Autor Thema: Israel – der Feind der Welt  (Gelesen 4299 mal)

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Israel – der Feind der Welt
« am: Mi., 25. November 2009, 17:13 »
von Ronald Lauder.

Woher kommt das Bedürfnis, einen kleinen, international anerkannten, demokratischen Rechtstaat für alles Unheil verantwortlich zu machen? Über den neuen alten Hass auf die Juden

In einer immer komplexer werdenden Welt sind viele Menschen auf der Suche nach Orientierung. Eine der einfachsten Orientierungshilfen ist da ein klares Feindbild. Von Vorteil ist dabei, wenn sich der Feind in einiger Entfernung befindet, sich also nicht so einfach gegen die Anfeindungen wehren kann, und man eine ausreichende Zahl Gleichgesinnter um sich weiß.

Heute ist das beliebteste Feindbild von Moralisten auf der ganzen Welt der Staat Israel. Israel-Bashing erfreut sich wachsender Beliebtheit in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Israelische Sportler werden bei internationalen Wettbewerben gemieden, durch Einreiseschikanen an der Teilnahme gehindert oder gar nicht mehr eingeladen. Britische, kanadische und südafrikanische Gewerkschaften fordern den Boykott von Waren aus Israel und eine Hochschule in Norwegen diskutierte jüngst einen Boykott israelischer Akademiker. Robert Bernstein, Gründer von Human Rights Watch, warf der Menschenrechtsorganisation vor, Israel inzwischen wie einen Schurkenstaat zu behandeln.

Israel wird benutzt, um von den Problemen Zuhause abzulenken

Auch in der westlichen Politik nimmt die Anzahl der selbst ernannten Kritiker zu, die den Staat Israel in eine Ecke zu drängen versuchen. Für die islamische Welt ist der jüdische Staat ohnehin seit seiner Gründung 1948 die Wurzel alles Bösen und bereits seit Jahrzehnten ein bewährtes Feindbild für Regimes, die ihre eigenen Probleme nicht in den Griff bekommen und für die die Achtung von Menschenrechten ein Fremdwort ist. Israel wird benutzt, um von den Problemen Zuhause abzulenken.

Eine Reihe dieser Staaten sind treibende Kräfte in einem antiisraelischen Propagandafeldzug, der seit Jahren gleichermaßen mit eiskaltem Kalkül und glühendem Hass geführt wird. Und neben den staatlich gelenkten Medien wird dieser generalstabsmäßig organisierte Kampf um die Köpfe zunehmend in internationalen Gremien, vor allem bei den Vereinten Nationen, ausgetragen. Mit falschen Anschuldigungen und manchmal sogar Verleumdungen versucht man, systematisch die Legitimität des Staates Israel und seiner gewählten Regierung zu untergraben. Es ist von angeblichen Kriegsverbrechen und Apartheid die Rede, der Gazastreifen wird mit einem Nazi-Konzentrationslager gleichgesetzt, und die Terroristen der Hamas und Hisbollah sind plötzlich rechtschaffene Widerstandskämpfer gegen die israelischen Besatzer. Verkehrte Welt!
Im sogenannten Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf, dominiert von solch bekannten Vorreitern in Menschenrechtsfragen wie Libyen, Pakistan und Saudi Arabien, werden ständig Israels für angebliche Verfehlungen gebrandmarkt. Die Verbrechen der Hamas – die Israels militärisches Vorgehen ja erst nötig gemacht haben – werden dagegen heruntergespielt oder gar totgeschwiegen.

Die Propaganda entfaltet auch in den westlichen Staaten Wirkung

Nicht viel besser ist die Lage in der UN-Vollversammlung in New York: Die Regelmäßigkeit, mit der Israel an den Pranger gestellt wird, entbehrt jeglicher Grundlage. Offenkundig spart sich die Mehrheit der Staaten in der Vollversammlung ihren ganzen Ärger auf, um ihn dann an der einzigen Demokratie im Nahen Osten auszulassen, obwohl gerade in Israel die Religionsfreiheit und die Bürgerrechte der arabischen Minderheit geschützt sind. Diejenigen, die es mit den in der UN-Charta und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankerten Prinzipien selbst nicht so genau nehmen, spielen sich zu Anklägern auf.

Hier manifestiert sich die bewährte Taktik von Regimes, stets dem Feind selbst die schlimmsten Verbrechen vorzuhalten, um von eigenen Verfehlungen abzulenken. Neu ist, dass diese Propaganda nun auch in den westlichen Staaten ihre Wirkung entfaltet.

Woher kommt dieses Bedürfnis scheinbar gebildeter und aufgeklärter Menschen, einen kleinen, international anerkannten, demokratischen Rechtstaat mit gerade einmal 7,5 Millionen Einwohnern derart aggressiv zu attackieren? Die Ursachen dafür sind vielfältig.
Zum einen verbirgt sich hinter der scheinbar neuen Kritik an Israel der alte Hass auf die Juden. Israel, der Staat der Juden, hat alten und neuen Nazis schon immer als Kristallisationspunkt ihrer Obsessionen gedient. Diese Menschen befeuern die Glut des Judenhasses mit immer neuen Lügen und absurden Theorien angeblicher Machenschaften der Juden.

Moralische Bedenken werden hintan gestellt

Ihre Motivlage ist offenkundig irrational, jedoch in der Wirkung nicht zu unterschätzen. Aus diesem Umfeld stammen die Gewalttäter und Mörder, die – gerade in Europa – Juden angreifen, mit Bomben und Brandsätzen auf jüdische Stätten losgehen und immer neue antisemitische Hetzschriften produzieren, vor allem im Internet. Das alles hinterlässt mit der Zeit auch seine Spuren in der Gesamtbevölkerung.

Befördert wird dies jedoch auch durch eine gesellschaftliche Grundstimmung, die von anderen Kräften beeinflusst wird. Der harte internationale Wettbewerb um das Öl des Nahen Ostens und die Bodenschätze anderswo haben natürlich Auswirkungen auf das Verhalten westlicher Staaten, gerade in Europa. Eine Reihe davon sind autoritäre Regimes, manche gar aktive Förderer des internationalen Terrorismus.

Moralische Bedenken werden schnell hintangestellt, wenn lukrative Aufträge warten. Seien wir ehrlich: Anti-Israelismus hilft in der arabischen Welt, Türen zu öffnen. In den internationalen Gremien wird das besonders offenkundig; dort können die Organisatoren des Israel-Bashings frei schalten und walten und werden von den demokratischen Ländern des Westens nicht gestört. Manchmal werden sie dabei sogar unterstützt – das jüngste Abstimmungsverhalten einiger führender westlicher Länder in den UN-Gremien spricht Bände.

Eine sehr gefährliche Form des Anti-Israelismus

Eine scheinbar harmlose, in Wahrheit aber sehr gefährliche Form des Anti-Israelismus kommt von den Moralisten. Es sind Menschen, die sich ständig dazu berufen fühlen, der Allgemeinheit Beweise ihrer eigenen Mitmenschlichkeit zu liefern, indem sie die vermeintlich großen Sünder in der Welt an den Pranger stellen. Nachdem sich die USA unter dem frisch gebackenen Friedensnobelpreisträger Obama momentan für die Besetzung der Sündenbockrolle nicht mehr eignen, ist nun Israel das neue Feindbild.

Die Moralisten finden wir überall: in den Studierstuben der westlichen Welt und in den Redaktionen großer Zeitungen, in Nichtregierungsorganisationen, in Ministerien und internationalen Organisationen. Sie lassen sich am liebsten als Bewahrer der Menschenrechte und des Völkerrechts feiern, verschließen aber gerne die Augen vor den Realitäten, gerade vor jenen im Nahen Osten.

Terror-Anschläge und Raketenbeschuss

Sie verschweigen bewusst, dass Iran mit Unterstützung von Syrien und anderen Ländern seit Jahren nicht nur ideologisch gegen Israel hetzt, sondern aktiv durch die Ausbildung von Hamas- und Hisbollahkämpfern, durch Waffenlieferungen und durch Finanzspritzen an diese Terroristen den Staat Israel bekämpft. Die Terror-Anschläge und der jahrelange Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen, dem die israelische Bevölkerung ausgesetzt ist, werden nur in einem Nebensatz erwähnt.

Die Moralisten übersehen auf der anderen Seite großzügig, dass die palästinensischen Verantwortlichen es trotz milliardenschwerer Entwicklungshilfe der internationalen Gemeinschaft bis heute nicht geschafft haben, funktionierende staatliche Strukturen aufzubauen, die ihrer Bevölkerung den Lebensunterhalt und Israel Sicherheit garantieren. Stattdessen wird oft unisono die israelische Besatzung für dieses Versagen verantwortlich gemacht – und das, obwohl sich die israelische Armee schon vor Jahren komplett aus dem Gazastreifen und den meisten Ballungszentren im Westjordanland zurückgezogen hat.

Der kleine jüdische Staat ist Public Enemy No. 1

Von den Israel-Kritikern hört man wenig zu den wirklich großen Menschenrechtskatastrophen dieser Welt, etwa dem von dem von der sudanesischen Regierung gesteuerten Völkermord in Darfur. Im Gegenteil. Während der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag den sudanesischen Diktator al-Bashir per Haftbefehl sucht, hätte der türkische Ministerpräsident Erdogan, der lautstark die israelische Offensive in Gaza geißelte, al-Bashir in Ankara fast herzlich willkommen geheißen. Erdogan verstieg sich gar zu der Behauptung, es gebe keinen Völkermord in Darfur, denn Muslime seien zu so etwas gar nicht fähig. Kurz zuvor war er in Teheran, um mit dem Iraner Achmadineschad den Schulterschluss zu üben und ihn als „Freund“ zu bezeichnen.

Dass hier verschiedene Maßstäbe angelegt werden, ist offensichtlich. Ob es sich schlicht um Populismus oder um handfeste Vorurteile gegenüber Juden oder dem Staat Israel handelt, ist schwierig zu sagen und weitgehend irrelevant. Das Resultat ist dasselbe: Eine große Mehrheit der UN-Mitgliedsländer ist sich heute einig, dass der kleine jüdische Staat ist Public Enemy No. 1 in der Welt. Wer hätte gedacht, dass es jemals so weit kommen würde?

Der Autor, 65, ist Präsident des Jüdischen Weltkongresses

Quelle
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

petpfeff

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« Antwort #1 am: Mo., 29. März 2010, 22:41 »

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Antw:Israel – der Feind der Welt
« Antwort #2 am: Do., 08. April 2010, 21:34 »
Schalom petpfeff,
Schaut euch das an:
http://www.haolam.de/index.php?site=index
sieht ganz so aus, als würde der Herr Erdogan auf Kosten der Israeli in der arabischen Weltpolitik punkten wollen.

Er wird es noch schaffen, daß die Welt in Flammen aufgeht, wenn das türkische Volk ihn nicht bald abwählt.

Seine "friedliche" Eroberung Europas aufgrund einer Islamisierung geht ihm wohl zu langsam, da muß man doch nachhelfen können.

Ein guter Link.

Liebe Grüße
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