Autor Thema: Krieg aus Sicht der israelischen Soldaten_ein Film  (Gelesen 4779 mal)

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Aisha

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Krieg aus Sicht der israelischen Soldaten_ein Film
« am: Sa., 21. März 2009, 18:26 »
Hallo,

diese Woche  lief auf ARTE ein Film , von einem Soldaten gefilmt, über den Libanonkrieg 2006.

Eine Perspektive , die man in den Medien gewöhnlich nicht zu sehen bekommt.

Erschütternd und ehrlich! Besonders aufschlussreich das Leben danach. Mit welchen psychischen Problemen die Soldaten zu kämpfen haben.

Man kann den Film online ansehen :

http://plus7.arte.tv/de/detailPage/1697660,CmC=2506894.html


My First War

Bei einem Einsatz als Reservesoldat im zweiten Libanonkrieg im Sommer 2006 hatte der israelische Filmemacher Yariv Mozer eine Kamera im Gepäck. Seine Aufnahmen dokumentieren den brutalen Kriegsalltag und zeigen gleichzeitig die Soldaten in ganz privaten und emotionalen Momenten.

Im Sommer 2006 wurde der Filmemacher Yariv Mozer als Reservesoldat eingezogen. Er sollte im zweiten Libanonkrieg einen Offizier ersetzen, der die Front fluchtartig verlassen hatte, weil er unter Angstattacken litt. Instinktiv packte Yariv seine Kamera ein. Sie sollte zwischen ihm und der Kriegswirklichkeit, in die er so brüsk gestoßen wurde, vermitteln.
Kriege kannte Mozer aus Geschichtsbüchern und Filmen. Selbst einmal mitten in einem Krieg zu stehen, konnte er sich nicht vorstellen. Aber innerhalb von drei Stunden war er auf dem Weg in den äußersten Norden Israels und landete in einem Schützenregiment. Noch bevor er richtig verstand, wie ihm geschah, bekam er eine kugelsichere Weste und einen Helm übergestülpt und war bereit für den Angriff. Die Raketenangriffe der Hisbollah begannen immer um 12.00 Uhr mittags. Eines Tages gab es eine schreckliche Explosion ganz in der Nähe, bei der zwölf Soldaten getötet wurden. Da begriff Mozer zum ersten Mal, dass es jeden Soldaten jederzeit erwischen konnte.
Yariv Mozer filmte die täglichen Geschehnisse des Krieges, das Chaos und die Zerstörung. Er erkannte das Bedürfnis der Soldaten, zu erzählen, was sie gesehen und erlebt hatten, so filmte er auch ihre Gefühle.
Einmal durfte der Filmemacher für zwei Tage nach Hause, nach Tel Aviv. Dort ging das Leben ganz normal weiter. Der Kontrast zwischen Krieg und Alltag erschien Mozer grausam und lähmend. Nach dem Ende seines Einsatzes suchte er junge Männer auf, die er während des Krieges gefilmt hatte, um sie in ihrem Alltagsleben zu beobachten. Die Protagonisten des Films erwachten aus einem Schock, mit Zweifeln und Bedauern. Jeder einzelne Überlebende hatte seinen Preis gezahlt.

(Israel, 2008, 79mn)
ZDF
Regie: Yariv Mozer


 

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