Autor Thema: Jesus - Jude und Rabbiner  (Gelesen 95975 mal)

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Jesus - Jude und Rabbiner
« am: Do., 09. Juli 2009, 14:11 »
Liebe Leser,

ich wende mich diesem Thema aus verschiedenen Gründen zu, weil es von der Seite "der Christenheit", immer wieder zu Verquickungen kommt zwischen der morgenländischen Denkweise der Juden zu der abendländischen Denkweise der Christenheit.

Ich bitte deshalb darum meine Ausführungen nicht pauschaliert zu betrachten, denn es gibt sehr wohl auch Christen, die nach der Wahrheit forschen.
Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist ohne die richtigen Informationen die Denkweise eines "Jesus Christus" zu verstehen.

Der Kurzname Jesus kommt vom jüdischen Jeschua (Josua) und war ein sehr häufiger Name der damaligen Zeit. Auch die jüdische Version von Jeschua Ben Josef war damals so häufig wie in Bayern der Hans oder Sepp Meier.

So ist es für mich nicht weiter verwunderlich, daß selbst gute jüdische Exegeten sich die Haare raufen, weil es nicht eindeutig nach zuvolllziehen ist, ob es der im Judentum sehr Bekannte Jeschua Ben Josef ist oder ob sich hinter dem Synonym Jesus nicht doch ein Anderer verbirgt.

Fakt für mich ist es jedoch, Jesus wurde nie in den alten Schriften prophezeit und Schriftstellen, wie zum Beispiel das gesamte Kapitel 53 aus dem Jesaja-Buch, waren weder von Schreiber selbst, noch von anderen Propheten je als Jesus-Hinweis angedacht. (Jer. 30,9; Hes. 34,22-24; Jes. 55,3; Hosea 3,5)


Fakt ist auch: Jesus war Jude und Rabbi, er konnte also naturgemäß nur die Torah lehren. Was wir noch in den weiteren Beiträgen erkennen werden, denn Martin Luther war auch kein evangelischer Pfarrer, sondern wollte nur in der röm. kath. Kirche den Götzenkult ausmerzen.  ;)

Schreibfehlerkorrektur
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Aisha

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #1 am: Mo., 13. Juli 2009, 11:22 »
Schalom Freily,

eine persönliche Erfahrung von mir. Katholiken reagieren oft sehr entsetzt, wenn man den Begriff "Rabbi" auf ihren Jesus anwendet. Es ist ihnen nicht bewusst, dass der Begriff "Lehrer", "Meister" in den christlichen Schriften (NT) genau dies bedeutet und er tatsächlich mit "Rabbi" oder "Rabbuni" angesprochen wurde.

Aisha

tricky

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #2 am: Mo., 13. Juli 2009, 12:03 »
Schalom zusammen!

Mk 10/50 Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesus. 10/51 Und Jesus begann und spricht zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. 10/52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dich geheilt! Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm auf dem Weg nach.

Joh 20/16 Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni! das heißt Lehrer.

Zitat von: Aisha

eine persönliche Erfahrung von mir. Katholiken reagieren oft sehr entsetzt, wenn man den Begriff "Rabbi" auf ihren Jesus anwendet. Es ist ihnen nicht bewusst, dass der Begriff "Lehrer", "Meister" in den christlichen Schriften (NT) genau dies bedeutet und er tatsächlich mit "Rabbi" oder "Rabbuni" angesprochen wurde.


Was mich oft ärgert an solchen, die sich an irgendwelchen Worten stoßen ist, dass sie sich Nüsse auskennen. Nix auskennen, aber superleicht beleidigt sein und sich aufregen.


viele Grüße

Tricky

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #3 am: Mo., 13. Juli 2009, 16:06 »
Schalom tricky,
Mk 10/50 Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesus. 10/51 Und Jesus begann und spricht zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. 10/52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dich geheilt! Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm auf dem Weg nach.
dieser Schriftvers im NT ist genau das Thema, daß die Aisha, der ABA und ich ständig ansprechen:
Die Sprache der Zweige!
Das Lehrbeispiel das mir dieser Vers abgibt, hätte ich vor fünf Jahren noch nicht erkannt, aber mit Hilfe des EWIGEN und seiner "Rabbuni's" (Juden) habe ich den richtigen Weg erkennen dürfen.

Die Aufschlüsselung dieses Verses nach Johannes 8,43 (Sprache Jesu) wäre wie folgt:

1. Zweig der Auslegung: Der Vorfall ist wortwörtlich so passiert.
4. Zweig der Auslegung: Der Vers beschreibt einen geistig Blinden, der den "richtigen" Lehrer um Aufklärung bittet mit den Worten: Daß ich sehend werde.
Der Vorgang den man hier betrachtet wird im Tanach vorgezeichnet, nur weiß man als von Christen geschulte damit nichts anzufangen, wenn man folgendes liest:
Deutung der fünften Vision
Sach.4,11 Und ich hob an und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters? 12 Und ich sprach weiter zu ihm: Was sind die beiden Zweige der Ölbäume bei den zwei goldenen Röhren, aus denen das goldene Öl herabfließt? 13 Und er sprach zu mir: Weißt du nicht, was sie sind? Ich aber sprach: Nein, mein Herr. 14 Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, die vor dem Herrscher aller Lande stehen.
Mich wundert es schon die gesamte Zeit, daß Christen hier nicht wach werden, wenn zwei Messias/Christusse prophezeit werden!?
Die selbe Auslegungsweise der Schrift ist auch hier zusehen, denn die beiden Gesalbten sind:
1. Der Maschiach, vom EWIGEN eingesetzt.
2. Der Hohepriester, vom Ewigen dem Maschiach beigestellt.

Die beiden "Röhren", sind das Volk Juda, entsprechend den Prophezeiungen vom EWIGEN erlöst aus der Welt - und -
das Volk ISR a EL, das ebenfalls aus den Nationen gesammelt wird, entsprechend dem SEGEN des EWIGEN bei Abraham und Isaak.
Also konnte Jesus als Rabbuni nichts anderes lehren und wer da einen "Gott" sehen will in ihm, der schafft sich selbst einen Götzen und zu diesen wird Jesus selber sagen: Lukas 13,26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vo/r/n dir gegessen und getrunken und auf unsern Straßen hast du gelehrt. 27 Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!
Ich habe zum besseren Verständnis mal ein /n eingefügt in den Text, damit ersichtlich wird, daß ein "Abendmahl" gegen den Willen des "Jesus" ist und andere Schriftstellen entsprechend "angeglichen" wurden um die röm. kirchliche Lehre zu stützen.

Ein Rabbi vom Range eines Jeshua Ben Joseph würde seine Jünger niemals auffordern, von seinem Leib zu essen und von seinem Blut zu trinken, nicht einmal symbolisch und im Spass!

Liebe Grüße
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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #4 am: Mo., 13. Juli 2009, 16:20 »
Schalom Aisha,
eine persönliche Erfahrung von mir. Katholiken reagieren oft sehr entsetzt, wenn man den Begriff "Rabbi" auf ihren Jesus anwendet. Es ist ihnen nicht bewusst, dass der Begriff "Lehrer", "Meister" in den christlichen Schriften (NT) genau dies bedeutet und er tatsächlich mit "Rabbi" oder "Rabbuni" angesprochen wurde.
das kann ich Dir auf jedenfall bestätigen, denn ich war einst ein Katholik und hatte von der Bibel keine Ahnung, da man damals einen Katechismus bekommen hat aus dem gelehrt wurde.

Natürlich wird man da sehr schnell beleidigt sein, weil man nicht wahrhaben will, wie leicht man selbst in die Irre geführt wird, man ist ja nicht Doff, oder? Aber manchmal halt doch doof.  ???

Der tricky hat es auf den Punkt gebracht, wenn er sagt:
Zitat
Was mich oft ärgert an solchen, die sich an irgendwelchen Worten stoßen ist, dass sie sich Nüsse auskennen. Nix auskennen, aber superleicht beleidigt sein und sich aufregen.
Heute gebe ich zu, daß auch ich mal so eine taube Nuß war, leider.  >:(

Liebe Grüße
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ABA

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #5 am: Sa., 18. Juli 2009, 01:05 »
שלום כולם
Schalom zusammen,

Zitat
Katholiken reagieren oft sehr entsetzt, wenn man den Begriff "Rabbi" auf ihren Jesus anwendet.
Es ist ihnen nicht bewusst, dass der Begriff "Lehrer", "Meister" in den christlichen Schriften (NT) genau dies bedeutet

Schuld daran sind die laienhaften Übersetzungen die das allgemeine Christentum hervorgebracht hat! Deshalb wurde aus dem Rabbi von Nazaret ein >MEISTER< . Ja sogar als ein >guter Meister< oder >unser Meister< wurde er in allen deutschsprachige Bibelübersetzungen von seien Schülern, Freunden und Anhängern tituliert.

Dies entspricht jedoch nicht der ursprünglichen landessprachlichen Anrede zu Jeschuas Lebzeiten!

Den Titel >MEISTER< assoziiert man auf deutsch entweder mit einem Handwerk Bäckermeister), mit sportivem Erfolg (Weltmeister) oder mit den Künstlern (ein Meisterwerk). Keinesfalls ist er jedoch ein religiöser Würdentitel oder eine TheologischeRangbezeichnung.

Tiefer geschürft, finden wir im sog. NT hinter dem deutschen MEISTER in der Vulgata die Anrede MAGISTER, die ihrerseits auf den griechischen Topos >διδασκαλος< DIDASKALOS (Schul-Lehr-MEISTER) zurückgeht !

Hinter diesem Didaskalos strahlt uns jedoch, zwar nicht gedruckt, aber zwischen den Worten der Evangelien erkennbar, der Titel RABBI entgegen. ER, der in allen Synagogen seiner galiläischen Heimat allwöchentlich zu beten, zu lehren und zu predigen pflegt !

Deshalb sollte Jeschua Ben[bar] Josef aus Nazaret, in allen Überesetzungen doch mit seinem richtigen ehrwürdigen Titel > RABBI < restituiert werden. Denn die Zeit der Entjudung ist m.E.a. endgültig vorüber. Und der, der auch nie aus dem Judentum fortgegangen ist, heimfinden darf, zu seinem angestammten Sitz im Leben und zu seinem pharisäischen Ehrentitel  - ohne die Uhr des Christentums zurückzudrehen !

שלום אבא
Schalom ABA

PS
(c/o by Rabbi P.L.)

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #6 am: So., 19. Juli 2009, 01:26 »
Schalom ABA,

שלום כולם
[/b]  Dies entspricht jedoch nicht der ursprünglichen Landes-sprachlichen Anrede zu Jeschuas Lebzeiten!

Den Titel >MEISTER< assoziiert man auf deutsch entweder mit einem Handwerk (Bäckermeister)...
dazu habe ich die Frage, könnte da nicht auch der Beruf seines Vaters Joseph gemeint gewesen sein? Denn dieser war doch Baumeister der Holzkunst-Zimmerei?
Jesus war also aus einer wohlhabenden Familie, deshalb konnte er auch studieren.!
Weißt Du etwas über diesen Punkt und wie könnte ich das belegen? Außer mit der Logik.
Zitat
ER, der in allen Synagogen seiner galiläischen Heimat allwöchentlich zu beten, zu lehren und zu predigen pflegt !
Und da meinte eine Schupferhex im Metanoia-Forum, daß der Jesus kein Rabbi sein konnte, weil er zum Lehren im Tempel verheiratet hätte sein müssen, was er nicht war, weil es sonst im NT stünde.  >:(

Aber aus Liebe zum EWIGEN, schlage ich mich auch mit so etwas rum, wenn auch nicht gerade gerne, weil soooviel Naivität eigentlich schon weh tun müßte, oder?

Liebe Grüße

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ABA

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #7 am: So., 19. Juli 2009, 18:22 »
שלום פריילי
Schalom Freily,

du fragst:
Zitat
Weißt Du etwas über diesen Punkt und wie könnte ich das belegen?

JOSEF, der Vater JESCHUAS war lt. dem sog. NT nicht ein einfacher Zimmermann, sondern er wird als >τεκτων< ΤΕΚΤΟΝ bezeichnet und das ist mit unseren heutigen deutschen modernen Worten ein
>Bau-Ingenieur< !!!

Die Familie aus Nazaret gehörte zum > עם הארצ < (Am HaArez) und hatte ihren Hauptverdienst durch die römische Großbaustelle westlich Nazarets. Üblicherweise lernte der älteste Sohn (vorab) den Beruf des Vaters. (alleine schon aus Erbschaftsgründen) Das Studium der TORA muss JESCHUA absolviert haben, sonst wäre seine Kenntnis und Lehre eine unerklärbare christliche Interpolation! Dieses "Studium" musste er bei der JACHAD (Essenern) bestritten haben. Dies ergibt sich auf seine Lehrauslegung (bis auf 2 Ausnahmen) !

weiterhin:
Zitat
dass JeSus kein Rabbi sein konnte, weil er zum Lehren im Tempel verheiratet hätte sein müssen,


JESCHUA war mit Sicherheit "beweibt", und seine Lebzeit war garantiert nicht caelebs (ehelos/unverheiratet). -sonst hätte ihn niemand ernst genommen- (ganz zu schweigen, dass er überall sogar im Tempel lehrte). Deshalb können wir ihn beruhigt so sehen wie er lebt, als:

>>> Rabbi JESCHUA Ben(Bar) Josef <<<

שלום אבא
Schalom ABA


Änderungen:
Formatanpassung !

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #8 am: So., 19. Juli 2009, 20:08 »
Schalom ABA und Danke für deine prompte Antwort.
שלום פריילי JOSEF, der Vater JESCHUAS war lt. dem sog. NT nicht ein einfacher Zimmermann,sondern er wird als > τεκτων < ΤΕΚΤΟΝ bezeichnet und das ist mit unseren heutigen deutschen modernen Worten ein
> Bau-Ingenieur < !!!
Dein Hinweis hat mir geholfen und bezieht sich auf die Handschriften (1600), und dort auf den Matthäus, Kapitel 13, Vers 55, Lage 74, Blatt 8, verso ουχ ουτοϲ εϲτιν ο του τεκτονοϲ υϲ ουχ η μηρ μηρ αυτου λεγετε μαριαμ και οι αδελφοι

Zitat von: ABA
Die Familie aus Nazaret gehörte zum > עם הארצ < (Am HaArez) und hatte ihren Hauptverdienst durch die römische Großbaustelle westlich Nazarets.
Was ich ständig nur vermuten konnte, hat sich damit bewahrheitet.
Ich habe den Beweis hier gefunden, mal sehen wie lange man den noch lesen kann.

Zitat von: ABA
Das Studium der TORA muss JESCHUA absolviert haben, sonst wäre seine Kenntnis und Lehre eine unerklärbare christlische Interpolation!
Dieses "Studium" musste er bei der JACHAD (Essenern) bestritten haben.
Dies ergibt sich auf seine Lehrauslegung (bis auf 2 Ausnahmen) !
Welche zwei Ausnahmen meinst Du im Besonderem?

Auf meine Frage:
Zitat
daß der Jesus kein Rabbi sein konnte, weil er zum Lehren im Tempel verheiratet hätte sein müssen,

Sagst Du:
Zitat
JESCHUA war mit Sicherheit "beweibt", und seine Lebzeit war garantiert nicht coelebs.
- sonst hätte ihn niemand ernst genommen - (ganz zu schweigen, dass er übarall sogar im Tempel lehrte)

Deshalb können wir ihn beruhigt so sehen wie er lebte, als:
>>> Rabbi JESCHUA Ben Josef <<<

Genau diese Ansicht eruierte ich getrennt von Dir auch, ist das nicht schön, wenn man sieht, wie sich das gesamte Puzzle zu einer logischen Einheit zusammen fügt?

Danke Dir nochmals,

Liebe Grüße
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freily©

ABA

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #9 am: So., 19. Juli 2009, 21:15 »
שלום פריילי
Schalom Freily,
du fragst:
Zitat
Zitat ABA:
Dieses "Studium" musste er (JESCHUA) bei der JACHAD (Essenern) bestritten haben.
Dies ergibt sich auf seine Lehrauslegung (bis auf 2 Ausnahmen) !

Deine Frage:
Welche zwei Ausnahmen meinst Du im Besonderem?

Lieber Freily,
es handelt sich vorwiegend um die Feindesliebe sowie diesbezüglich Vergeltung/Rache !
In der uns bekannten BERGLEHRE aus dem MT. Ev. 5 heißt es in Vers 43 .
ηκουσατε οτι ερρεθη :
> αγαπησεις τον πλησιον σου και μισησεις τον εχθρον σον <

Ihr habt gehört , dass gesagt ist:
Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen FEIND geringschätzen !
weiter:
und ich sage euch ...
Wenn man nun den TENACH genau kennt, wird man feststellen, dass dies nirgendwo im sog. AT steht ! Auch fragte man sich, woher nahm JESCHUA dieses Zitat ? ? ? Die Lösung lag wahrscheinlich nur in der mündlichen Überlieferung irgendwo bei den Peruschim (Pharisäern) !?
Erst in der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hatten wir schriftlich dieses Zitat aus den JACHAD-Rollen 1Q5 Kolumne 1 zusammen gepuzzelt. So konnten wir feststellen, dass diese "NICHTLIEBE" gegenüber Feinden in der Lehre der JACHAD (Essenern) verankert war! JESCHUA widersprach dem! Und dies sollte uns nicht verwundern, warum auch nicht ! Seine Ansicht war nunmal besser als die seiner Lehrer.
(Geht es uns nicht auch des öfteren so ? )

שלום אבא
Schalom ABA

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #10 am: Mo., 20. Juli 2009, 02:16 »
Schalom ABA,

es handelt sich vorwiegend um die Feindesliebe sowie diesbez. Vergeltung/Rache !

Ahja, die Sache mit der Feindesliebe, gut daß das zur Sprache kommt.
Zitat
Matth. 5,43
Ihr habt gehört , dass gesagt ist:
Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen FEIND geringschätzen !
weiter:
und ich sage euch ...
Da wir Menschen meistens meinen, wir würden genau lesen, so sehe ich, daß dem nicht so ist und ich wundere mich, wie oft auch ich selbst über diesen Fehler stolpere.
Jesus sagte nicht, es steht geschrieben, er ging auf die damalige öffentliche Meinung ein die aussagte, man müßte Feinde gering schätzen.
Aber genau bei solchen Stellen kommt der Einfluß der kirchlichen Lehrmeinung und man schaltet seinen Verstand ab, weil man glaubt, der Priester weiß schon, was er erzählt.
Also war mein alter Glaube auf Hörensagen gestützt, und nicht auf das WORT G*TTes.
Zitat
Wenn man nun die TENACH genau kennt, wird man feststellen, dass dies nirgendwo im sog. AT steht !
Auch fragte man sich, woher nahm JESCHUA dieses Zitat ? ? ?
Die Lösung lag wahrscheinlich nur in der mündlichen Überlieferung irgendwo bei den Peruschim (Pharisäern) !?
Das vermute ich genauso, Jesus sprach vmutl. auch über die Lehrmeinung der Schammai-Schule, die, die Gebote strenger auslegten, als die anderen Rabbi aus der Schule Hillel's.
Zitat
Erst in der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hatten wir schriftlich dieses Zitat aus den JACHAD-Rollen 1Q5 Kolumne 1 zusammen gepuzzelt.
So konnten wir feststellen, dass diese "NICHTLIEBE" gegenüber Feinden in der Lehre der JACHAD (Essenern) verankert war!
Gut das Du das erwähnst, es erhellt den Zusammenhang.
Zitat
JESCHUA widersprach dem! Und dies sollte uns nicht verwundern, warum auch nicht !
 Seine Ansicht war nun mal besser als die seiner Lehrer.
(Geht es uns nicht auch des öfteren so ? )
Naja, besser bin ich schon geworden, Dank der Aisha und Dir, aber ob ich je so gut werde wie ihr Beide, das wage ich zu bezweifeln.  :D

Liebe Grüße
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tricky

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #11 am: Mo., 20. Juli 2009, 10:15 »
Schalom zusammen!

Na ihr rüttelt da aber an christlichen Grundlehren, dass es nur so qualmt. Das kann man sich alles durchlesen und seine Meinung dazu haben. Gewisse Dinge bleiben aber anscheinend ungewiss:

Zitat von: ABA
JOSEF, der Vater JESCHUAS war lt. dem sog. NT nicht ein einfacher Zimmermann,
sondern er wird als > τεκτων < ΤΕΚΤΟΝ bezeichnet und das ist mit unseren
heutigen deutschen modernen Worten ein > Bau-Ingenieur < !!!


Gibt es ein damals gebräuchliches Wort für Zimmermann, also Tischler, das wir in der Bibel finden?
Ansonsten bedeutet Bau-Ingenieur heute ja auch etwas total anderes als damals.

Zitat von: ABA
Das Studium der TORA muss JESCHUA absolviert haben, sonst wäre seine Kenntnis und Lehre
eine unerklärbare christlische Interpolation!


Das klingt so zwingend. Er MUSS. Gibt es irgendwo ein Abschlußzertifikat, oder eine Anwesenheitsliste, ein Absolventenverzeichnis, irgendwas?

Ich frage mich, ob es damals in Israel unmöglich war als gläubige Mutter (als welche ich Maria bezeichne!) sein Kind im richtigen Glauben und in der wahren Lehre zu erziehen. Man bedenke:

Luk 2/42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach der Gewohnheit des Festes;
[...]2/46 Und es geschah, daß sie ihn nach drei Tagen im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte.2/47 Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten.
[...]2/52 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen.

Zitat von: ABA
Wenn man nun die TENACH genau kennt, wird man feststellen, dass dies nirgendwo im sog. AT steht ! Auch fragte man sich, woher nahm JESCHUA dieses Zitat ? ? ?

Ich denke, dass das Argument, dass Jesus dieses damals bekannte und gelebte (Erlebnisse mit den Samaritern) von den Essenern und deren Schule hatte, als sehr schwachen "Beweis" an. Wenn etwas auf der Straße bekannt und von bestimmten Lehrern gelehrt wurde, dann wußte es jeder, auch ohne irgendwo studieren zu müssen. War es der Volksmund? Wurde jedes gesprochene Zitat von Lehrern und sogenannten Rabbis (es gibt immer solche, die mehr zur Wahrheit und solche, die weniger zur Wahrheit tendieren) aufgeschrieben und penibel dokumentiert? Ich meine JEDES!

Im Übrigen bin ich nicht der Meinung, dass Jesus der leibliche Sohn von Joseph ist. Ich denke, dass ich das hier nur einmal sagen möchte. Jeshua ben Joseph ist nicht der Jesus, den ich in der Bibel erkannt habe! Jedem seine Meinung dazu, das ist klar, aber das ist eben die Meinungsfreiheit, die hier jeder haben darf!

viele Grüße

Tricky

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #12 am: Mo., 20. Juli 2009, 11:38 »
Schalom tricky,
Na ihr rüttelt da aber an christlichen Grundlehren, dass es nur so qualmt. Das kann man sich alles durchlesen und seine Meinung dazu haben.
So ist es eben bei Forschern, man sucht und findet etwas ganz anderes als erwartet und so bin ich vom Katholizismus zur Judaistik gelangt, weil dies für mich logischer ist, als einer von der röm. Kirche aufgesetzten Lehre zu folgen.

Zitat von: tricky
Gewisse Dinge bleiben aber anscheinend ungewiss:

Zitat von: ABA
JOSEF, der Vater JESCHUAS war lt. dem sog. NT nicht ein einfacher Zimmermann,
sondern er wird als > τεκτων < ΤΕΚΤΟΝ bezeichnet und das ist mit unseren
heutigen deutschen modernen Worten ein > Bau-Ingenieur < !!!


Gibt es ein damals gebräuchliches Wort für Zimmermann, also Tischler, das wir in der Bibel finden?
Ansonsten bedeutet Bau-Ingenieur heute ja auch etwas total anderes als damals.
Da bin ich der Meinung, daß hier der Baumeister etwas richtiger wäre, denn das Bau-Meisterbild hat sich nicht viel geändert seit damals.
Das Wort TEKTON ist tatsächlich in den alten griechischen Handschriften enthalten, wie man hier nachlesen kann, allerdings als TEKTONOS.
Daraus ergibt sich, daß das Wort "Zimmermann" völlig falsch ist, denn die Tektonik im alten Griechenland auch "Erdbewegung" verdeutlicht, falls ich das jetzt richtig auf die Reihe bringe.
Das Problem beim Schriftenforschen besteht eben darin, ob man unbefangen nach der wahren Indentität der Wörter sieht, oder ob man versucht, damit eine bestimmte Lehre zu stützen und da mußte ich als Christ eben sagen, daß die christlich kirchliche Lehre sich nur auf Beschönigungen zu ihren Gunsten stützt. Und das ist für mich keine Wahrheit und damit unakzeptabel geworden.

Zitat von: tricky
Zitat von: ABA
Das Studium der TORA muss JESCHUA absolviert haben, sonst wäre seine Kenntnis und Lehre eine unerklärbare christlische Interpolation!

Das klingt so zwingend. Er MUSS. Gibt es irgendwo ein Abschlußzertifikat, oder eine Anwesenheitsliste, ein Absolventenverzeichnis, irgendwas?
Für jüdisch Gläubige ist es ein MUSS, weil es vom geistlichen her so vorgeschrieben war, daß ein Kind in der Lehre herangezogen wird nach dem Lehrbild der Torah.
Zitat
Ich frage mich, ob es damals in Israel unmöglich war als gläubige Mutter (als welche ich Maria bezeichne!) sein Kind im richtigen Glauben und in der wahren Lehre zu erziehen.
Wenn Du hier nach dem richtigen Glauben und der wahren Lehre fragst, dann interpolierst Du schon eine Meinung in die Frage, was ja bedeutet, Du ziehst eine vorgefertigte Meinung mit in deine Fragen, daß tue ich nicht, denn ich hinterfrage, was war zur Zeit Jesu die allgemein übliche Lehre und diese war definitiv Jüdisch.
Zitat
Man bedenke:

Luk 2/42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach der Gewohnheit des Festes;
[...]2/46 Und es geschah, daß sie ihn nach drei Tagen im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte.2/47 Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten.
[...]2/52 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen.
Richtig, aber um das beurteilen zu können muß man Wissen, daß es im Judentum üblich ist die Jungen und Mädchen mit zwölf Jahren auf die Mikweè vorzubereiten und deren Kenntnisstand abzufragen.
Das außergewöhnliche Wissen Jesu ist daher für Juden kein Wunder, weil er aus wohlhabenden Verhältnis stammte und sich eine Torah-Schule leisten konnte. Er war also mit 12 Jahren voll ausgebildet gewesen und Torahsachkundig.
Zitat
Ich denke, dass das Argument, dass Jesus dieses damals bekannte und gelebte (Erlebnisse mit den Samaritern) von den Essenern und deren Schule hatte, als sehr schwachen "Beweis" an. Wenn etwas auf der Straße bekannt und von bestimmten Lehrern gelehrt wurde, dann wußte es jeder, auch ohne irgendwo studieren zu müssen. War es der Volksmund?
Im Gegensatz zu den anderen Nationen oder Völker der damaligen Zeit, war es in Israel üblich, das Lesen und Schreiben in sogenannten Heim-Studien auszuführen. Der ABA und die Aisha können als gebürtige Juden das besser nachvollziehen als wir Beide, da wir ja christlich erzogen wurden und schon deshalb ein anderes Denkmuster haben.
 
Zitat
Wurde jedes gesprochene Zitat von Lehrern und sogenannten Rabbis (es gibt immer solche, die mehr zur Wahrheit und solche, die weniger zur Wahrheit tendieren) aufgeschrieben und penibel dokumentiert? Ich meine JEDES!
Soviel ich als Ex-Christ eruierte ja. Das mehrere Bände umfassende Buch heißt Talmud, soviel ich weiß.
Leider kann ich es mir nicht kaufen.
Zitat
Im Übrigen bin ich nicht der Meinung, dass Jesus der leibliche Sohn von Joseph ist. Ich denke, dass ich das hier nur einmal sagen möchte. Jeshua ben Joseph ist nicht der Jesus, den ich in der Bibel erkannt habe! Jedem seine Meinung dazu, das ist klar, aber das ist eben die Meinungsfreiheit, die hier jeder haben darf!
Das ist auch nicht wichtig, ob er der leibliche Sohn oder ein aus einer Vergewaltigung entstammender Spross ist. Wichtig ist nur, daß G*TT selbst zwar seine Geburt verursachte, so wie bei der Sarah, aber ER sich selber nicht mit einer menschlichen Frau verunreinigte, denn sonst hätte JHWH keinen Grund mehr den Semasija wegen dessen Frauengeschichten zu verdammen.
Denn als G*TT der Gerechtigkeit hält ER sich selbst an seine eigenen Gebote, diese Sichtweise empfinde ich als Grundbasis zu einem richtigen Glauben.

Und das man in diesem Forum gesittet seine Meinung sagen darf, steht doch hoffentlich außer Zweifel, auch dann, wenn sie unsere Meinung tangieren.
Aber wie man so schön sagt: Der Ton macht die Musik, oder?  ;)

Liebe Grüße
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freily©

ABA

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #13 am: Mo., 20. Juli 2009, 13:46 »
Schalom Tricky,

nur mal so auf die SCHNELLE !

du schreibst:
Zitat
... bin ich nicht der Meinung, dass Jesus der leibliche Sohn von Joseph ist.

meine Frage dazu:
Warum haben sich dann die christlichen Endredakteure des sog. NT die große Mühe gemacht, das Geschlechtsregister über Josef zu David  nachzuweisen, wenn er nicht sein LEIBLICHER VATER gewesen sein soll  ? ? ?

???

Gruß ABA

tricky

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Antw:Jesus - Jude und Rabbiner
« Antwort #14 am: Mo., 20. Juli 2009, 14:10 »
Schalom ABA!

Zitat
Warum haben sich dann die christlichen Endredakteure des sog. NT die große Mühe gemacht,
das Geschlechtsregister über Josef zu David  nachzuweisen,
wenn er nicht sein LEIBLICHER VATER gewesen sein soll  ? ? ?


Dafür gibt es nach dem ersten Überlegen mal zwei Antworten. Erstens unterscheiden sich die Geschlechtsregister von der Ausgangslage. Einmal ist es Josef, einmal ist es Maria. Maria war sehr wohl die leibliche Mutter von Jesus.

Die Akzeptanz innerhalb der israelischen Community zur Zeit von Jesus wäre nicht gegeben gewesen, wenn nicht anfangs für alle klar gewesen wäre, dass Josef der Vater ist. Josef wollte Maria ja auch verlassen...warum hätte er das tun sollen, wenn er der leibliche Vater gewesen wäre? Das bedeutet, dass Jesus nicht akzeptiert worden wäre, wenn nicht scheinbar klar gewesen wäre...er ist der Sohn Josefs.

Ich denke auch, dass Jesus anderes meinte als wir heute, wenn wir Gott als Vater bezeichnen:

Luk 2/49 Und er sprach zu ihnen: Was ist es, daß ihr mich gesucht habt? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist? 2/50 Und sie (die Eltern) verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete.

viele Grüße

Tricky

 

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