personen zu und nicht umgekehrt!!!

Zustände sind spirituelle Stufen, sie sich in Eigenschaften beschreiben lassen.
Bewegungen sind spirituelle Entwicklungsvorgänge.

Beispiel: Die Beschreibung des Volkes Israel in Ägypten (=Ort) beschreibt nicht nur eine historische Begebenheit, sondern einen spirituellen Zustand des Volkes.

Der Auszug aus Ägypten (Bewegung) beschreibt nicht  nur eine historische Begebenheit, sondern eine geistige Entwicklung des Volkes Israel.

Genauso ist es mit "in der Wüste sein" und "ins Land Kenaan ziehen".

So verhält es sich im Grundmuster mit allen biblischen Berichten.

Doch weiter mit der "Schlange".

Mit Zustand der Schlange meinte ich Eigenschaften wie:
Egoismus (nicht mit anderen teilen wollen, nicht geben wollen....) , Gier , Ausschweifung...alles, was den Eigenschaften G'ttes (Liebe, Sanftmut, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Wahrheit..) entgegengesetzt ist.

Diese Eigenschaften kann man bei allen Geschöpfen finden, die sich nicht in der vollkommenen Einheit mit dem Schöpfer finden. Deshalb wird der Name "Satan" oder "Schlange", der diese Eigenschaften symbolisiert, in der Bibel auf verschiedene Geschöpfe angewandt.

Ein Beispiel aus den christlichen Schriften:
Zitat
Markus 8

33 Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.

Hier wird Petrus als "Satan" bezeichnet. Dies entspricht dem jüdischen Verständnis, dass dies KEIN Name ist, der sich nur auf ein Engelwesen beziehen kann.

Die Bibel spricht zwar in Formen des Körperlichen , meint jedoch Geistiges.
Im Christentum wird dies so ausgedrückt: Das Fleisch hat keine Bedeutung, die Worte sind Geist.

Aisha
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: tricky am Sa., 04. Juli 2009, 19:35
Schalom Aisha!


Zitat von: Aisha
Nur mit dem Wort "Kann nicht" habe ich meine Probleme, denn G'tt kann immer tun , was er will, sonst wäre er nicht allmächtig.

Ich verstehe deinen Standpunkt sehr gut. Auch in mir stört sich einiges an der Aussagen, dass Gott etwas "nicht kann". Man könnte auch sagen, dass er es einfach nicht tut. Aber durch das Studium seines Wortes und auch seiner Gebote bin ich zu der Ansicht gekommen, dass Gott weniger tut als ist. Die Gebote und seine Liebe sind der Spiegel seines Wesens. So wie ein Walfisch nicht einfach sagen kann, er möchte eine Bergtour auf den Mount Everest machen, so kann Gott nicht gegen sein Wesen, das was er ist, handeln. Deshalb hat er ja auch ein so großes Problem mit der Sünde.


Zitat von: Aisha
Können wir uns auf diese Aussagen einigen: G'tt hat es so eingerichtet. Er hat allen Mächten , den irdischen und den überirdischen , ihren Machtbereich zugeordnet. Auch dem, was wir "Böse" nennen. So darf das Böse bei Rebellion gegen G'tt, wie hier in diesem Beispiel, seinen zugewiesenen Machtbereich , nutzen. Da jedoch, G'tt die einzige Macht über all diesen Mächten ist, der ALLmächtige, und er diese Autoritäten so aufgeteilt hat, ist die Aussagen: JHWH hat die feurigen Schlangen geschickt...vollkommen richtig. Denn ohne seine Erlaubnis geht gar nix.

Einverstanden?

Das ist ein sehr guter Kompromiss, dem kann ich vollinhaltlich zustimmen. Hier wieder meine Sicht von der Geschichte im Paradies. Gott hat gesagt:

1 Mo 2,17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!

1 Mo 3,3 [...]Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!

Es wäre also gut gewesen sich von dem Baum fernzuhalten, weil er eben der Machtbereich Satans war. Und es wäre auch gut gewesen, wenn sie zusammen bleiben, denn dann hätte es die Schlange schwerer gehabt. Meine Auslegung der Geschichte geht ja sogar soweit, dass der Baum der Erkenntnis notwendig ist für Gottes Rechtfertigung. Aber das ist eine etwas andere Geschichte. Viele mit denen ich das Thema schon diskutiert habe, zeigten sich verwundert darüber, dass es überhaupt einen Baum gab, denn ohne Baum keine Sünde und ohne Sünde keine Folgen für die ganze Welt. Aber so einfach ist es nicht, wenn man verklagt (Satan verklagt Gott) wird.


Zitat von: Aisha
Falsche Meinungen müssen aber im Text als solche klar gestellt werden. Dass Hiobs Freunde nicht richtig sprechen, wird am Schluss des Buches klargestellt.
Sünden, wie das Beispiel Davids, auch.

Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob alle falschen Meinungen so klar dargestellt werden, wie wir uns das wünschen. ich denke, dass es bei vielen Dingen eine Frage des Glaubens ist mit dem ich an den Text herangehe. Erst dadurch kann mir Gott die Hintergründe zeigen. Es gibt einige zwiespältige Persönlichkeiten in der Bibel, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ihre Taten gut, schlecht, im Sinne Gottes oder einfach nur egoistisch waren. Beispiele: Simson, König Saul, Jona. Das können wir uns gerne mal im Detail ansehen.


Zitat von: Aisha
Das sehe ich dann anders, so wie ich es oben erklärt habe.

Das ist auch gut so, dass du deine eigene Sicht, aufgrund deines Bibelstudiums und deiner Erkenntnis hast. Genau das ist es, was ein Forum wie dieses wertvoll macht.


Danke auch für die genauere Erklärung zum Begriff "Zustand". Das hat mir sehr geholfen deine Argumentation besser zu verstehen.

Einem Punkt habe ich jedoch inhaltlich anders verstanden:

Zitat von: Aisha
Ein Beispiel aus den christlichen Schriften:
Zitat Markus 8

33 Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.

Hier wird Petrus als "Satan" bezeichnet. Dies entspricht dem jüdischen Verständnis, dass dies KEIN Name ist, der sich nur auf ein Engelwesen beziehen kann.

Nicht Petrus wird als Satan bezeichnet, sondern der Satan wird als Satan deklariert. Petrus hat sich in dieser Situation von Satan benutzen lassen. Vollkommen unbewußt, anders als bei der Schlange, aber Petrus war nicht auf das Göttliche ausgerichtet, sondern auf das menschliche. Das hat ihn anfällig gemacht für das Wirken Satans. Zumeist ist das dann der Fall, wenn wir etwas egoistisch betrachten. Insofern stimmt hier deine Erklärung von den Zuständen. Egoistisch wünschte sich Petrus (unter den Einflüsterungen Satans), dass Jesus nichts passiert. Weil er ihn einfach gern hatte, weil er nicht wollte, dass er leiden muss. Dass dies jedoch dem göttlichen Plan und Jesu Willen entgegenwirkte, diesen Weitblick hatte Petrus nicht....und, was dazu kommt, er hat in dieser Situation auch nicht die eigenständige, souveräne Entscheidung Jesu (= immer Gottes Willen tun) respektiert.

shavua tov

Tricky
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am So., 05. Juli 2009, 18:02
Schalom Tricky,

bevor ich auf deinen Beitrag genauer eingehe, etwas zu deiner Aussage

Zitat von: Tricky
Meine Auslegung der Geschichte geht ja sogar soweit, dass der Baum der Erkenntnis notwendig ist für Gottes Rechtfertigung. Aber das ist eine etwas andere Geschichte. Viele mit denen ich das Thema schon diskutiert habe, zeigten sich verwundert darüber, dass es überhaupt einen Baum gab, denn ohne Baum keine Sünde und ohne Sünde keine Folgen für die ganze Welt. Aber so einfach ist es nicht, wenn man verklagt (Satan verklagt Gott) wird.

Wir unterscheiden uns hier etwas in der Terminologie , aber das lässt sich lösen.  Ich finde das jetzt ganz interessant, dass deine Auslegung so weit geht, dass es den Baum geben musste und der Mensch davon essen musste. Denn das ist genau das, was die Auslegung sagt, die ich studiere  :)
Deshalb bin ich im Gegensatz zu deinen Diskussionspartnern gar nicht verwundert , sondern happy.

schalom

Aisha
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: tricky am Mo., 06. Juli 2009, 11:14
Schalom Aisha!

Ich hoffe, dass ich mit diesem Posting nicht allzusehr enttäusche  :-\

Zitat von: Aisha
Wir unterscheiden uns hier etwas in der Terminologie , aber das lässt sich lösen.  Ich finde das jetzt ganz interessant, dass deine Auslegung so weit geht, dass es den Baum geben musste und der Mensch davon essen musste. Denn das ist genau das, was die Auslegung sagt, die ich studiere  :)
Deshalb bin ich im Gegensatz zu deinen Diskussionspartnern gar nicht verwundert , sondern happy.

Mit diesem hervorgehobenen Satz kann ich leider inhaltlich gar nicht übereinstimmen. Der Mensch musste nicht essen! Aber Es musste die Möglichkeit bestehen sich gegen Gott zu entscheiden. Ansonsten ist die Anklage Satans gegen Gott nicht überprüfbar. Wenn der Mensch keine Möglichkeit hätte zu sündigen (ohne Baum d. Erkenntnis, keine Möglichkeit!), dann wäre die Anklage nicht entkräftet.

Es gab im Paradies zwei Möglichkeiten:

-) Der Mensch nimmt vom Baum ... Unterstützung für Satans Anklage
-) Der Mensch nimmt nicht vom Baum ... Widerlegung für Satans Anklage

Dass Gott egal welche Entscheidung getroffen wird, TROTZDEM einen Plan hat und die Menschen erlösen kann, das zeigt wie groß und liebevoll er ist.


Ich mach das so ungern, direkt widersprechen, aber inhaltlich musste ich das jetzt hinzufügen. Hoffentlich haut dir das deine happy Stimmung nicht zusammen.

viele Grüße

Tricky
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am Mo., 06. Juli 2009, 18:23
Schalom Tricky,

Zitat von: Tricky
Ich hoffe, dass ich mit diesem Posting nicht allzusehr enttäusche  :-\

Ach nein, gar nicht  :)


Zitat von: Tricky
Mit diesem hervorgehobenen Satz kann ich leider inhaltlich gar nicht übereinstimmen. Der Mensch musste nicht essen! Aber Es musste die Möglichkeit bestehen sich gegen Gott zu entscheiden.

Ja ganz richtig!

In meiner Euphorie habe ich einfach ein paar Schritte zu weit vorausgedacht und mich dann noch blöd ausgedrückt, weil ich annahm, du meinst dasselbe.

Das ist überhaupt eine Gefahr, wenn man etwas vor Kurzem gelesen hat , dass man dann sein Verständnis in die Sätze eines anderen hineininterpretiert.

Deine Aussage, dass deine Mitdiskutanten überrascht wären...
hat mich zu dieser Annahme verleitet. Dass es den Baum der Erkenntnis geben musste, war mir zu klar (sonst keine freie Wahl), dass ich eben ein paar Schritte weiterdachte.


Zitat
Es gab im Paradies zwei Möglichkeiten:

-) Der Mensch nimmt vom Baum ... Unterstützung für Satans Anklage
-) Der Mensch nimmt nicht vom Baum ... Widerlegung für Satans Anklage

Eine Anklage Satans gegen G'tt kann ich nicht sehen, sondern eine Anklage gegen den Menschen. Der Satan wird in der ganzen Schrift als Ankläger des Menschen bezeichnet bzw. in der Geschichte Israels als Ankläger Israels. Oder wie siehst du das?

Sonst stimmten wir überein: Nimmt der Mensch vom Baum oder nicht?
Wenn nicht, ist er seinem Schöpfer treu, wenn doch, möchte er von G'tt unabhängig sein. Hätte er diese Wahl nicht gehabt, wäre er dem Tier gleich gewesen.

Zitat von: Tricky
Dass Gott egal welche Entscheidung getroffen wird, TROTZDEM einen Plan hat und die Menschen erlösen kann, das zeigt wie groß und liebevoll er ist.


Siehst du! Jetzt sind wir dort, wo ich ein paar Schritte vorausdachte.
Indem der Mensch vom Baum aß (nicht musste, das war mein Fehler), kamen wir in diese Lage. Der Adam hatte alles, er war in vollkommener Harmonie mit dem Schöpfer. Er schätze es nicht, dachte es gebe mehr. Wir aber sind in diese Welt gestellt, in die Welt zwischen diesen beiden Bäumen und wenn wir in den Garten Eden zurückgekehrt sind, DANN werden wir WISSEN, was wir SIND (in der Einheit mit G'tt).
Wir haben den Tod gekostet, diese Welt der Schlange....

Deshalb schrieb ich , wir "mussten essen vom Baum der Erkenntnis", damit wir dies erkennen könnten.

Zitat
Ich mach das so ungern, direkt widersprechen, aber inhaltlich musste ich das jetzt hinzufügen. Hoffentlich haut dir das deine happy Stimmung nicht zusammen.

Du hast mir gar nicht widersprochen.
 

dont worry be happy :)

Aisha
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am Mo., 13. Juli 2009, 11:33
Schalom,

Zitat von: Tricky
Schön und gut, zu dem einen Vers stimmt das auch. Meine Aussage betrifft aber nur diesen Vers. Ich meine nicht, dass die ganzen ersten Kapitel samt Arche und Schöpfung aus Symbolsprache bestehen. Ansonsten müsste ich für jedes Wort ein Symbol einsetzen. Was bedeutet Mensch (1 Mo 1,26)? Was bedeutet Vögel (1 Mo 1,21)?
Ich bin nicht der Meinung, dass das alles symbolisch zu verstehen ist. Sehr wohl aber der Vers aus 1. Mo 3,15, der sonst für mich keinen Sinn macht.

In der jüdischen Auslegung, die sich über verschiedene Ebenen erstreckt, ist es sehr wohl so, dass jedes Wort neben einer buchstäblichen Bedeutung mindestens eine symbolische Bedeutung hat.
Die hebt die buchstäbliche nicht auf, sondern erweitert sie.
So hat tatsächlich jedes Wort im Schöpfungsbericht eine symbolische Bedeutung , selbst Worte wie Gräser, Vögel ......
(Anmerkung: Ich kenne sie noch nicht alle ;) )

Ich halte dies für äußerst wichtig, für eine Schrift, die wir heilig und g'ttlich sehen, weil auf diese Weise Willkür und Spekulation keine Chance haben. Im Klartext: Der Mensch kann es sich nicht aussuchen, wo er etwas geistig sehen will und wo nicht, weil alles GEISTIG ist :)


Aisha
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: tricky am Mo., 13. Juli 2009, 11:59
Schalom Aisha!

Puh, also in der jüdischen Auslegung gibt es echt für jedes Wort auch eine symbolische Bedeutung. Das stell ich mir sehr kompliziert vor. Vor allem, wenn man eben miteinander über einen Text redet und der eine redet von der symbolischen Bedeutung, der andere von der buchstäblichen. Andererseits kommt das bei uns in der Sabbatschule auch des öfteren vor. Der eine "vergeistigt" einen Text und eine Bedeutung, der andere stellt es sich eher plastisch vor. Ich versuche hier sehr vorsichtig zu sein, damit das Gegenüber immer weiß wovon ich gerade spreche, sonst kommt man in schlimme Missverständnisse.

Ich bin mir selbst nicht sicher, ob es wichtig ist, jedes Wort auch anders verstehen zu können als buchstäblich. Ich befürchte, dass man dadurch auch (muss natürlich nicht sein!) verwirrt werden kann.

viele Grüße

Tricky
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am Mo., 20. Juli 2009, 11:12
Schalom Tricky,

Zitat
Puh, also in der jüdischen Auslegung gibt es echt für jedes Wort auch eine symbolische Bedeutung. Das stell ich mir sehr kompliziert vor.

Ich schäme mich ehrlich, dass es mir bis jetzt in diesem Forum nicht gelungen ist, klar zu erklären, was ich meine.
Für mich gibt es keine Trennung in "buchstäbliche Auslegung" und "geistige Auslegung". Das ist eine von Menschen erfundene Formulierung , um irgendwie kommunizieren zu können.

Die Bibel spricht zu uns in Bildern (buchstäblich). Wenn wir an diesen Bildern hängenbleiben, werden wir weder den Sinn unserer Existenz hier noch den Sinn der ganzen Schöpfung begreifen. Erst wenn wir das Wesen dieser "Bilder" verstehen, werden wir erkennen, dass das Wort ewig ist.
Ich bin der festen Überzeugung, dass du doch die Bibel genauso verstehst, als zu jeder Zeit aktuell und lebendig.

Ein Beispiel:
Die Schrift erzählt uns die Geschichte vom Auszug aus Ägypten als historische Begebenheit. Wenn ich bei diesem "Bild" (= Buchstaben) hängenbleibe, was nützt es mir für mein Leben? Es war da einmal ein Volk, dass dies erlebte und das war es.

Wenn ich jedoch das "Wesen dieser Begebenheit" (= die geistige Auslegung) verstehe, dann erkenne ich, dass dieser Auszug aus Ägypten auch in meinem Leben passiert (hoffentlich!). Dass auch ich von der Knechtschaft dieser Welt, dem ständigen Jagen nach materiellen Befriedigungen, zur Freiheit (= Dienst für JHWH) ausziehen muss.


Zitat
Vor allem, wenn man eben miteinander über einen Text redet und der eine redet von der symbolischen Bedeutung, der andere von der buchstäblichen.

Aus meiner Erfahrung kann man sich nur auf der Ebene des geistigen wirklich verstehen. Friedlich und nicht streitend wie es das Hängenbleiben an den bloßen Bildern immer bewirkt. Sieh dir die Streitereiein in religiösen Foren an! Der Streit kommt nur daher, weil die Leute ständig um den Kern (dem Wesen des Wortes) kreisen , ohne das Ziel zu treffen. (dies nennt man Philosophieren)

Zitat
Andererseits kommt das bei uns in der Sabbatschule auch des öfteren vor. Der eine "vergeistigt" einen Text und eine Bedeutung, der andere stellt es sich eher plastisch vor. Ich versuche hier sehr vorsichtig zu sein, damit das Gegenüber immer weiß wovon ich gerade spreche, sonst kommt man in schlimme Missverständnisse.

Rücksichtnahme unter Geschwistern ist sehr wichtig! Man darf niemanden verwirren. Aber gerade unter verschiedenen Religionen kann man sich nur auf der geistigen Ebene treffen, auf der buchstäblichen geht das nicht . Auch unser Forum hier zeigt das deutlich!

Zitat
Ich bin mir selbst nicht sicher, ob es wichtig ist, jedes Wort auch anders verstehen zu können als buchstäblich. Ich befürchte, dass man dadurch auch (muss natürlich nicht sein!) verwirrt werden kann.

Nein glaub mir, das buchstäbliche verwirrt, das geistige ist vollkommen klar . Der Buchstabe trennt, der Geist vereint. Der Buchstabe ist tot, der Geist macht lebendig. Der Buchstabe bringt den Krieg, der Geist den Frieden.

schalom

Aisha
Titel: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: Aisha am Do., 27. August 2009, 10:39
Schalom ,

ein Versuch unserer Themen, bei denen wir hängengeblieben sind, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen, wiederzubeleben  :)

Zitat von: Tricky
Das ist ein sehr guter Kompromiss, dem kann ich vollinhaltlich zustimmen. Hier wieder meine Sicht von der Geschichte im Paradies. Gott hat gesagt:

1 Mo 2,17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!

1 Mo 3,3 [...]Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!

Es wäre also gut gewesen sich von dem Baum fernzuhalten, weil er eben der Machtbereich Satans war. Und es wäre auch gut gewesen, wenn sie zusammen bleiben, denn dann hätte es die Schlange schwerer gehabt. Meine Auslegung der Geschichte geht ja sogar soweit, dass der Baum der Erkenntnis notwendig ist für Gottes Rechtfertigung. Aber das ist eine etwas andere Geschichte. Viele mit denen ich das Thema schon diskutiert habe, zeigten sich verwundert darüber, dass es überhaupt einen Baum gab, denn ohne Baum keine Sünde und ohne Sünde keine Folgen für die ganze Welt. Aber so einfach ist es nicht, wenn man verklagt (Satan verklagt Gott) wird.

Es fehlt noch immer die genaue Erkenntnis über den "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" .
Zweifellos ist er eine Schöpfung G'ttes, weshalb sollte der Mensch nicht davon essen?

Vom Baum des Lebens hätte er sogar essen dürfen. Erst NACHDEM er vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatte, wurde ihm dies verwehrt.

Der "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" symbolisiert die Schöpfungskraft G'ttes. IHM allein steht es zu zu erschaffen und zu zerstören. Deshalb sagte die Schlange : Ihr werdet sein wie G'tt.

Genau hier liegt das Problem: Wenn der Mensch sich diesen Entwicklungskräften hingibt, ohne dem Schöpfer, endet dies immer in der Katastrophe. Jedes Mal, wenn dies passiert (Sintflut, Babylon) greift G'tt ein und setzt dem ein Ende.
Ein Mensch , der diesen Baum in sich trägt, darf vom Baum des Lebens nicht essen.

schalom

Aisha
Titel: Re: Antw:Die Bedeutung + Symbolik der Schlange + dazugehöriger Bibeltexte
Beitrag von: freily am Mo., 22. November 2010, 10:52
Schalom Aisha,

ja ich weiß, ich hinke sehr hinterher und die Dornen des Alltags hindern einem ständig dranzubleiben, aber meine Mühe siehst Du hoffentlich.  :-[
Gott hat gesagt:

1 Mo 2,17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!

1 Mo 3,3 [...]Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!



Es fehlt noch immer die genaue Erkenntnis über den "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" .
Zweifellos ist er eine Schöpfung G'ttes, weshalb sollte der Mensch nicht davon essen?

Vom Baum des Lebens hätte er sogar essen dürfen. Erst NACHDEM er vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatte, wurde ihm dies verwehrt.

Der "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" symbolisiert die Schöpfungskraft G'ttes. IHM allein steht es zu zu erschaffen und zu zerstören. Deshalb sagte die Schlange : Ihr werdet sein wie G'tt.

Genau hier liegt das Problem: Wenn der Mensch sich diesen Entwicklungskräften hingibt, ohne dem Schöpfer, endet dies immer in der Katastrophe. Jedes Mal, wenn dies passiert (Sintflut, Babylon) greift G'tt ein und setzt dem ein Ende.
Ein Mensch , der diesen Baum in sich trägt, darf vom Baum des Lebens nicht essen.
Genau diese Erkenntnis benötigen wir, um sich dem EWIGEN nähern zu können.

Deine Erklärung hat eine unbestechliche Wahrheit in sich.

Danke dafür.

Liebe Grüße